Pressemitteilung 77/24 - 02.07.2024

Humboldt-Preisträger forscht in Augsburg

Historiker Prof. Dr. Daniel Siemens von der Newcastle University kommt für drei Jahre an den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte

Der Historiker Prof. Dr. Daniel Siemens von der Newcastle University in Großbritannien ist von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit dem Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis des Jahres 2024 ausgezeichnet worden. Der Preis ist verbunden mit einer Forschungskooperation, die Daniel Siemens in den kommenden drei Jahren an den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte von Prof. Dr. Dietmar Süß führt, der ihn für den Preis vorgeschlagen hat.
Prof. Dr. Daniel Siemens von der Newcastle University in Großbritannien (links) erhält von Robert Schlögl, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, den Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis 2024. Humboldt-Stiftung / David Ausserhofer

Die Alexander von Humboldt-Stiftung verleiht jährlich mehrere Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreise an international anerkannte Wissenschaftler*innen aus dem Ausland und würdigt damit deren herausragende Forschungsleistungen. Der Preis trägt den Namen des deutschen Astronomen und Mathematikers Friedrich Wilhelm Bessel (1784-1846) und wird finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Daniel Siemens ist seit 2017 Professor für europäische Geschichte an der Newcastle University. Er gehört zu den international führenden Historikern der Geschichte des Nationalsozialismus und der Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts, dessen Forschungen weite Aufmerksamkeit und höchste Anerkennung gefunden haben. Neben seinen international breit diskutierten Studien zur Geschichte der SA und zum Horst-Wessel-Mythos hat er jüngst eine Studie über den Journalisten und Publizisten Hermann Budzislawski (1901-1978) veröffentlicht, den Chefredakteur und Herausgeber der Exil-Zeitschrift „Die neue Weltbühne“.

In Augsburg wird sich Siemens zur Globalgeschichte der United Restitution Organisation (URO) forschen. Diese 1948 gegründete jüdische Rechtsschutzorganisation vertrat bis zum Jahr 2009 über 400.000 Antragsteller aus Israel, den Amerikas, Europa, Südafrika und Asien in Wiedergutmachungsverfahren. Gestützt auf die umfangreiche Überlieferung der URO wird die Bedeutung der URO für die Geschichte der „Wiedergutmachung“ in transnationaler und globaler Perspektive untersucht; das Projekt leistet damit einen zeitgeschichtlichen Beitrag zum Zusammenwirken von Recht und internationaler Politik nach dem Holocaust bis in die jüngste Gegenwart.

Prof. Dietmar Süß freut sich sehr über die Auszeichnung: „Mit Herrn Siemens und der Kooperation zwischen Newcastle und Augsburg werden die deutsch-britischen Wissenschaftsbeziehungen gestärkt werden, die gerade für die Geschichte und Nachgeschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust von herausragender Bedeutung sind. Der Wilhelm Bessel-Forschungspreisträger wird damit auch die internationale Sichtbarkeit der Augsburger Zeitgeschichte stärken.“

 

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