Pressemitteilung 49/20 - 15.07.2020

Thomas Kröncke an die Universität Augsburg berufen

Der Radiologe leitet bereits seit 2013 die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Augsburg

Augsburg/ARS – Zum 15. Juli 2020 übernimmt Prof. Dr. med. Thomas Kröncke den neu eingerichteten Lehrstuhl für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg. Der Radiologe ist wissenschaftlich national und international sehr gut vernetzt, er ist Experte für Medizinische Bildgebung sowie bildgeführte minimal-invasive Therapien und befasst sich in seiner Forschung unter anderem mit der Nutzung von großen Datenmengen für die klinische Entscheidungsfindung in der Röntgendiagnostik. Am Universitätsklinikum Augsburg leitet er gemeinsam mit Prof. Dr. Ansgar Berlis die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, die eine der größten radiologischen Abteilungen Deutschlands ist und das gesamte inhaltliche und methodische Spektrum der modernen Diagnostik mit bildgebenden Verfahren bietet.

 

„Prof. Kröncke ist ein ausgezeichneter Radiologe und Wissenschaftler, der aufgrund seiner breiten Vernetzung und langjährigen Forschungserfahrung bereits beim Aufbau von Forschungsstrukturen am Universitätsklinikum wichtige Impulse geliefert hat“, würdigt Universitätspräsidentin Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel den Einsatz des Neuberufenen bei der Konzepterstellung einer Augsburger Universitätsmedizin für den Antrag an den Wissenschaftsrat. Auch die Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Martina Kadmon, ist überzeugt, dass Kröncke mit seinem zukunftsweisenden Forschungsinteresse einen wichtigen Beitrag zur weiteren Ausgestaltung des Forschungsprofils der Universitätsmedizin Augsburg beitragen werde: „Insbesondere seine Anknüpfungspunkte an unseren Schwerpunkt Medical Information Sciences sind für uns interessant. Aber auch in der Lehre möchte Prof. Kröncke sein Fach Radiologie eng mit verwandten Fächern verknüpfen und gibt damit ein exzellentes Beispiel für interdisziplinäre Lehre in einem Modellstudiengang.“

Elektronische Entscheidungshilfen für Ärztinnen und Ärzte

Der Blick in den Körper mittels Bildgebung ist für die Diagnose von Erkrankungen, Behandlungsplanung oder Kontrolle unverzichtbar. Nicht immer sind nötige Informationen über das Für und Wider einer bildgebenden Untersuchung für Ärzte sofort verfügbar. Ein Zuviel oder auch ein Zuwenig kann die Folge sein und zu unnützen Untersuchungen, zusätzlicher Belastung der Patienten oder hohen Kosten führen. Eine unterlassene oder falsch ausgewählte Untersuchung hingegen kann im schlimmsten Fall auch die Behandlung verzögern oder dem Patienten schaden. Schon vor einiger Zeit hat sich der Kröncke daher mit intelligenten Lösungen beschäftigt, die dem Arzt nach Eingabe einiger relevanter Parameter eine Empfehlung für das richtige und angemessene Bildgebungsverfahren liefern. Eine solche elektronische Entscheidungshilfe (Clinical Decision Support System, CDSS) auf Basis von Leitlinien und Empfehlungen medizinischer Fachgesellschaften ermöglicht es dem Arzt, sich schnell über die richtige Bildgebung in einer Entscheidungssituation zu informieren. 

Navigationssystem für bildgebende Verfahren

Kröncke vergleicht ein CDSS mit einem Navigationssystem. Im Straßenverkehr vertraue heutzutage jeder Autofahrer seinem „Navi“, welches immer den aktuellen Ort und die Empfehlung der besten Route zum Ziel anzeigt. „Niemand fährt mehr an den Straßenrand und holt den Straßenatlas aus dem Handschuhfach, um sich zu vergewissern, dass er auf dem richtigen Weg ist“, so Kröncke. Vergleichbar dem Navigationsgerät liegen bei einem CDSS für medizinische Bildgebung alle relevanten Informationen in Echtzeit vor und können somit die Entscheidung für oder gegen eine bildgebende Untersuchung beschleunigen und verbessern. „In einer aktuellen Studie, die vom Gemeinsamen Bundesausschuss mit rund einer Million Euro gefördert wird, prüfen wir, ob sich Über- und Unterversorgung bei bildgebenden Verfahren durch Anwendung der elektronischen Entscheidungshilfe auch am Universitätsklinikum Augsburg vermeiden und die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern lässt“, erklärt der Neuberufene.

Zur Person

Prof. Dr. med. Thomas Kröncke studierte Humanmedizin an der Universität Hamburg sowie an der University of California in San Francisco, USA und der University of Cape Town, Südafrika. Außerdem legte er einen Master of Business Administration (Health Care Management) an der FH für Wirtschaft Berlin ab. 1999 wurde er an der Universität Hamburg promoviert, 2005 folgte die Anerkennung zum Facharzt für Diagnostische Radiologie und 2008 die Habilitation im Fach Diagnostische Radiologie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Nach langjähriger Tätigkeit am Institut für Radiologie am Universitätsklinikum Charité, zuletzt als stellvertretender Klinikdirektor, übernahm Kröncke 2013 die Leitung der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Augsburg. Zum 15. Juli 2020 übernahm er den neu eingerichteten Lehrstuhl für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg.

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Die Augsburger Universitätsmedizin

…umfasst die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, das Universitätsklinikum Augsburg sowie – als Kooperationspartner – das Bezirkskrankenhaus Augsburg – Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg. Die Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät liegen in den Bereichen Medizinische Informatik sowie Umwelt und Gesundheit. Rund 100 Professorinnen und Professoren werden im Endausbau in der bio- und humanmedizinischen Forschung und Lehre tätig sein. Seit dem Wintersemester 2019/20 bietet die Medizinische Fakultät einen humanmedizinischen Modellstudiengang an, der vorklinische und klinische Inhalte integriert und besonderen Wert auf eine wissenschaftliche Ausbildung der im Endausbau 1.500 Studierenden legt. 

Das Universitätsklinikum Augsburg (UKA), seit 2019 in der Trägerschaft des Freistaates Bayern, bietet unter anderem durch seine Einbindung in universitäre medizinische Forschung und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg der Bevölkerung der Stadt und der Region eine optimale medizinische Versorgung. Die tagesklinischen Betten mitgezählt, stehen am UKA 1.740 Betten zur Verfügung. 24 Kliniken, drei Institute und 19 Zentren garantieren in allen medizinischen Fachdisziplinen Diagnose und Therapie auf höchstem Niveau. Jährlich werden über 250.000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten versorgt. Mit zirka 80.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr ist die Notaufnahme des UKA die zweitgrößte der Bundesrepublik. Jährlich erblicken am UKA mehr als 2.450 Kinder das Licht der Welt. Mit 560 Ausbildungsplätzen ist die an das UKA angeschlossene Akademie für Gesundheitsberufe einer der größten Ausbildungsträger der Region.
 

Ansprechpartnerin

Dr. Anna Magdalena Ruile-Soentgen
Kommunikation Medizin
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Pressesprecherin
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