Vortrag "Der Gesundheitsmarkt einer frühneuzeitlichen Stadt ..."
Der Ärztliche Kreisverband Augsburg, laden ein zum Vortrag von Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Robert Jütte Wer in einer frühneuzeitlichen Großstadt wie Augsburg, die um 1500 ca. 30.000 Einwohner hatte, krank wurde, konnte von einem breiten Angebot an medizinischer Hilfe Gebrauch machen. Der Gesundheitsmarkt war damals noch nicht ausschließlich von approbierten Heilern (Wundärzte und Barbiere, Apotheker, Hebammen) oder gar von akademisch ausgebildeten (Stadt-)Ärzten beherrscht, wenngleich sich bereits Tendenzen zu einer von der Obrigkeit geförderten Abschließung der Heilberufe abzeichneten. Auch auswärtige Heiler spielten in der medizinischen Versorgung noch lange eine bisher wenig erforschte Rolle. Der Vortrag führt am Beispiel Augsburgs in die vielfältige und kaum regulierte Medizin der Frühen Neuzeit, die sich trotz aller Unterschiede zur Medizin der Gegenwart immer wieder auch mit heute noch vertrauten Fragen und Problemen konfrontiert sah.
das Institut für Ethik und Geschichte der Gesundheit in der Gesellschaft (Universität Augsburg)
und der Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit (Universität Augsburg)
am 16. April 2024, 18:00 – 20:00 Uhr, Urbanus-Rhegius∞Anna-Weißbrücker-Raum (Evangelisches Forum Annahof, Im Annahof 4, 86150 Augsburg)
Der Gesundheitsmarkt einer frühneuzeitlichen Stadt am Beispiel Augsburgs
Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Robert Jütte war von 1990 bis 2020 Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart und seit 1991 gleichzeitig Honorarprofessor an der Universität Stuttgart. Professor Jütte, ausgewiesen auf zahlreichen Forschungsfeldern, gehört zu den besten Kennern der Geschichte der Medizin in der Frühen Neuzeit und ist als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer auch mit aktuellen Entwicklungen in der Medizin vertraut.