Pressemitteilung 09/22 - 16.02.2022

Nachhaltige Logistik – robust gegenüber dem Klimawandel

Prof. Ostermeier auf neuen Lehrstuhl für Resilient Operations berufen und neues Mitglied im Zentrum für Klimaresilienz

Neuestes Mitglied im Augsburger Zentrum für Klimaresilienz ist der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Manuel Ostermeier. Er wurde auf den Lehrstuhl für Resilient Operations der Universität Augsburg berufen und forscht zu nachhaltigen und resilienten Belieferungs- und Logistikkonzepten.

Ostermeiers Lehrstuhl ist der zweite von insgesamt zehn, welche die Universität Augsburg im Rahmen des Zentrums für Klimaresilienz neu einrichtet. „Das Ziel meiner Forschung besteht darin, einen Beitrag zur nachhaltigen Lösung von betrieblichen und gesellschaftlichen Planungs- und Optimierungsaufgaben zu leisten“, sagt der neu berufene Professor. Resiliente Planungsansätze zeichnen sich durch Kosteneffizienz und Robustheit gegenüber einem durch Störungen, Unsicherheit und Volatilitäten geprägten Planungsumfeld sowie einen nachhaltigen Ressourcennutzen aus. Inhaltlich widmet sich der Lehrstuhl der Kombination von klassischen betrieblichen Fragestellungen entlang der Wertschöpfungskette und klimainduzierter Veränderungen von Rahmenbedingungen und Restriktionen für die Planung.

 

Prof. Dr. Manuel Ostermeier © Universität Augsburg

Seine Forschungsschwerpunkte sind:

Nachhaltige und resiliente Food Supply Chains: Wie können Lieferketten für Lebensmittel zielgerichtet so ausgerichtet werden, damit sie robust gegen Umwelteinflüsse sind und begrenzte Ressourcen nachhaltig verwenden. Dies beginnt bereits bei landwirtschaftlichen Aktivitäten, die häufig unter den zunehmenden Klimaeinflüssen leiden. Am anderen Ende des Spektrums steht die Vermeidung von Lebensmittelüberbeständen, d.h. Lebensmittelabfällen, im Handel und bei uns Verbrauchern.

Innovative Belieferungskonzepte: Gerade in den letzten Jahren hat die Pandemie gezeigt, dass die Nachfrage im Onlinehandel immer mehr ansteigt. Dabei sind längst nicht nur Kleidung oder Elektronik gefragt, sondern auch immer mehr Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs. Hierdurch nimmt auch der Verkehr auf unseren Straßen und die Dichte von Lieferfahrzeugen weiter zu. Andererseits müssen Städte und Kommunen auf die zunehmende Umweltbelastung reagieren. Daher bedarf es innovativer und klimafreundlicher Belieferungsalternativen, die zum einen den steigenden Bedarf decken und zum anderen unempfindlich gegen äußere Einflüsse sind und gleichzeitig helfen Emissionen zu reduzieren.

Klimaresiliente Logistikkonzepte im urbanen Raum: Die Forschung geht aber über reine Belieferung von Waren hinaus. Wie kann der urbane Raum z.B. beim öffentlichen Nahverkehr oder beim Handel zukunftsfähig gestaltet werden? Das Thema der klimaresilienten Logistikkonzepte umfasst dabei weit mehr als die reine Logistik; so bedarf es des Zusammenspiels unterschiedlicher Disziplinen, um eine nachhaltige Planung zu ermöglichen. Hierzu zählen etwa die Geographie und die Medizin, die sich z.B. mit der Frage der ärztlichen Versorgungsmöglichkeiten ambulanter Dienste auseinandersetzen muss.

„Die Arbeit an interdisziplinären Forschungsthemen ist für diese Fragen sehr wichtig. Genau hierfür ist das Zentrum für Klimaresilienz die optimale Basis“, so Ostermeier. Er hat an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Mathematik und BWL studiert und dort auch promoviert. Zuletzt war er als Postdoc an der Technischen Universität München tätig. Seit Januar ist er Inhaber des Lehrstuhls für Resilient Operations an der Universität Augsburg.

„Mit der neuen Professur von Herrn Ostermeier gelingt uns der nächste Schritt hin zu einer interdisziplinären Klimaresilienzforschung bei gleichzeitiger disziplinärer Exzellenz. Seine Forschungsgebiete umfassen dabei die zwei großen Säulen des Klimaschutzes, also nicht nur die Klimaanpassung sondern auch die Milderung, d.h. also z.B. Optionen zur Emissionsreduktion,“  sagt Prof. Dr. Harald Kunstmann, Direktor des Zentrums für Klimaresilienz

Zentrum für Klimaresilienz

Das im Januar 2021 gegründete Zentrum für Klimaresilienz bündelt die mit dem Forschungsschwerpunkt Klimaresilienz zusammenhängenden Expertisen an der Universität Augsburg. Es ist fakultätsübergreifend und interdisziplinär aufgebaut. Beteiligt sind die Fakultäten für Angewandte Informatik, Medizin und Wirtschaftswissenschaften, sowie die Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät und die Juristische Fakultät. Ziel des Zentrums ist es, ganzheitliche und umsetzbare Strategien zur Anpassung an die unabwendbaren Folgen des Klimawandels zu entwickeln und zwar auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.

Wissenschaftliche Ansprechperson:

Inhaber der Professur
Prof. Dr. Manuel Ostermeier: Resilient Operations

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