Frau Prof. Dr. med. Eva Schildmann MSc übernimmt den neu gegründeten Lehrstuhl für Palliativmedizin an der Medizinischen Fakultät

Augsburg – Palliativmedizin ist die multiprofessionelle Versorgung und Begleitung von Menschen mit einer fortgeschrittenen, nicht mehr heilbaren Erkrankung und ihren Angehörigen. Ziel ist es, die Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern, indem Schmerzen und andere Beschwerden und Belastungen gelindert werden. Palliativmedizin wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch weiter an Bedeutung gewinnen. Gründe hierfür sind unter anderem der demographische Wandel mit mehr alten und hochaltrigen Menschen mit mehrfachen Erkrankungen. Die Einbeziehung von Palliativmedizin in die Standardversorgung sollte zudem sinnvollerweise möglichst frühzeitig im Krankheitsverlauf erfolgen.

„Mit Frau Prof. Dr. Schildmann konnten wir eine herausragende Palliativmedizinerin gewinnen. Ich freue mich, dass sie uns künftig sowohl mit ihrer umfassenden klinischen Expertise als auch ihrer Erfahrung im Aufbau von Forschungsstrukturen tatkräftig unterstützen wird“, würdigt Prof. Dr. Martina Kadmon, Dekanin der Medizinischen Fakultät, die Neuberufene. In der studentischen Lehre sei es ihr besonders wichtig, die kommunikativen und sozialen Kompetenzen der angehenden Ärztinnen und Ärzte zu stärken, erklärt Prof. Dr. Schildmann. Dies sei gerade im Umgang mit schwerkranken und sterbenden Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen wie auch für das Handeln im interdisziplinären, multiprofessionellen Team von großer Bedeutung.

Interdisziplinäre Vernetzung

Die Professur für Palliativmedizin ist mit der Leitung des Interdisziplinären Zentrums für Palliative Versorgung am Universitätsklinikum Augsburg verbunden. „Mein Ziel ist es, das gut etablierte Interdisziplinäre Zentrum für Palliative Versorgung weiterzuentwickeln und zu einem zukunftsorientierten Kompetenzzentrum in Klinik, Forschung, Aus-, Fort und Weiterbildung aufzubauen“, so Schildmann. Die Arbeitsschwerpunkte von Frau Professor Schildmann umfassen
unter anderem die Messung von Effekten der Palliativversorgung (Outcome Messung), Kostenanalysen sowie die Sedierung bei unerträglichem Leiden am Lebensende. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt in interdisziplinären, multiprofessionellen Arbeitsgruppen und Forschungsverbünden unter Anwendung eines breiten Spektrums von Methoden. Die wissenschaftliche Nachwuchsförderung ist Prof. Schildmann ein besonderes Anliegen. „Die akademische Palliativmedizin braucht exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs, um den Herausforderungen gerecht zu werden“.

Zur Person

Prof. Dr. med. Eva Schildmann studierte Humanmedizin an den Universitäten Würzburg, London ( St. Bartholomew’s & the Royal London Medical School), Madrid (Universidad Autónoma) und Charité-Universitätsmedizin Berlin, wo 2004 die Promotion folgte. Zusätzlich absolvierte sie den MSc-Studiengang Palliative Care am King´s College London. 2012 erwarb sie die Anerkennung als Fachärztin für Innere Medizin und 2013 die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin. Nach beruflichen Stationen an der Charité in Berlin und dem LMU Klinikum in München, sowie einem Auslandsaufenthalt am Royal Marsden Hospital in London, erfolgte 2022 die Habilitation an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie ist Gründungsmitglied des Netzwerks Qualitative Forschung in Medizin und Public Health an der Medizinischen Fakultät der LMU München. Im März 2022 wurde sie als Professorin für Onkologische Palliativmedizin an die Charité berufen. Seit dem 1. Oktober 2023 ist sie Inhaberin des neu eingerichteten Lehrstuhls für Palliativmedizin an der Universität Augsburg.