Pressemitteilung 48/20 - 15.07.2020

Reinhard Hoffmann auf den Lehrstuhl für Mikrobiologie an der Universität Augsburg berufen

Der Arzt und Mikrobiologe leitet bereits seit 2012 das Institut für Labormedizin und Mikrobiologie am Universitätsklinikum Augsburg

Augsburg/ARS – Der Aufbau der Augsburger Universitätsmedizin schreitet rasch voran: Zum 15. Juli 2020 übernahm Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann den neu eingerichteten Lehrstuhl für Mikrobiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg. Hoffmann ist bereits kommissarischer Studiendekan an der Fakultät und leitet das Institut für Labormedizin und Mikrobiologie am Universitätsklinikum Augsburg, das für die labordiagnostische Betreuung der Uniklinik sowie weiterer Kliniken in der Region zuständig ist.

 

„Herr Prof. Hoffmann verfügt über einen ausgezeichneten Ruf in der Mikrobiologie und Labormedizin. Er hat bereits die Konzepterstellung für die Einrichtung einer Universitätsmedizin in Augsburg eng begleitet: er war federführend bei der Entwicklung unseres innovativen und bayernweit ersten Modellstudiengangs, der auch den Wissenschaftsrat überzeugt hat“, betont die Präsidentin der Universität Augsburg, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel. Nach der Einrichtung der Fakultät im Dezember 2016 habe Hoffmann das Amt des Studiendekans kommissarisch übernommen und sich bei der praktischen Ausgestaltung des Studiengangs engagiert. „Als kommissarischer Studiendekan war Herr Prof. Hoffmann eine unschätzbare Hilfe beim Studienstart unseres Medizinstudiums im vergangenen Herbst. Ich freue mich sehr, dass er nun als Inhaber des Lehrstuhls für Mikrobiologie die Fakultät in der Lehre und der Forschung in diesem wichtigen klinischen Fach unterstützen wird“, ergänzt Prof. Dr. Martina Kadmon, Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät.

Kampf gegen antibiotikaresistente Bakterien

„Die Zunahme antibiotikaresistenter Bakterien ist ein wesentliches Problem in der modernen Medizin. Hier benötigen wir dringend Strategien, um den Antibiotika-Einsatz im Krankenhaus rationaler zu gestalten und dadurch zu reduzieren“, erklärt der Mikrobiologe. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit konnten in den letzten Jahren schon erhebliche Fortschritte erzielt werden, moderne Methoden in der Informationstechnik bieten jedoch noch weitere Möglichkeiten, die künftig dringend genutzt werden sollten. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt von Hoffmann liegt in der Infektionsimmunologie, die sich mit der Frage beschäftigt, wie das Immunsystem auf Infektionen mit Krankheitserregern reagiert. Hier soll insbesondere der Zusammenhang zwischen künstlicher Beatmung und dem Vorkommen bestimmter Lungeninfektionen erforscht werden. 

Zur Person

Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann, Jahrgang 1969, studierte Humanmedizin an der Universität Hamburg, mit Studienaufenthalten am Medical College of Virginia, der University of California at San Francisco und der New York University. 1997 wurde er am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Immunologie der Universität Hamburg promoviert, ein Jahr später erfolgte die Ärztliche Approbation. Nach Stationen an der Medizinischen Hochschule Hannover und am Basel Institute for Immunology folgte 2007 die Habilitation an der Ludwig-Maximilians-Universität München und die Anerkennung als Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie. Es folgten Stationen am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene der Technischen Universität München sowie am amedes MVZ für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie in München/Fürstenfeldbruck, bevor Hoffmann 2012 die Leitung des Instituts für Labormedizin und Mikrobiologie am Universitätsklinikum Augsburg übernahm. Seit dem 15. Juli 2020 ist er darüber hinaus Inhaber des neu eingerichteten Lehrstuhls für Mikrobiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg.

Das Institut für Labormedizin und Mikrobiologie am Universitätsklinikum Augsburg

Das Institut für Labormedizin und Mikrobiologie ist als Zentrallabor für die labordiagnostische Betreuung des Klinikums zuständig. Darüber hinaus werden mehrere Kliniken der Region versorgt. Pro Jahr fallen knapp vier Millionen Untersuchungen aus Körperflüssigkeiten (z. B. Blut, Urin, Liquor), Abstrichen, Punktaten, Lavagen, Biopsien und anderen Materialien an. Notfallmäßig ist die sofortige Verfügbarkeit eines breiten Spektrums von Untersuchungen rund um die Uhr – an sieben Tagen in der Woche – gewährleistet. Neben der zeitnahen Analytik im Routinelabor leistet das Institut fachliche Unterstützung in medizinischen und diagnostischen Fragestellungen. Besonderer Wert wird auf die Beratung der Kliniken in klinisch-chemischen, mikrobiologischen und immunologischen Fragestellungen gelegt. Umfangreiche Qualitätssicherungs- und Dokumentationsmaßnahmen im Rahmen der Präanalytik und Analytik einschließlich regelmäßiger Teilnahmen an Ringversuchen entsprechen den Empfehlungen der diversen Fachgesellschaften.

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Die Augsburger Universitätsmedizin

…umfasst die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, das Universitätsklinikum Augsburg sowie – als Kooperationspartner – das Bezirkskrankenhaus Augsburg – Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg. Die Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät liegen in den Bereichen Medizinische Informatik sowie Umwelt und Gesundheit. Rund 100 Professorinnen und Professoren werden im Endausbau in der bio- und humanmedizinischen Forschung und Lehre tätig sein. Seit dem Wintersemester 2019/20 bietet die Medizinische Fakultät einen humanmedizinischen Modellstudiengang an, der vorklinische und klinische Inhalte integriert und besonderen Wert auf eine wissenschaftliche Ausbildung der im Endausbau 1.500 Studierenden legt. 

Das Universitätsklinikum Augsburg (UKA), seit 2019 in der Trägerschaft des Freistaates Bayern, bietet unter anderem durch seine Einbindung in universitäre medizinische Forschung und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg der Bevölkerung der Stadt und der Region eine optimale medizinische Versorgung. Die tagesklinischen Betten mitgezählt, stehen am UKA 1.740 Betten zur Verfügung. 24 Kliniken, drei Institute und 19 Zentren garantieren in allen medizinischen Fachdisziplinen Diagnose und Therapie auf höchstem Niveau. Jährlich werden über 250.000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten versorgt. Mit zirka 80.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr ist die Notaufnahme des UKA die zweitgrößte der Bundesrepublik. Jährlich erblicken am UKA mehr als 2.450 Kinder das Licht der Welt. Mit 560 Ausbildungsplätzen ist die an das UKA angeschlossene Akademie für Gesundheitsberufe einer der größten Ausbildungsträger der Region.
 

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