UaP Studie
Projekt
Qualitätsanalyse und Optimierung des Unterrichts am Patienten (UaP) – Eine qualitative Untersuchung zur curricularen Planung und Umsetzung in klinischen Fachbereichen der Humanmedizin
Kooperationsparterinnen und Kooperationspartner
Die Studie wird in Zusammenarbeit mit der Studiengangsentwicklung durchgeführt Dr. phil. Christoph Schindler
Im Projekt entsteht die Qualifizierungsarbeit (Dr. med) von Nora Eckhardt, Klinik für Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Augsburg
Mitarbeitende des Lehrstuhls
Zusammenfassung

Unterricht am Patienten (UaP) leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung ärztlicher Kompetenzen von Studierenden und ist damit ein bedeutendes Lehr-Lernsetting in der medizinischen Ausbildung. In der Approbationsordnung für Ärzte (§2, Abs. (3))1 wird dem hohen Lernpotential von UaP Rechnung getragen, indem im Studium 476 Unterrichtstunden verbindlich vorgegeben sind.
In der Literatur werden zahlreiche Qualitätskriterien für UaP beschrieben (
Rotthoff, 2024). Bisher scheint es aber wenig Erkenntnisse zu geben, wie die beschriebenen Unterrichtsqualitätskriterien in verschiedenen klinischen Fachbereichen zum Tragen kommen.
Zudem gibt es bisher wenig Kenntnis darüber, welche Perspektiven und Einstellungen die Lehrenden bezüglich UaP mitbringen, die diesen für ihren Fachbereich koordinieren, planen und gestalten (in Augsburg: Lehrkoordinatorinnen und -koordinatoren der einzelnen Kliniken u. Lehrstühle). Diese Planungsentscheidungen können einen maßgeblichen Einfluss auf die Ziele, Inhalte, den curricularen Aufbau und den Qualitätsanspruch inklusive der Auswahl geeigneter Lehrpersonen haben.
Im Forschungsprojekt intendieren wir den Forschungsstand zum Unterricht am Patienten (UaP) durch zwei qualitative Studien zu erweitern.
Ziele
1) In Studie 1 generieren wir Beschreibungswissen über die curriculare Planung, Durchführung und Weiterentwicklung von UaP in verschiedenen klinischen Fachbereichen. In Interviews erfassen wir, wie Lehrkoordinatorinnen und Lehrkoordinatoren UaP hinsichtlich fachbereichsspezifischer Zielsetzungen, Unterrichtsqualität, Organisation, Lehrpersonal und Ressourcen wahrnehmen.
In Ergänzungen zur qualitativen Befragung der Lehrkoordinatorinnen und Lehrkoordinatoren werden im SoSe 2025 vergleichbare Interviews mit Studierenden des zweiten Studienabschnitts geführt. Ziel ist es, einen qualitativen Einblick in deren bisherige Lernerfahrungen im UaP zu erhalten sowie deren Perspektive auf Weiterentwicklungsmöglichen zu erfassen.
2) In Studie 2 werden Einblicke in die Umsetzung von randomisiert ausgewählten UaP-Einheiten in verschiedenen klinischen Fachbereichen gewonnen. Didaktisch geschulte Beobachterinnen und Beobachter dokumentieren entlang eines vorab definierten Beobachtungsbogens die ausgewählten UaP-Einheiten. Der Fokus der Beobachtung liegt dabei auf den beschriebenen Qualitätskriterien für UaP in den drei Phasen Briefing – Patientenkontakt - Debriefing. Briefing inkludiert die Interaktionen zwischen dem/der UaP-Lehrenden und Studierenden zur Vorbereitung auf den Patientenkontakt; Patientenkontakt die Unterrichtsphase im Patientenzimmer; Debriefing alle Elemente der Nachreflexion.
AKTUELLES & ANMELDUNG
Ein Aufruf zur Teilnahme an den studentischen Interviews erfolgt in Kürze.
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1 https://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/BJNR240500002.html, zuletzt aufgerufen am 05.08.2024