Qualifikationsziele Bachelor WIN
Der Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik zielt generell darauf ab, Absolventinnen und Absolventen direkt für den Einsatz in verschiedenen Wirtschaftszweigen und Branchen zu qualifizieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von praxisrelevantem Wissen und der Entwicklung von Fähigkeiten, die für die Anwendung in der Berufswelt unerlässlich sind. Darüber hinaus schafft er die Grundlagen für ein stärker wissenschaftlich orientiertes und inhaltlich vertiefendes Masterstudium.
Im Detail zielt der Bachelorstudiengang darauf ab Folgendes zu vermitteln.
Fundierte fachliche Kenntnisse
- Einsatzgebiete, Prozesse, Nutzenpotenziale, Risiken und Elemente von digitalen Technologien und betrieblichen Informationssystemen sowie deren Zusammenhänge kennen und verstehen. Der Fokus liegt dabei auf den Spezialisierungsbereichen „Business Analytics & Operations“, „Finance, Accounting and Taxation“, „Strategy Marketing & Management“, „Econoomics“ oder „Informatik“.
- Grundlegende Instrumente, Theorien und Methoden zur Analyse, Konzeption und Realisierung von IT-Lösungen kennen und verstehen
- Quantitative methodische Grundlagen kennen und verstehen
Problemlösungskompetenz
- Potenzielle und faktische Probleme eigenständig erkennen können
- Problemlösungen systematisch analysieren können
- Problemlösungen einfacher bis mittlerer Komplexität systematisch konzipieren sowie betriebswirtschaftlich und gesellschaftlich bewerten können
Methodenkompetenz
- Einfache bis mittelkomplexe Methoden und Instrumente der Modellierung, Optimierung und ökonomischen Bewertung situationsgerecht beurteilen und anwenden können
- Methoden und Instrumente der Softwareentwicklung und Programmierung situationsgerecht beurteilen und anwenden können
Team- und Kommunikationsfähigkeit
- Situationsgerecht arbeitsteilig planen, koordinieren und ethisch vertretbar motivieren können
- Fertigkeit, Menschen und ihre Anliegen verstehen können
- zielgruppenspezifisch, klar, schriftlich sowie mündlich kommunizieren können
Praxiserfahrung und Berufsbefähigung
- eigeninitiativ und nachhaltig lernen und sich auf neue Situationen einstellen können
- Folgen eigener Entscheidungen abschätzen und auch in ethischer und gesellschaftspolitischer Hinsicht verantworten können
- Knappe Ressourcen (u.a. Zeit) zielgerichtet einsetzen können
Wissenschaftliche Arbeitsweise
- Forschungsgegenstände faktenbasiert motivieren und klar abgrenzen können
- Den erreichten Stand in einem Fachgebiet grundlegend systematisch recherchieren, aufbereiten und ethisch einordnen zu können
- Innovative Artefakte ansatzweise konzipieren, realisieren und evaluieren können
Die Zielematrix zum Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik zeigt zusammenfassend die zentralen, modulübergreifenden Kompetenzen für Wirtschaftsinformatik-Bachelorabsolventen: fundierte fachliche Kenntnisse, Problemlösungskompetenz, Methodenkompetenz, Team- und Kommunikationsfähigkeit, Praxiserfahrung und Berufsbefähigung, wissenschaftliche Arbeitsweise.
Als was arbeiten Absolventen der Wirtschaftsinformatik?
Im Wesentlichen gestalten Sie Informationssysteme. Das heißt aber nicht, dass sie im stillen Kämmerlein vor sich hinprogrammieren. Am Ende des Tages hat Wirtschaftsinformatik mehr mit Menschen als mit Computern zu tun. Entgegen der vielleicht umgangssprachlichen Vermutung sind Informationssysteme weit mehr als nur Software- und Hardware. Die Kommunikation zwischen Menschen sowie die Interaktion zwischen Mensch und Computer gehören auch dazu.
Deshalb braucht es Vermittler, die zwischen verschiedenen Fachbereichen, etwa Marketing, Finanzen, Logistik, Produktion, Personal, Forschung und Informationstechnologie so agieren können, dass am Ende sinnvolle Informationssysteme entstehen. In gewisser Weise ist die Tätigkeit von Wirtschaftsinformatikern mit denen von Architekten vergleichbar; nur dass statt Häusern und Städten eben Informationssysteme und Informationssystemlandschaften analysiert, konzipiert und entwickelt werden.
Wo findet man Absolventen der Wirtschaftsinformatik eigentlich?
Da die Digitalisierung grundsätzlich alle Wirtschaftsbereiche durchdringt, findet man auch Wirtschaftsinformatik in nahezu allen diesen Bereichen; also sowohl in großen als auch in kleinen Unternehmen, in öffentlichen Betrieben und Behörden, Vereinen - in nahezu allen Branchen von Automobilbau bis Zahnmedizin - und in allen Funktionsbereichen - in der Forschung, im Marketing, in der Logistik, in der Produktion, im Finanzmanagement, im IT-Bereich und natürlich auch im (Top-)Management.
Wie sind die Verdienstmöglichkeiten?
Gemäß einer Studie, die in der Zeitschrift "Spiegel" veröffentlicht wurde, gehört Wirtschaftsinformatik zu den "Zehn fetten Fächern"; also den Studienfächern mit den höchsten Gehältern - sogar noch vor der reinen Informatik und der reinen Betriebswirtschaftslehre.
Aber mal ganz ehrlich: Wenn Sie das Fach nur wegen der Verdienstmöglichkeiten studieren, ist das auf Dauer nicht sinnvoll. Nur wenn man von einer Tätigkeit begeistert ist, wird man darin auch nachhaltig gut sein und dann verdient man im Regelfall auch ordentlich. Das ist aber eher ein Nebeneffekt und sollte wie schon erwähnt besser nicht die primäre Motivation sein.
Wie sind die Chancen einen Job zu bekommen?
Viele Stellen, die für Absolventen der Betriebswirtschaftslehre ausgeschrieben sind, sind auch für Absolventen der Wirtschaftsinformatik ausgeschrieben und viele Stellen, die für Informatik ausgeschrieben sind, sind auch für Wirtschaftsinformatik ausgeschrieben. Hinzu kommen Stellen, die speziell nur für Absolventen der Wirtschaftsinformatik ausgeschrieben sind. Da es am Arbeitsmarkt vergleichsweise wenig Absolventen der Wirtschaftsinformatik gibt, sind die Aussichten, schnell nach dem Studium eine gute Arbeitsstelle zu finden, folglich vergleichsweise gut. Seriöse Prognosen, wie das am Ende Ihres Studiums genau sein wird, kann aber niemand geben. Auch hier gilt: Allein von Job-Aussichten sollten Sie sich bei der Studienwahl nicht leiten lassen.