Pressemitteilung 66/23 - 31.08.2023

Neu nach Augsburg berufen

Wir stellen vor: zwei Professorinnen und fünf Professoren wurden in den Monaten Juni, Juli und August 2023 neu an die Universität Augsburg berufen.

Prof. Dr. Rainald Becker – Europäische Regionalgeschichte sowie Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte, Philologisch-Historische Fakultät

Neuer Inhaber des Lehrstuhls für Europäische Regionalgeschichte sowie Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte ist Prof. Dr. Rainald Becker. Sein wissenschaftliches Interesse gilt den geistlichen Eliten und Orden in Mittelalter und Früher Neuzeit, der historischen Geographie und Topographie, dem Thema Wissen und Bildung in Humanismus und Barock sowie den sozialen und kulturellen Transfers zwischen Süddeutschland und Nordamerika in den letzten drei Jahrhunderten. In Lehre und Forschung arbeitet Becker interdisziplinär, vergleichend und geografisch grenzüberschreitend. Ausgangspunkt der Regionalgeschichtsforschung ist indes Bayern, besonders Schwaben. Der Lehrstuhl ist in den Universitätsschwerpunkt Environmental Humanities in Augsburg mit mehreren Projekten eingebunden.

Rainald Becker vertrat zuletzt seinen jetzigen Lehrstuhl in Augsburg und war davor außerplanmäßiger Professor an der Ludwigs-Maximilians-Universität München sowie vertretender Professor an der Universität Bayreuth. Außerdem war er an der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München tätig. Becker studierte Geschichte und Germanistik in Passau und München und forschte am Römischen Institut der Görres-Gesellschaft.

Prof. Dr. Fabian B. Fahlbusch – Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Medizinische Fakultät

Als Experte für die Betreuung von Extrem-Frühgeborenen und das intensivmedizinische Management von akut kranken und postoperativen Kindern wurde Prof. Dr. Fabian B. Fahlbusch auf die neu eingerichtete Professur berufen und ist gleichzeitig klinischer Leiter der gleichnamigen Sektion am Universitätsklinikum Augsburg. Sein Forschungsinteresse gilt der Plazenta als Schnittstelle zwischen Mutter und Kind, zudem ist der Neonatologe an der Erforschung von zellulären Reifungsprozessen beteiligt. Klinisch erforscht er u.A. die Integration neuester (labor-)technischer Errungenschaften wie z. B. Microsampling, Sensorik oder Künstliche Intelligenz in die klinische Routine.
Fahlbusch studierte Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, forschte für seine Promotion im Bereich Endokrinologie an der School of Medicine der New York University und wurde an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg habilitiert. Er erwarb die Facharztanerkennung für Kinder- und Jugendmedizin 2013, außerdem in den Jahren 2018 und 2020 den Schwerpunkt Neonatologie sowie die Zusatzbezeichnung Pädiatrische Intensivmedizin. Ab 2007 war der Kinder- und Jugendmediziner an der Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Erlangen tätig, zuletzt als Oberarzt der Neonatologie und pädiatrischen Intensivstation. 

Prof. Dr. Annemarie Friedrich – Sprachverstehen mit Anwendung Digital Humanities, Fakultät für Angewandte Informatik

Im Mittelpunkt der Professur von Dr. Annemarie Friedrich steht die Computerlinguistik, d.h. die maschinelle Verarbeitung von natürlicher Sprache mit einem Schwerpunkt auf Semantik und Sprachverstehen. Ihre Forschungsinteressen reichen dabei von der linguistischen Annotation über die Diskursverarbeitung bis hin zu maschinellem Lernen. Der korpuslinguistische Teil ihrer Forschung konzentriert sich auf Interaktionen an der Schnittstelle zwischen Syntax und Semantik. Ein weiterer Fokus ihrer Arbeit ist das Textmining für den wissenschaftlichen Bereich.

Annemarie Friedrich war seit 2019 als Expertin für natürliche Sprachverarbeitung am Bosch Center for Artificial Intelligence in Stuttgart tätig. Davor war sie als Postdoktorandin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München beschäftigt. Promoviert hat sie im Fach Computerlinguistik an der Universität des Saarlandes bei Prof. Dr. Pinkal. Annemarie Friedrich ist Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Computerlinguistik und Sprachtechnologie (GSCL). Auslandsaufenthalte führten sie in die USA, nach England und nach Schottland. Die Professur wird von der Hightech Agenda Bayern finanziert.

© Universität Augsburg

Prof. Edward King – Violoncello, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät

Am Leopold Mozart College of Music, LMC, unterrichtet Edward King Violoncello als Nachfolger von Julius Berger. Seine Lehrtätigkeit umfasst vor allem Einzelunterricht für Cellistinnen und Cellisten, aber auch Gruppenworkshops, Kammermusik und Konzerttätigkeit. Sein Ziel ist es, den Studierenden eine Vielzahl musikalischer Stilrichtungen zu vermitteln und sie auf Konzerttätigkeiten und das Leben als freischaffende Musikerinnen und Musiker vorzubereiten.

