Zu zweit im Klassenzimmer
Praxisprojekt Lehr:werkstatt bringt Lehramts-Studierende in Schulen
Augsburg/CH – Am Zentrum für Lehrer*innenbildung und interdisziplinäre Bildungsforschung (ZLbiB) der Universität Augsburg läuft trotz der pandemiebedingt widrigen Umstände wieder die Lehr:Werkstatt, bei der Studierende und Lehrkräfte im Tandem ein Schuljahr lang zusammen unterrichten. 35 Lehrpaare sind seit Schuljahresbeginn in Augsburger Schulen und dem Umland im Einsatz, erstmals auch an Grundschulen. „Mehr Mensch pro Schüler*in“ ist das Motto des Praxisprojekts Lehr:werkstatt, das vom Zentrum für Lehrer*innenbildung und interdisziplinäre Bildungsforschung (ZLbiB) an der Universität Augsburg organisiert wird. Lehramtsstudierende und Lehrkräfte arbeiten dabei in Tandems über ein Schuljahr hinweg zusammen – an Gymnasien, Realschulen und seit Beginn des laufenden Schuljahres erstmals auch an Grundschulen. Alle Beteiligten profitieren vom gemeinsamen Unterrichten. Die Studierenden gewinnen frühzeitig und ohne Notendruck authentische Einblicke in ihr künftiges Berufsfeld und absolvieren dabei zwei Pflichtpraktika. Die Lehrkräfte erhalten Unterstützung im Unterricht, können neue Ideen umsetzen und ihre Erfahrungen weitergeben. Schülerinnen und Schüler können stärker individuell gefördert werden. Tandems und Teamteaching Die 35 Tandems, starteten mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 die Zusammenarbeit. Zunächst absolvierten sie einen Teamteaching-Workshop, der in diesem Jahr virtuell stattfand. Die Lehr:werkstatt erstreckt sich über ein komplettes Schuljahr. Studienbegleitend sind die Studierenden an einem Tag pro Woche in der Schule, während der Semesterferien absolvieren sie Blockphasen von je drei bis vier Wochen. Das Projekt wird kontinuierlich durch die Universität begleitet, es finden einige Kompetenzworkshops statt, Portfolios und Logbücher dokumentieren die Arbeit der Studierenden mit den Lehrkräften. In einem Begleitseminar können die Studierenden die vielfältigen Erfahrungen und Eindrücke, die sie im Laufe des Praktikumsjahres gewinnen, reflektieren. Um möglichst gut funktionierende Tandems zu bilden, werden Lehrkräfte und Studierende im Zuge eines „Matchings“ zusammengeführt, das ihre Fachrichtung berücksichtigt, aber auch die jeweiligen Erfahrungen und Persönlichkeitsmerkmale. Grundschulen neu im Projekt Das ZLbiB führt die Lehr:Werkstatt seit 2018 durch. Nachdem die Teilnahme am Projekt in den ersten beiden Jahrgängen für Studierende der Lehrämter an Realschulen und Gymnasien an der Universität Augsburg erfolgreich etabliert wurde, konnten nun erstmals auch Studierende des Grundschul-Lehramts mitmachen. Gleich zehn Grundschulen im Augsburger Stadtgebiet und sechs im Umland beteiligen sich aktuell. Die Standortkoordination erfolgt seit diesem Schuljahr in enger Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum für Lehrer*innenbildung und interdisziplinäre Bildungsforschung und dem Lehrstuhl für Grundschulpädagogik. Damit konnte das Projekt nicht nur inneruniversitär weiter vernetzt werden – es ermöglicht auch den Studierenden und Lehrkräften einen noch stärkeren Austausch über verschiedene Schularten hinweg. Über die Lehr:Werkstatt Die Lehr:werkstatt wurde von der Eberhard-von-Kuenheim-Stiftung initiiert und wird seit 2018 im Zentrum für Lehrer*innenbildung und interdisziplinäre Bildungsforschung (ZLbiB) der Universität Augsburg in Kooperation mit den Dienststellen der Ministerialbeauftragten in Schwaben durchgeführt. Damit ist Augsburg zusammen mit Erlangen-Nürnberg, Passau, Würzburg und Tübingen derzeit der fünfte Standort in Bayern, der diese besondere Form der einjährigen Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und Studierenden anbietet. Teilnehmenden Schulen:
Standort-Koordinatorin