Neuer Motor und neues Gewand fürs Web

Die Webseite der Universität Augsburg zeigt sich nicht nur in einer neuen Optik und einer neuen Struktur. Auch „unter der Haube“ hat sich einiges geändert: Wir setzen auf eine Open-Source-Lösung, haben aber die neue Homepage mit einer Vielzahl neuer Funktionen ausgestattet, u. a. mit einem responsiven Design, das sich auch an mobile Endgeräte anpasst. Bei allen Entwicklungen standen die Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher im Mittelpunkt, sie wurden zu allen wichtigen Aspekten befragt.

Die Universität präsentiert sich mit ihren über 200 Lehrstühlen und Professuren, Forschungszentren und Einrichtungen in einem Webauftritt, der seit 2004 mit dem Content-Management-System (CMS) FIONA umgesetzt wird. Über 1500 dezentrale Redakteurinnen und Redakteure bearbeiten die Inhalte von 90.000 Internetseiten. Bedingt durch die historisch gewachsenen Strukturen und die sich vermehrenden Inhalte ist die Homepage inhaltlich mittlerweile teilweise unübersichtlich, sodass Benutzer für sie relevante Informationen nicht oder nur schwer finden. Zudem ist die bisherige Homepage nicht barrierefrei und passt sich nicht an mobile Endgeräte an. Deswegen waren viele Bereiche an der Universität seit Herbst 2016 daran beteiligt, die Homepage technisch, grafisch sowie inhaltlich neu zu konzipieren. Verschiedene Teams haben an unterschiedlichen Teilprojekten gearbeitet. Auf welches CMS wollen wir setzen? Soll es eine Open-Source-Lösung sein? Welche Funktionen soll das neue System bereitstellen? Welche Hardware-Infrastruktur ist notwendig? Zu welchen anderen Systemen soll das neue CMS Schnittstellen nutzen? Welche Layoutentwürfe werden weiterentwickelt? Wie können Inhalte neu strukturiert werden? Welche Navigationspunkte sollten universitätsweit gleich benannt werden? An vielen Stellen wurden Expertinnen und Experten innerhalb der Universität zurate gezogen und Umfragen mit den Nutzergruppen der Homepage durchgeführt.


Was ändert sich an Inhalt & Struktur?


Studierende eines Lehrforschungsseminars im Studiengang „Medien und Kommunikation“ haben eine Usability-Untersuchung der bisherigen Homepage durchgeführt. Deren Ergebnisse sowie eine lange Liste mit Verbesserungswünschen waren dann die Grundlage für eine darauf folgende externe Analyse, die unsere Homepage auch mit anderen Universitäten verglichen hat. Die wichtigste Änderung für die zentralen Inhalte ist, dass nicht wie bisher die Informationen nach Organisationseilrichtungen geordnet sind, sondern nach Themen. Denn für Externe ist diese „interne Logik“, die wir Beschäftigten auswendig können, eben keineswegs logisch. „Vom Thema zum Ansprechpartner“ heißt das Prinzip für die neue Homepage, das im ersten Moment noch ungewohnt sein wird. Aber gerade für Studieninteressenten, Erstsemester, Studierende und Externe wird die Informationssuche einfacher. Denn welche Einrichtung für eine Frage zuständig ist – dieses Vorwissen können wir nicht voraussetzen. So sind Aufgaben an anderen Hochschulen anders zugeordnet, Einrichtungen sind anders benannt. Und welcher Schüler findet sich im Meer von Anlauf stellen zurecht? Bisher haben wir ausgehend von uns als Anbieter gedacht, jetzt denken wir von unseren Zielgruppen her. Deshalb wurde mithilfe einer Card-Sorting-Methode analysiert, wie Studierende und Beschäftigte die Themen der Homepage in ihrem Kopf sortieren. Diese Ergebnisse wurden für die neue Navigation herangezogen.


Was ändert sich in der Gestaltung?


Ein sympathisches Gesicht, das war das Ziel für die grafische Gestaltung. Dabei soll die Homepage den Vorgaben für Barrierefreiheit entsprechen und sich automatisch an verschiedene Endgeräte anpassen (Bildschirmgrößen, Smartphones, Tablets). Beschäftigte, Studierende und Studieninteressierte konnten in einer Umfrage zwei unterschiedliche Entwürfe bewerten und kommentieren. Aus deren Feedback wurde an das neue Design entwickelt. Unterschiedliche Informationen – beispielsweise Linklisten, Ansprechpartner – haben ihr jeweils eigenes Design, das die Nutzer wie-dererkennen, sodass sie direkt sehen: Das sind weiterführende Themen, das sind Downloads, das sind externe Links, das ist der passende Ansprechpartner.


Was ändert sich an der Technik?


Gemeinsam mit DV-Betreuern aus den Fakultäten und weiteren fachkundigen Kolleginnen und Kollegen haben sich Rechenzentrum und die Stabsstelle Kommunikation verschiedene CMS angeschaut und anhand eines gemeinsam entwickelten Anforderungsprofils entschieden, dass Django-CMS am besten passt. In Deutschland ist die Open-Source-Lösung noch eher unbekannt, in den USA aber schon stärker verbreitet. DjangoCMS bietet eine einfache Bedienbarkeit, passt technisch gut zu den im Rechenzentrum verwendeten Technologien und bietet die Funktionen, die notwendig sind. Das neue System ist für die Redakteurinnen und Redakteure eine Umstellung, aber vieles ist einfacher als bei FIONA, und die Gestaltungsspielräume sind größer.


Was sind neue Funktionen?


Es ist möglich, Lehrveranstaltungen aus dem Digicampus einzubinden. Ein neuer Veranstaltungskalender präsentiert die Vielzahl der Ringvorlesungen, Konzerte und Gastvorträge besser – einerseits auf der Uni-Startseite, andererseits auch als individueller Kalender für einzelne Fakultäten oder Lehrstühle. Für zentrale Einrichtungen gibt es die Möglichkeit Meldungen auch auf die Landingpages für bestimmte Zielgruppen wie Studierende, Interessierte oder Beschäftigte auszuspielen. So müssen Studierende nicht mehr beim Auslandsamt, der Studienberatung oder dem Career Service nachschauen, ob es neue Angebote gibt, sondern finden alle Neuigkeiten an einem Ort gebündelt.
Ebenfalls neu ist der Export der Lehrveranstaltungen aus dem Digicampus, eine einheitliche Darstellung der wichtigsten Fakten und Links zu den Studiengängen sowie die Option für Webredakteurinnen und -redakteure eigenständige Webformulare zu erstellen.

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