Pressemitteilung 32/23 - 04.05.2023

Neue DFG-Heisenberg-Professorin an der Universität Augsburg

Die Umwelt- und Globalhistorikerin Prof. Dr. Simone Müller arbeitet interdisziplinär an der Schnittstelle zwischen Umweltgeschichte und den Environmental Humanities


Die Universität Augsburg beruft die Historikerin Simone Müller, Expertin für globale Umweltfragen und Umweltgeisteswissenschaften, als neue DFG-Heisenberg-Professorin. Die gefragte internationale Expertin, die beratend unter anderem für das Polnische National Science Council, die Academy of Finland oder das Swedish Research Council tätig ist, arbeitet insbesondere zu Globalisierungsprozessen sowie dem Verhältnis zwischen Ökologie und Ökonomie. 2017 nominierte sie die Deutsche Forschungsgemeinschaft als führende Wissenschaftlerin in ihrem Feld (Academia.net).

 

Prof. Dr. Simone Müller © Universität Augsburg

„Meine Forschungsinteressen reichen vom internationalen Handel mit gefährlichen Abfallstoffen und Toxizität als historisches Konstrukt über die Geschichte ökonomisch-ökologischen Denkens bis hin zu vertikalen Umweltkonzepten oder der Erforschung maritimer Räume“, erklärt die Umwelt- und Globalhistorikerin Prof. Dr. Simone Müller. Ihre Arbeit verortet die Professorin interdisziplinär an der Schnittstelle zwischen Umweltgeschichte und den Environmental Humanities, einem neuen interdisziplinären Forschungszusammenschluss verschiedener geisteswissenschaftlicher Fächer, die sich aktiv mit ihrer Forschung in umweltpolitische Debatten einbringen wollen. Als Co-Sprecherin des vom Bayerischen Elitenetzwerk geförderten Internationalen Doktorierendenkollegs „Um(Welt)Denken“ beschäftigt sich Simone Müller zudem mit Fragen zur ökologischen Transformation der Gesellschaft. Ihr Buch „The Toxic Ship“ zum globalen Handel mit giftigen Abfallstoffen gibt es ab August im Handel.

Vor ihrem Ruf an die Universität Augsburg leitete Simone Müller die ebenfalls von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Emmy Noether Forschungsgruppe „Hazardous Travels. Ghost Acres and the Global Waste Economy“ am Rachel Carson Center für Umwelt und Gesellschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ihre vielfältigen Aktivitäten führten sie unter anderem als Gastprofessorin an die Universität Wien und als Professorin für Neuere Geschichte an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Zudem war sie Research Fellow an der norwegischen University of Agder (Kristiansand), am History Science Institut und der University of Pennsylvania in Philadelphia, und Fellow am Jungen ZiF (Zentrum für Interdisziplinäre Forschung) der Universität Bielefeld sowie des Jungen CAS, Center for Advanced Studies der Ludwig-Maximilians-Universität München.

„Universität Augsburg ist idealer Standort für diese Heisenberg-Professur“

In einem ersten Schritt geht es Simone Müller darum, das Fach Umweltgeschichte an der Universität Augsburg aufzubauen und zu etablieren sowie die bereits bestehenden Environmental Humanities weiter zu stärken. „Gerade die Geisteswissenschaften mit ihren Forschungsschwerpunkten zu sich wandelnden Normen, Werten, Verantwortung, aber auch Historizität und Zeitlichkeit können und müssen wichtige Impulse für aktuelle politische Debatten zu Klimawandel, Artensterben oder der zunehmenden Verschmutzung des Planeten geben“, sagt die Professorin. Die planetaren Umweltkrisen dürften nicht allein als ein technologisches Problem gerahmt werden, das die Ingenieurs- und Naturwissenschaften allein lösen könnten. „Vielmehr geht es hier auch um Fragen globaler Ungleichheit und Verteilungsgerechtigkeit, welche sich nur über ein Verständnis für historisch gewachsene (post)koloniale Prozesse fassen lassen," sagt Simone Müller.

In ihrer Forschung ist es der Umwelthistorikerin unter anderem ein Anliegen, zusammen mit dem Wissenschaftszentrum Umwelt (WZU) und dem Institut für Europäische Kulturgeschichte den Wasserschwerpunkt an der Universität weiter auszubauen. „Als UNESCO-Weltkulturerbe für sein historisches Wassermanagement und mit der unmittelbaren Nähe zum Lech ist die Universität Augsburg prädestiniert, sich dem Thema Wasser zu widmen“, findet Simone Müller. Weitere Schwerpunkte ihrer Forschung liegen in der interdisziplinären Resilienzforschung oder der Exploration des Gehens als (umwelt)historische Methode als studentisches Lehr-Lernprojekt. „Die Universität Augsburg mit seinen vielfachen Forschungsverflechtungen im Umweltbereich“, so ist sich Müller sicher, „ist der ideale Standort für diese Heisenberg Professur. Ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben.“

Kontakt zur Professorin

DFG-Heisenberg Professorin
Globale Umweltgeschichte und Environmental Humanities
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Medienkontakt

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Pressesprecherin, Leitung
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