Pressemitteilung 102/23 - 21.12.2023

Neu nach Augsburg berufen

Folgende neu berufene Professorinnen und Professoren hieß die Universität Augsburg im November und Dezember 2023 willkommen

Prof. Dr. Pascal Johann – Experimentelle Pädiatrie, Medizinische Fakultät

Der Kinderonkologe und -hämatologe Prof. Dr. Pascal Johann hat seinen klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkt im Bereich der Onkologie solider, pädiatrischer Tumoren, insbesondere der Neuro-Onkologie. Für seine Forschung an der Medizinischen Fakultät hat er sich vorgenommen, die genomischen und epigenomischen Charakterisierungsverfahren von Tumoren auszubauen und die Suche nach molekularen Angriffspunkten für eine gezielte Therapie bei Rhabdoidtumoren weiter zu verfolgen, einer seltenen, aber aggressiven Krebsart, die bei Kindern auftritt. Aus einer seiner früheren Tätigkeiten resultierte bereits eine neue Risikoklassifikation für diese Tumore, die auch Eingang als neuer Standard in die WHO-Klassifikation gefunden hat.

Pascal Johann war bis dato als Oberarzt und Leiter der Arbeitsgruppe für experimentelle Kinderonkologie an der Kinderklinik Augsburg tätig, wo er eine Arbeitsgruppe für experimentelle Kinderonkologie leitet. Er studierte Humanmedizin an der Universität Tübingen, der Harvard Medical School Boston und der Université Victor-Segalen Bordeaux. Er wurde 2011 an der Universität Tübingen promoviert und habilitierte sich 2020 für das Fach Kinder- und Jugendmedizin an der Universität Heidelberg. Er ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und Master of Health and Business Administration und absolvierte berufliche Stationen an der Klinik für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie des Universitätsklinikums Heidelberg, der Abteilung für Pädiatrische Neuro-Onkologie des Deutschen Krebsforschungszentrums DKFZ und dem Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg. Er ist Max-Eder-Gruppenleiter der Deutschen Krebshilfe und wird durch ein Excellence Fellowship der Else Kröner-Fresenius-Stiftung unterstützt. Er erhielt verschiedene Preise und Auszeichnungen, darunter den Württembergischen Krebspreis 2020. 

 

Prof. Dr. Stefania Petra – Mathematische Bildverarbeitung, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät

Prof. Dr. Stefania Petras Schwerpunkt in Forschung und Lehre liegt auf grundlegenden Problemen der mathematischen Bildverarbeitung und daraus resultierenden Anwendungsprojekten. Ihr besonderes Interesse gilt der Kombination von mathematischer Modellierung und datengetriebenen Strategien des maschinellen Lernens. Sie beschäftigt sich mit der Lösung inverser Probleme der Bildverarbeitung mithilfe von Variationsmethoden und Compressed Sensing, die in der medizinischen Datenverarbeitung eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Ihr Interesse gilt außerdem dem maschinellen Lernen, hier ist das Ziel die sogenannte explainable AI durch mathematisch fundierte Netzwerke anwendungsbereit zu machen. Die Professur wird aus Mitteln der Hightech Agenda Bayern finanziert.

Stefania Petra hatte vor ihrem Ruf nach Augsburg eine W2-Professur für Bildverarbeitung und Mustererkennung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg inne. Dort war sie nach Ihrer Postdoc-Zeit Junior-Forschungsgruppenleiterin und Stipendiatin des "Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramms“ des Landes Baden-Württemberg. Petra promovierte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, ihren Bachelor- und Masterabschluss in Mathematik erlangte sie an der Cluj-Napoca-Universität in Rumänien.

 

Prof. Dr. Birgit Prodinger – Medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung und Teilhabebeschränkungen, Medizinische Fakultät

Schwerpunkt der Forschungsprofessur von Prof. Dr. Birgit Prodinger ist der Aufbau eines Forschungsbereichs „Population Health“, um die spezifischen Bedürfnisse bei der Behandlung von Menschen mit Behinderungen und Teilhabebeschränkungen durch die Stärkung der Versorgungsforschung in diesem Bereich noch besser zu verstehen und daraus Maßnahmen für die Versorgung abzuleiten. Die Forschungsergebnisse sollen dann möglichst schnell in die tägliche Versorgung im klinischen und vor allem im ambulanten Sektor Eingang finden. Die Professur trägt profilbildend zum weiteren Aufbau der Medizinischen Fakultät bei und gliedert sich sehr gut in den Schwerpunkt Environmental Health Sciences (EHS) ein, bei dem es breit um besondere Lebensumstände und Lebensrealitäten verschiedener Personengruppen geht.

Birgit Prodinger war bislang Professorin für Rehabilitationsmanagement an der Technischen Hochschule Rosenheim. Sie ist diplomierte Ergotherapeutin und besitzt zwei Master-Abschlüsse in Occupational Therapy und Health Informatics. Sie promovierte in Health and Rehabilitation Sciences an der Western University London/Ontario, Kanada, und habilitierte sich in Gesundheitswissenschaften an der Universität Luzern.
 

Prof. Dr. Ellen Renner – Translationale Immunologie, Medizinische Fakultät

Die auf die neu eingerichtete W3-Professur für Translationale Immunologie berufene Professorin Dr. med. Ellen Renner ist Kinderpneumologin sowie Fachimmunologin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Ihre international ausgewiesene Expertise liegt im Bereich der Pädiatrischen Immunologie, das heißt der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit seltenen Erkrankungen wie angeborenen Immundefekten. Sie war an der Entwicklung von neuen Verfahren in Diagnose und Behandlung beteiligt und forscht auch auf molekularer Ebene an Krankheitsursachen und neuen Behandlungsmöglichkeiten, wie der Korrektur von krankheitsverursachenden Genveränderungen und der Zellersatztherapie. Sie hat sich international einen Namen gemacht bei der Erstbeschreibung von seltenen Immundefekterkrankungen und bei der Neuentwicklung von immunologischen Diagnostiktests.

Ellen Renner studierte Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, LMU. Sie spezialisierte sich als Kinder- und Jugendmedizinerin am Dr. von Haunerschen Kinderspital der LMU, und zur Kinderpneumologin an der Hochgebirgsklinik Davos und der Kinderpoliklinik des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München, TUM. Renner ist Fachimmunologin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Nach klinisch-wissenschaftlicher Tätigkeit an renommierten Institutionen wie den National Institutes of Health, Bethesda USA, dem Hôpital Necker in Paris, dem Children‘s Hospital Seattle, der University of Washington in Seattle sowie der langjährigen Leitung des immunologischen Diagnostiklabors und einer – unter anderem – DFG-geförderten Forschergruppe am Dr. von Haunerschen Kinderspital, wurde sie 2016 an die Medizinische Fakultät der TUM berufen und nun nach Augsburg berufen.

 

Medienkontakt

Corina Härning
Stellvertretende Pressesprecherin
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