Deutsches Zentrum für psychische Gesundheit

DZPG

 

Die schwerwiegenden individuellen und gesamtgesellschaftlichen Folgen psychischer Erkrankungen sind Ausgangspunkt, und deren nachhaltige Beeinflussung das zentrale Ziel des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG). Mit dem DZPG hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein weiteres Gesundheitszentrum etabliert, das mit seinem Fokus auf translationale Gesundheitsforschung sicherstellen wird, dass innovative Präventions-, Diagnose- und Therapieverfahren für psychische Erkrankungen generiert und zeitnah in die Regelversorgung übersetzt werden. Darüber hinaus wird das DZPG Lösungen für inakzeptable gesellschaftliche Ungleichheiten in der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen erarbeiten.

 
Um diese Versorgungslücken zu schließen, wird das DZPG ein ambitioniertes translationales Forschungsprogramm auflegen, das die Förderung von psychischer Gesundheit und Resilienz in den Mittelpunkt stellen, die gesellschaftliche Wahrnehmung psychischer Erkrankungen steigern und die durch psychische Erkrankungen verursachten Belastungen über alle Altersgruppen in den nächsten 15 Jahren positiv beeinflussen wird.
 
Die übergreifenden Ziele des entstehenden Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG) sind auch für die Institutionen am Standort MUC-AUX maßgeblich. Eine Besonderheit an unserem Standort ist in diesem Zusammenhang die starke bidirektionale, translationale Orientierung, die durch die Vernetzung von exzellenten Arbeitsgruppen in den Bereichen der Grundlagenforschung und klinischen Forschung entsteht.
Die Schwerpunkte des Lehrstuhls liegen in folgenden Projekten
  • Entwicklung von Stepped Care Modellen zur Initiierung und Terminierung von Therapien (MUC 4),
  • Untersuchung von Langzeitverläufen bei Behandlung mit nichtinvasiver Hirnstimulation mit Behandlungsbeginn in der Adoleszenz und im jungen Erwachsenenalter (MUC 6).
 
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage.
 
 

SIMPLE

Die SIMPLE-Studie (Structured, dose-reduction and deprescribing, multi-diagnostic study in real-world settings) ist ein Teilprojekt der Entwicklung von Stepped Care Modellen zur Initiierung und Terminierung von Therapien (MUC4) am Standort MUC-AUX des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG).

Das Absetzen (Deprescribing) von Psychopharmaka und die Beendigung von Psychotherapien sind besonders bei der Behandlung chronischer oder rezidivierender psychischer Erkrankungen wie Schizophrenie, affektiven Störungen, Angststörungen, Depressionen und posttraumatischer Belastungsstörung von hoher Relevanz, jedoch wissenschaftlich bisher unzureichend erforscht. Während eine langfristige medikamentöse Behandlung Rückfälle verhindern kann, birgt sie auch Risiken wie Nebenwirkungen, Toleranzentwicklung und Medikamenteninteraktionen. Ebenso ist unklar, wann eine Psychotherapie sinnvoll abgeschlossen werden kann. Das Projekt verfolgt das Ziel, bestehende Kenntnisse, Einstellungen und Erfahrungen im Zusammenhang mit der Reduktion und dem Absetzen von Psychopharmaka und Psychotherapie systematisch zu erfassen und evidenzbasierte Empfehlungen für die klinische Praxis abzuleiten. Die Studie gliedert sich in mehrere Teilprojekte, die methodisch aufeinander aufbauen:

Im ersten Projektschritt wird eine systematische Übersichtsarbeit durchgeführt, um internationale Leitlinien zu identifizieren und zu analysieren, die bereits Empfehlungen zum Deprescribing enthalten. Diese Bestandsaufnahme bildet die Grundlage für die weiteren Forschungsschritte.

Parallel dazu finden qualitative Interviews mit Behandler:innen, Betroffenen und Angehörigen statt. Ziel ist es, individuelle Erfahrungen, Einstellungen sowie wahrgenommene Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Absetzen von Psychopharmaka und der Beendigung von Psychotherapie zu erfassen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird ein anonymer Online-Fragebogen entwickelt, der gezielt Wissen, Einstellungen und Erfahrungen zu Deprescribing-Prozessen in einer größeren Stichprobe erfasst.

Ergänzend wird eine anonyme Online-Umfrage unter Betroffenen und Angehörigen durchgeführt, um ihre Einstellungen und Wahrnehmungen im Kontext von Deprescribing sowie potenzielle Einflussfaktoren des Absetzprozesses systematisch zu erheben.

Die Ergebnisse aller Teilprojekte werden zusammengeführt, um evidenzbasierte Empfehlungen zu formulieren. Ziel ist die Entwicklung einer generischen Leitlinie, die Fachpersonal sowie Betroffenen und Angehörigen als strukturierte Orientierungshilfe für einen sicheren und effektiven Absetzprozess dient.

 

Wurde bei Ihnen bereits ein Psychopharmakon abgesetzt?

Oder haben Sie das Absetzen einer angehörigen Person miterlebt oder begleitet?

 

In unserer aktuell laufenden anonymen Online-Umfrage möchten wir Erfahrungen, Ansichten und Bedenken zum Absetzen von psychiatrischen Medikamenten aus Sicht von betroffenen und angehörigen Personen untersuchen.
 

Wenn Sie mehr wissen oder teilnehmen möchten,
 

  • geben Sie den Link ein: https://www.soscisurvey.de/test442602/ oder
  • scannen Sie den QR-Code.
Bitte den QR-Code scannen!

Suche