Neu berufen
Frau Prof. Dr. Evelyn Lamy hat seit dem 1. November 2024 die W2-Professur für die Erforschung umweltbezogener Wirkmechanismen auf die Gesundheit (Exposom-Forschung) inne. Diese neue Professur ist Teil des stark wachsenden Forschungsschwerpunkts Environmental Health Sciences (EHS). Lamys Forschung zielt darauf ab, präventivmedizinische Maßnahmen zu entwickeln, die nicht nur die Lebensqualität steigern, sondern auch dazu beitragen, die Gesundheitskosten langfristig zu senken. Frau Prof. Dr. Lamy bringt umfassende Expertise in der Toxikologie, Präventivmedizin und Umweltmedizin mit. Ihr Schwerpunkt liegt in der Erforschung, Erkennung und Prävention umwelt- und ernährungsbedingter Gesundheitsrisiken. Vor allem will sie verstehen, wie nachhaltige, gesunde Ernährungsformen und ihre bioaktiven Bestandteile effektiv genutzt werden können, um ein gesundes Altern zu ermöglichen und den Auswirkungen des Klimawandels auf den Menschen entgegenzuwirken. „Die Berufung von Frau Prof. Dr. Lamy ist ein großer Gewinn für unsere Fakultät und den Forschungsschwerpunkt Environmental Health Sciences. Mit ihrer interdisziplinären Ausrichtung und ihrem weitreichenden Netzwerk wird sie die bestehenden Synergien zwischen Umweltforschung und Medizin weiter stärken“, so Prof. Dr. Martina Kadmon, Dekanin der Medizinischen Fakultät. Prof. Dr. Evelyn Lamy sieht in der Universität Augsburg einen idealen Standort, um ihre Forschung weiter auszubauen: „Die hervorragende wissenschaftliche Infrastruktur im Bereich Umwelt und Gesundheit in Augsburg bietet einzigartige Möglichkeiten. Mein Ziel ist es, durch präventivmedizinische Forschung einen relevanten Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität zu leisten“. Neben ihrer großen Expertise auf dem Gebiet der Humanstudien und Bio-response Messungen wird sie für eine mechanistische Abklärung auf molekularer Ebene zusätzlich komplexe in vitro-Modelle an der Darm-Organ-Grenzfläche nutzen. „Der Darm ist eine extrem wichtige Grenzfläche zu unserer Umwelt und darüber hinaus über komplexe biologische Signalkaskaden und Kommunikationswege mit anderen Organen (z. B. Gehirn), sowie weiteren Grenzflächen wie der Lunge und der Haut, in unserem Körper verbunden. An der Universität Augsburg werden wir mit Hilfe von klinischen Daten, transdisziplinären Ansätzen und humanen in vitro Co-Kultursystemen die Störung der Barrierefunktion des menschlichen Darms (eines sogenannten „leaky guts“) und die Rolle des Darmmikrobioms in der Pathogenese umweltbedingter Gesundheitsstörungen genauer untersuchen.“ Neben ihrer Forschung wird Prof. Dr. Lamy auch in der Lehre aktiv sein. „Es ist mir ein großes Anliegen, Studierenden nicht nur das notwendige Fachwissen zu vermitteln, sondern auch ihre kritische Sichtweise auf wissenschaftliche Daten zu schärfen. Der interdisziplinäre Bereich der Environmental Health Sciences bietet hervorragende Möglichkeiten, um zukünftige Ärztinnen und Ärzte auf die Herausforderungen der Gesundheitsversorgung im Kontext des Klimawandels vorzubereiten“, erklärt Lamy. Zur Person
Prof. Dr. Evelyn Lamy hat Angewandte Umweltwissenschaften in Trier studiert, mit Aufenthalten in Hamburg und Boca Raton (USA), und wurde 2008 an der Medizinischen Fakultät Gießen als Humanbiologin promoviert. Mit Unterstützung eines fünfjährigen Wrangell-Stipendiums erfolgte 2015 die Habilitation in Experimenteller Medizin in Freiburg. Als außerplanmäßige Professorin in Experimenteller Medizin und Fachtoxikologin (ERT) leitete sie seit 2008 eine 20-köpfige Forschungsgruppe am Uniklinikum in Freiburg und war Lehrverantwortliche für das Fach Umweltmedizin, bis sie zum 1. November 2024 auf die neu eingerichtete W2-Professur für die Erforschung umweltbezogener Wirkmechanismen auf die Gesundheit (Exposom-Forschung) an die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg wechselte.