Klaus Goth: Ohne Titel, 1990
Über das Kunstwerk
Beschreibung
Auf dem Platz zwischen Hörsaalgebäude Wirtschaftswissenschaften und dem Eingang zur Zentralbibliothek stößt man auf ein winkelförmiges Objekt, das aus Stahl und Stein zusammengesetzt ist. Der Winkel wird von einem 2,5 cm dicken Stahlband gebildet, das sich wie eine Eisenader aus dem Boden herauslöst, leicht ansteigt und an einen Granitblock anschließt, der wie in den Boden hinein gerammt wirkt. Die schmale hohe Seite des Granits zeigt Richtung Hörsaalgebäude, es bildet sich ein Freiraum, eine Negativform, die auf zwei Seiten von Stahl, auf einer Seite von Granit begrenzt wird. Dieser Freiraum kann von dem Betrachter in Gedanken ergänzt, also gleichsam ‚ausgefüllt‘ werden. Der farbliche Kontrast zwischen dem rostigen Stahl und dem grauen Granit macht die Formen lebendig.
Vertiefende Betrachtung
Dem Betrachter bieten sich unterschiedliche Blickwinkel. Da die Skulptur nur 1,10 m hoch ist, kann sie von oben und auch von den Seiten betrachtet werden. Die Form wirkt in sich geschlossen. Negativ- und Positivform ergänzen einander und erzeugen ein harmonisches Gleichgewicht. Das Werk liegt im Boden. Es scheint, als würde es aus dem Boden drängen oder darin verschwinden. Allerdings wurde die Pflasterung der Umgebung erst nachträglich hinzugefügt. Die formale abstrakte Formensprache fügt sich in die Architektur des Platzes ein. Als wäre das Werk ein Überrest aus einer imaginären Zukunft, trotzt es den Zeiten. (Text: Maria Deiglmayr / )
Werkdaten
Granit, Stahl, 1,10 x 7,20 x 2,63 m
Lage
Nordöstlich Hörsaalzentrum Wirtschaftswissenschaften
Klaus Goth
(*1954 Oberkirch/Ortenaukreis) war zunächst Grafiker im Stadtplanungsamt der Stadt Augsburg. Ab 1979 war er vor allem mit Kunst am Bau freiberuflich künstlerisch tätig. Goth arbeitet häufig mit Stein, Bronze und Stahl. Seine Werke korrespondieren mit den umgebenden Gebäuden, sind jedoch im Außenbereich Veränderungen unterworfen, sodass sich die Zusammenhänge zwischen Architektur, Platzgestaltung und Kunstwerk nicht leicht erschließen.