Pressemitteilung 31/25 - 28.03.2025

Neue Sicht auf die Geschichte von Arbeiterbewegung und Demokratie

Vom Proletariat zum Prekariat? – wie sich die Arbeiterklasse in Deutschland wandelte

Warum wählen Arbeiterinnen und Arbeiter inzwischen mehrheitlich rechtspopulistische Parteien? Was ist aus den alten „Malochern“, den Arbeitermilieus geworden? Und wie hat sich die Arbeit selbst seit 1945 verändert? Der Historiker Prof. Dr. Dietmar Süß hat für sein geplantes Forschungsprojekt zur Geschichte von Arbeit und Arbeiterbewegung in der Bundesrepublik eine „Opus Magnum Förderung“ der VolkswagenStiftung erhalten.



© AdobeStock (karepa)

Während die Aufstiegs- und Emanzipationsgeschichte der Arbeiterbewegung seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ganze Kellergewölbe mit Büchern füllt, hat sich die Zeitgeschichte nach 1945 lange damit schwergetan, die Geschichte der Arbeiterinnen und Arbeiter nicht einfach in den großen Erzählungen von „Wirtschaftswunder“ und blühender Massenkonsumgesellschaft verschwinden zu lassen.

Das von Prof. Dr. Dietmar Süß, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg, geplante Forschungsprojekt fragt nach dem Wandel von Arbeitsverhältnissen, der Transformation der „alten“ Arbeiterbewegung und den Folgen veränderter Anerkennungskonflikte für die Ausgestaltung der Demokratie – und das in einer langen Perspektive von 1945 bis in unsere Gegenwart. „Entgegen einer dominierenden Lesart der Nachkriegsgeschichte vom ‚Ende der Maloche‘ soll die Studie zeigen, wie strukturgebend Arbeit als Prinzip der Vergesellschaftung und wie prägend die Körperlichkeit von Arbeit für einen Großteil abhängig Beschäftigter war und noch immer ist“, sagt Prof. Dr. Dietmar Süß.

Das im Rahmen des Forschungsprojekts geplante Buch soll für einen Perspektivenwandel auf die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und für eine neue Debatte über das Verhältnis von Arbeit und Demokratie insgesamt plädieren.

Opus Magnum Förderung

Die VolkswagenStiftung fördert damit herausragende Arbeiten in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Sie eröffnet den Forschenden einen Freiraum für die intensive Arbeit an einem wissenschaftlichen Werk und umfasst eine vollumfängliche Vertretung der Professur für 18 Monate, damit sich Professorinnen und Professoren auf das geförderte Projekt konzentrieren können.

Projektname: Vom Proletariat zum Prekariat? Arbeiter:innen und Arbeiter:innenbewegung in der Bundesrepublik 1945–2000
Förderung: VolkswagenStiftung
Laufzeit: 18 Monate

 

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