Protease-Expertin für Lehrstuhl Biochemie & Molekularbiologie
Mit der Berufung von Prof. Dr. Regina Fluhrer zum 1. April 2019 sind im Institut für Theoretische Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg fast alle grundlagenwissenschaftlichen Lehrstühle besetzt.
Augsburg/AR – Die Biochemikerin Prof. Dr. Regina Fluhrer besetzt seit gestern den Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg. Das Fach Biochemie befasst sich mit den chemischen und molekularbiologischen Vorgängen in Lebewesen auf der Zellebene. Die Biochemie spielt für die Aufklärung und Therapie einer Reihe von Krankheitsbildern, wie zum Beispiel dem Diabetes, aber auch für die Entwicklung und Wirkung neuer Tumormedikamente eine wichtige Rolle. Der Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie ist von großer Bedeutung für den Aufbau des Instituts für Theoretische Medizin und damit für den Start des Studiengangs Humanmedizin an der Universität Augsburg im Oktober 2019. Wechsel von der Universität München an die Universität Augsburg Prof. Dr. rer. nat. Regina Fluhrer, Jahrgang 1976, hat Lebensmittelchemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München studiert und an der LMU im Jahr 2003 zur Biochemie der Alzheimer-Erkrankung erfolgreich promoviert. Es folgte die Habilitation mit Schwerpunkt zu enzymatischen Aktivitäten in Zellmembranen im Jahr 2008, ebenfalls an der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der sie seit 2015 als außerplanmäßige Professorin Biochemie und Molekularbiologie lehrt. Seit 2012 ist Fluhrer Teil des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE). Neben dem „Boehringer Ingelheim APOPIS Preis für Nachwuchswissenschaftler“ 2006 erhielt die Biochemikerin den „Preis für gute Lehre 2011“ des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst. Forschungen zu Proteasen und damit verbundenen Erkrankungen In ihrer Forschung beschäftigt sich Fluhrer mit Proteasen, also mit Enzymen, die andere Proteine schneiden können. Sie sind nicht nur von entscheidender Bedeutung für die Diagnostik von zahlreichen Krankheiten, beispielsweise des Verdauungssystems, sondern auch für deren Entstehung. Eine besondere Gruppe von Proteasen ist in der Membran von Körperzellen aktiv und z. B. an der Entstehung der Alzheimer-Erkrankung, der Infektion mit Hepatitis Viren oder Malaria beteiligt. In einem aktuellen Forschungsprojekt testet die Biochemikerin mögliche Einflüsse dieser Proteasen auf die Tumorentstehung und -metastasierung sowie auf den Zuckerstoffwechsel und damit auf mögliche Auswirkungen im Rahmen einer Diabetes Erkrankung. Einfluss von Umweltfaktoren auf Krebs Aber auch Umwelteinflüsse wie die Ernährung wirken sich auf enzymatische oder chemische Reaktionen auf der Zellebene aus. Diese wiederum können möglicherweise den weiteren Verlauf von Krebserkrankungen beeinflussen. „Ihre Studien, die unter anderem auf den Zusammenhang zwischen Krebs und Umwelteinflüssen ausgerichtet sind, machen Frau Kollegin Fluhrer zu einer Idealbesetzung unseres Lehrstuhls für Biochemie und Molekularbiologie“, so Präsidentin Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, denn: „Ihre Expertise auf diesem Gebiet untermauert den Forschungsschwerpunkt Umweltmedizin, mit dem wir in der medizinischen Forschung neue Wege gehen und uns national wie international profilieren werden.“ Medizinische Grundlagenforschung am Institut für Theoretische Medizin Gemeinsam mit dem bereits besetzten Lehrstuhl für Physiologie (Prof. Dr. Rudolf Schubert) und dem Lehrstuhl für Anatomie, dessen Besetzung in Kürze zu erwarten ist, bildet die Biochemie/Molekularbiologie den Kristallisationskern der Medizinischen Grundlagenforschung am Institut für Theoretische Medizin der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg. „Mit Frau Prof. Fluhrer“, kommentiert die Medizin-Gründungsdekanin Prof. Dr. Martina Kadmon die erfolgreiche Erstberufung auf den Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie, „kommt eine hervorragende Grundlagenforscherin zu uns nach Augsburg, die außerdem noch über eine große Lehrerfahrung verfügt. Besonders interessant sind für uns auch ihre Anknüpfungspunkte an die an unserem Universitätsklinikum bereits hervorragend aufgestellte Tumormedizin.“ ____________________________________________ Die Augsburger Universitätsmedizin… …umfasst die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, das Universitätsklinikum Augsburg sowie – als Kooperationspartner – das Bezirkskrankenhaus Augsburg – Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg. Die Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät liegen in den Bereichen Medizinische Informatik sowie Umwelt und Gesundheit. Rund 100 Professorinnen und Professoren werden im Endausbau in der bio- und humanmedizinischen Forschung und Lehre tätig sein. Ab dem Wintersemester 2019/20 wird die Medizinische Fakultät einen humanmedizinischen Modellstudiengang anbieten, der vorklinische und klinische Inhalte integriert und besonderen Wert auf eine wissenschaftliche Ausbildung der künftigen 1.500 Studierenden legt. Das Universitätsklinikum Augsburg (UKA), seit 2019 in der Trägerschaft des Freistaates Bayern, bietet unter anderem durch seine Einbindung in universitäre medizinische Forschung und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg der Bevölkerung der Stadt und der Region eine optimale medizinische Versorgung. Die tagesklinischen Betten mitgezählt, stehen am UKA 1.740 Betten zur Verfügung. 24 Kliniken, drei Institute und 18 Zentren garantieren in allen medizinischen Fachdisziplinen Diagnose und Therapie in allen medizinischen Fachdisziplinen auf höchstem Niveau. Jährlich werden rund 250.000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten versorgt. Mit zirka 80.000 Einlieferungen pro Jahr ist die Notaufnahme des UKA die zweitgrößte der Bundesrepublik. Jährlich erblicken am UKA mehr als 2.450 Kinder das Licht der Welt. Mit 560 Ausbildungsplätzen ist die an das UKA angeschlossene Akademie für Gesundheitsberufe einer der größten Ausbildungsträger der Region.
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