Feenberg Medal für Augsburger Physiker
Professor Dr. Dieter Vollhardt erhält Auszeichnung für Forschung in der Quanten-Vielteilchentheorie
Dem theoretischen Physiker Dieter Vollhardt wurde in den USA die "2022 Feenberg Memorial Medal" verliehen. Vollhardt, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Physik III/Elektronische Korrelationen und Magnetismus am Institut für Physik der Universität Augsburg, erhielt die hohe Auszeichnung zusammen mit Antoine Georges (Frankreich) und Gabriel Kotliar (USA). Damit wurden ihre bahnbrechenden Arbeiten zur Entwicklung einer neuartigen Quanten-Vielteilchentheorie, der "Dynamischen Mean-Field Theorie" (DMFT), und insbesondere ihre Anwendung dieses neuen Zugangs zur Erklärung und Vorhersage der Eigenschaften elektronisch korrelierter Materialien gewürdigt. Die Verleihung erfolgte am 14. September 2022 auf der "International Conference on Recent Progress in Many-Body Theories" in Chapel Hill, North Carolina (USA). Die DMFT ist eine theoretische Methode, die es erlaubt, die elektronische Struktur von Modellen und Materialien zu berechnen, in denen die Wechselwirkung zwischen den Elektronen so stark ist, dass sie sich mit herkömmlichen Untersuchungsmethoden nicht behandeln lässt. Mit der Eugene Feenberg Memorial Medal werden theoretische Arbeiten ausgezeichnet, die das Gebiet der Quanten-Vielteilchenphysik wesentlich weiterentwickelt haben und fest etabliert sind. Sie gilt als herausragende wissenschaftliche Ehrung. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Walter Kohn (1991) und Anthony J. Leggett (1999), die später (1998 bzw. 2003) den Nobelpreis für ihre Arbeit erhielten. Professor Vollhardt war von 1996 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2018 Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Physik III/Elektronische Korrelationen und Magnetismus am Institut für Physik der Universität Augsburg. Seine Forschungsgebiete sind die Theorie elektronischer Korrelationen und des Magnetismus, ungeordneter Quantensysteme sowie der flüssigen Phasen des Helium-3. Dieter Vollhardt war von 2000 bis 2009 Sprecher des ersten Augsburger DFG-Sonderforschungsbereichs (SFB 484 "Kooperative Phänomene im Festkörper: Metall-Isolator-Übergänge und Ordnung mikroskopischer Freiheitsgrade") und leitete von 2010 bis 2017 die ortsverteilte DFG-Forschergruppe FOR1346 "Dynamical Mean-Field Approach with Predictive Power for Strongly Correlated Materials". Er wurde für seine Forschungsarbeiten bereits mehrfach ausgezeichnet.
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