EMPAT: Empathische Trainingsbegleiter für den Bewerbungsprozess

Informationen

Projektstart: 01.03.2015
Laufzeit: 3 Jahre
Projektträger: BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung)
Projektverantwortung vor Ort: Prof. Dr. Elisabeth André
Beteiligte Wissenschaftliche Mitarbeiter:  Dr. Tobias Baur
Patrick Gebhard, DFKI

Über das Projekt

Zusammenfassung

In EmpaT wird ein virtuelles empathisches Trainingssystem entwickelt das Nutzer helfen soll Bewerbungssituationen zu üben und das eigene Verhalten besser einschätzen zu können.

 

Beschreibung

Vorstellungsgespräche stellen oft eine große Herausforderung dar. Sich beim Bewerberinterview erfolgreich zu präsentieren, korrekt, interessiert und motiviert, dabei verbindlich und authentisch aufzutreten, ist vor allem für jugendliche Bewerber eine ungewohnte Situation, die vorher nur ungenügend trainiert werden konnte. Virtuelle empathische Trainingssysteme können hier zusätzliche Möglichkeiten schaffen, Bewerbungssituationen zu üben und das eigene Verhalten besser einschätzen zu lernen.

Im Projekt EmpaT wird erstmals eine Echtzeit-Analyse sozialer Signale mit einem emotionalen Echtzeit-Benutzermodell gekoppelt, um das Verhalten eines interaktiven Avatars an die sozio-emotionale Situation eines Nutzers anzupassen. Dieser Mechanismus erlaubt es, den Bewerbungsdialog einfühlsam zu gestalten. Derartige Dialogsysteme können in unterschiedlichen Situationen zu persönlichen Assistenzsystemen avancieren. Eine Herausforderung dabei ist die realitätsnahe Gestaltung des emotionalen Feedbacks durch den Avatar.

Dazu erforscht und realisiert ein Projektkonsortium aus Informatikern, Psychologen und 3D-Grafik-Experten die Interpretation von sozialen und emotionalen Signalen, die für eine Einfühlung und Anpassung an den jeweiligen Benutzer und seine soziale Situation notwendig sind. Zum Einsatz kommen hoch entwickelte Hardwaresensoren. Diese erfassen soziale Kommunikationssignale wie Blick-, Augen, Hand- und Körperbewegungen. Die Echtzeit-Verarbeitung der so gewonnenen Informationen wird für eine adaptiv-reaktive Steuerung des EmpaT-Trainingsavatars genutzt. Dieser Ansatz erlaubt eine aufeinander abgestimmte Kommunikation zwischen Benutzer und Avatar. Auf diese Weise können verschiedene emotional-soziale Interaktionsmuster simuliert werden. Die Ergebnisse der Interpretation von sozialen und emotionalen Signalen wird auch dazu genutzt, mögliche emotionale Zustände eines Benutzers zu berechnen. Dafür werden echtzeitfähige Emotionssimulations- und adaptive Verhaltensmodelle eingesetzt, die aktuelle Erkenntnisse aus der Psychologie, den Kognitionswissenschaften und der Künstlichen Intelligenz integrieren.

Begleitet wird das Projekt in Konzeption und Durchführung von einem Beirat, der dem Projekt in ethischen, sozialen und rechtlichen Fragen zur Seite steht. Der Ethikbeirat setzt sich aus Experten der Fachgebiete Coaching, Jugendarbeit, Jura und Pädagogik zusammen. In kontinuierlichen Akzeptanz- und Evaluationsstudien wird die Wirkung persönlicher Interaktion mit einem virtuellen Avatar in einer realitätsnahen Simulationsumgebung untersucht. Das Gremium widmet sich auch möglichen langfristigen gesellschaftlichen Auswirkungen virtueller empathischer Trainingssysteme.

Gefördert wird EmpaT vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Sozial- und emotionssensitive Systeme für eine optimierte Mensch-Technik-Interaktion – Vom technischen Werkzeug zum interaktiven Begleiter (InterEmotio)”. Projektträger ist die VDIVDE-IT GmbH.

Suche