Zwei Augsburger Forscher unter weltweit meistzitierten Wissenschaftlern

Jüngst hat die Web of Science Group ihre jährliche Liste der „Highly Cited Researchers“ veröffentlicht, darauf ein Wissenschaftler der Universität und einer des Universitätsklinikums Augsburg: Dr. Jan Meier-Kolthoff forscht und lehrt am Lehrstuhl für Biomedizinische Informatik, Data Mining und Data Analytics. Prof. Dr. Andreas Wollenberg ist Oberarzt an der Klinik für Dermatologie und Allergologie.

Dr. Jan Meier-Kolthoff © Universität Augsburg

Das Zitieren der wichtigsten bereits veröffentlichten Fachaufsätze zum jeweiligen Thema in der eigenen Arbeit gehört zum Handwerkszeug von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Gesamtzahl, wie oft auf eine wissenschaftliche Arbeit in anderen Aufsätzen verwiesen wurde, ist somit ein Indikator für die Qualität der ihr zugrunde liegenden Forschung. Wird eine Arbeit besonders oft zitiert, also highly cited, zeugt das außerdem von einer bestimmten Relevanz der entsprechenden Forschungsergebnisse.

In diesem Jahr gehören der Bioinformatiker Dr. Jan Meier-Kolthoff, Leiter der Augsburg Bioinformatics Core Facility (ABC) der Universität Augsburg, sowie der Dermatologe und Oberarzt am Universitätsklinikum Augsburg, Prof. Dr. Andreas Wollenberg, zu den weltweit meistzitierten Wissenschaftlern, den sogenannten „Highly Cited Researchers“ (HCR).

Das jährlich erscheinende Ranking, das am 19. November 2024 von der Firma Clarivate Analytics™ veröffentlicht wurde, basierend auf der Publikationsdatenbank Web of Science™, listet die weltweit einflussreichsten Forscherinnen und Forscher auf, deren Veröffentlichungen in den letzten zehn Jahren zu den jährlich am häufigsten zitierten 1 Prozent in ihrem Fachgebiet gehörten. Das Ranking dient somit auch als Indikator für Einfluss und Anerkennung in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Die Preise wurden unter anderem in den Kategorien „Mikrobiologie“ (Jan Meier-Kolthoff) und „interdisziplinär“ (Andreas Wollenberg) vergeben.

332 deutsche Forschende

Jan Meier-Kolthoff ist zum fünften Mal in Folge und Andreas Wollenberg zum dritten Mal in Folge gelistet. Dieses Mal enthält die globale Liste die Namen von 6.636 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, von denen 332 in Deutschland ansässig sind.

Die Auswahlmethode für die „Highly Cited Researchers 2024“ von Clarivate basiert auf einer strengen und sorgfältigen Zitationsanalyse. Sie nutzt Daten aus dem Web of Science™ Core Collection™ Zitationsindex und qualitative Bewertungen durch Expertinnen und Experten des Institute for Scientific Information (ISI)™. In den vergangenen Jahren wurden die Kriterien weiter verschärft, um Fehlverhalten wie Zitationsmanipulationen zu erkennen und auszuschließen. Diese Maßnahmen unterstreichen das Bestreben, die Integrität und Genauigkeit der Liste sicherzustellen.

Bedeutende Beiträge in der Bioinformatik und Immunbiologie

Meier-Kolthoff hat wichtige Beiträge in den Bereichen Phylogenomik und genombasierter Taxonomie von Prokaryoten, Viren und Pilzen geleistet. Er entwickelte innovative bioinformatische Methoden und Hochdurchsatzsysteme, darunter den Genome-to-Genome Distance Calculator (GGDC), den Type Strain Genome Server (TYGS) und die Virus Classification and Tree Building Online Resource (VICTOR). Er leitet die im Aufbau befindliche Augsburg Bioinformatics Core Facility (ABC) der Universität Augsburg, die als universitätsoffene Service- und Forschungseinheit an der Schnittstelle von Medizin und Informatik angesiedelt ist. Die ABC ist eng mit dem Lehrstuhl für Biomedizinische Informatik, Data Mining und Data Analytics von Herrn Prof. Matthias Schlesner assoziert.

Prof. Dr. Andreas Wollenberg ist ein Dermatologe und Allergologe, der sich intensiv mit der atopischen Dermatitis (Neurodermitis) beschäftigt. Seine Forschung umfasst klinische, experimentelle, therapeutische und edukative Aspekte dieser Erkrankung, mit einem besonderen Fokus auf interdisziplinäre Ansätze und infektiöse Komplikationen.

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