Edward King kommt aus Auckland, Neuseeland. Er studierte bei James Tennant an der University of Waikato, bei Prof. Julius Berger in Augsburg und bei Emanuel Schmidt an der Universität der Künste in Berlin. King ist als Künstler in ganz Europa unterwegs. Er spielte in der Berliner Philharmonie und der Londoner Wigmore Hall, konzertierte mit dem schwedischen O/Modernt Chamber Orchestra, dem Ensemble Mini aus Berlin und ist Teil des Gražinytė-King Duos. Er ist vielfach ausgezeichnet, u.a. beim Internationalen Cello-Wettbewerb Markneukirchen, beim Internationalen Cello-Wettbewerb Witold Lutosławski und beim Internationalen Cello-Wettbewerb Krzystof Penderecki Krakau.

© Universität Augsburg

Prof. Dr. Christian Kuchler – Didaktik der Geschichte, Philologisch-Historische Fakultät

Am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte beschäftigt sich Prof. Dr. Christian Kuchler mit vergangenen und gegenwärtigen Phänomenen von Geschichtsbewusstsein, Geschichtskultur und Geschichtsvermittlung in der Gesellschaft. Als Wissenschaftler arbeitet er schwerpunktmäßig zu den Themen Historisches Lernen im digitalen Zeitalter, Wirksamkeit von Geschichtsunterricht und zu schulischen Gedenkstättenexkursionen. Des Weiteren beschäftigt er sich mit der Geschichtskultur im 21. Jahrhundert und der Geschichte und Gegenwart von Schülerwettbewerben im Fach Geschichte. 

Christian Kuchler war zuletzt Professor für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften an der RWTH Aachen. Er studierte Deutsch und Geschichte an der Universität Passau und der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er auch promoviert wurde, und legte die beiden Staatsexamina für das gymnasiale Lehramt ab. Nach dem Referendariat und einigen Jahren als Studienrat an Gymnasien arbeitete Kuchler als Wissenschaftler an der LMU und der Universität Regensburg.

Prof. Dr. Jörg Stückler – Intelligente Perzeption in technischen Systemen, Fakultät für Angewandte Informatik

Die Professur „Intelligente Perzeption in Technischen Systemen" wurde im Zuge der Hightech Agenda Bayern eingerichtet. Prof. Dr. Jörg Stückler arbeitet an der Schnittstelle von Computer Vision, Maschinellem Lernen und Robotik und erforscht Methoden und Algorithmen der visuellen und multimodalen Wahrnehmung in technischen Systemen, die mit ihrer Umwelt interagieren. Das sind z. B. Verfahren, die die Bewegung und Eigenschaften von Robotern und anderen Objekten mittels Sensoren erfassen können, sodass Roboter Entscheidungen über ihre Aktionen in der Umwelt fällen können.

Stückler war seit 2018 Forschungsgruppenleiter einer unabhängigen Cyber Valley / Max Planck Forschungsgruppe "Embodied Vision" am Max Planck Institut für Intelligente Systeme in Tübingen. Zuvor vertrat er eine Professur an der Technischen Universität München und war als Postdoc an der RWTH Aachen sowie an der Technischen Universität München. Für seine an der Universität Bonn eingereichte Dissertation erhielt er den renommierten Georges Giralt PhD Award der euRobotics aisbl.

© Universität Augsburg

Prof. Dr. Katharina Waha – Klimaresilienz von Kulturökosystemen, Fakultät für Angewandte Informatik

Am Lehrstuhl für Klimaresilienz von Kulturökosystemen untersucht Prof. Dr. Katharina Waha die Auswirkungen des Klimawandels auf Landnutzung und Landwirtschaft und forscht zu kleinbäuerlicher Landwirtschaft und deren Anpassung an den Klimawandel. Mit multidisziplinären Methoden und Blickwinkeln forscht sie zu den Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Biosphäre und menschlichen Gesellschaften.

Katharina Waha ist Agrargeographin und hat in Umweltwissenschaft promoviert. In früheren Positionen war sie Wissenschaftlerin bei CSIRO, der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organization – Australiens nationaler Wissenschaftsagentur, und am PIK, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Sie ist Mitautorin und Gutachterin des kürzlich veröffentlichten IPCC-Sonderberichts zu Klimawandel und Land und des 6. Sachstandsberichts des IPCC, und Mitglied des Agricultural Model Intercomparison and Improvement Project ( AgMIP) und seit 2017 Mitglied des Global Land Program ( GLP), einem globalen Forschungsprojekt von FutureEarth. Sie außerdem Mitherausgeberin der Springer-Zeitschrift Food Security. Die Professur für die Klimaresilienz von Kulturökosystemen wird von der Hightech Agenda Bayern finanziert.

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