Früherkennung und -intervention
Forschung
- Früherkennung und Frühintervention psychischer Erkrankungen
- Förderung von Therapieadhärenz und Empowerment im jungen Erwachsenenalter
- Genetik und Phänomik psychotischer Erkrankung (Schwerpunkt: Cannabis-induzierte Psychosen)
- Einsatz von Digital health devices im Bereich der psychiatrischen Früherkennung und Frühintervention
Laufende Studien/ Projekte
CaP: Im Rahmen der durch die Robert-Vogel-Stiftung geförderten Spezialambulanz für Adoleszente mit Cannabiskonsum und psychotischem Erleben an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg haben wir ein störungsspezifisches und interdisziplinäres klinisches Angebot etabliert. Das klinische Therapieangebot besteht aus ärztlichen, psychotherapeutischen und sozialpädagogischen Einzel- und Gruppentherapien, die individuell auf den Bedarf der Patient:innen angepasst werden können. Um dieses klinische Angebot zu evaluieren, soll es wissenschaftlich begleitet werden. Ziel ist es, dieses spezifische Angebot der klinischen Versorgung und seine einzelnen Einflussfaktoren auf ihre Wirksamkeit zu untersuchen. Das Behandlungskonzept basiert auf partizipativer Entscheidungsfindung und rückt selbstermächtigte und -bestimmte Patient:innen ins Zentrum rücken.
CARE: Das unter der Leitung der LVR Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie stehende und durch den GBA-Innovationsfonds geförderte Projekt CARE möchte durch ein innovatives Präventionsmodell erstmals eine verbesserte, effiziente Risikoabschätzung von Hochrisiko-Patient:innen erreichen, auf deren Basis eine individuelle Frühbehandlung erfolgt. Die Abschätzung des Risikos einer Psychoseentwicklung und/oder von Funktionseinbußen in den nächsten zwölf Monaten erfolgt mittels Algorithmen, die Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Verarbeitung multimodaler (Klinik, Testpsychologie, cMRT u. a.) Daten der Patientinnen und Patienten nutzen. Darauf basierend erfolgt eine risikostratifizierte individuelle, modular gestaltete Psychotherapie über sechs Monate. Im Rahmen einer multizentrischen, randomisiert-kontrollierten Studie werden Patientinnen und Patienten mit KI-gestufter Diagnostik und risikoadaptierter Behandlung mit einer Kontrollgruppe verglichen, die gemäß der Regelversorgung behandelt werden. Anschließend werden die Kostenfaktoren der neuen Versorgungsform in einer gesundheitsökonomischen Evaluation ausgewertet. Im Erfolgsfall kann durch das Projekt CARE eine risikostratifizierte und personalisierte Diagnostik und Therapie entwickelt werden, um psychiatrische Erkrankungen zu verhindern oder Krankheitsverläufe deutlich abzumildern. Leiterin der klinischen Prüfung ist Univ. Prof. Dr. EM Meisenzahl-Lechner, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität.
EmpAThiE: EmpAThiE steht für Verbesserung von Empowerment bei Jugendlichen mit somatoformen Störungen durch eine Achtsamkeits-basierte Gruppentherapie für die Eltern. Die EmpAThiE-Studie wird in Zusammenarbeit des Bayerischen Kinderschmerzzentrums der Universitätsklinik Augsburg und der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg durchgeführt. Im Kinderschmerzzentrum werden Patient:innen mit vornehmlich chronischen Schmerzstörungen behandelt. In dieser Studie wird untersucht, ob eine achtsamkeitsbasierte Gruppenintervention für Eltern einer Selbsthilfegruppe überlegen ist, die Selbstwirksamkeit und den Krankheitsverlauf der betroffenen Kinder positiv zu beeinflussen, sowie die Schmerzcharakteristika zu verbessern. Die achtsamkeitsbasierte Intervention ist ein neuartiges Konzept, das in Zusammenarbeit mit betroffenen Familien und Behandlern im Rahmen einer Fokusgruppe entstanden ist.
(SCHLÜSSEL-)PUBLIKATIONEN:
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Kirchner SK, Lauseker M, Adorjan K, Anderson-Schmidt H, Anghelescu IG, Baune BT, Budde M, Dannlowski U, Dietrich DE, Fallgatter AJ, Falkai P, Figge C, Gade K, Heilbronner U, Hiendl L, Juckel G, Kalman JL, Klöhn-Saghatolislam F, Konrad C, Lang FU, Oraki Kohshour M, Papiol S, Reich-Erkelenz D, Reimer J, Reininghaus EZ, Schaupp SK, Schmauß M, Schmitt A, Schulte EC, Senner S, Spitzer C, Vogl T, Zimmermann J, Hasan A, Schulze TG, Senner F. Medication Adherence in a Cross-Diagnostic Sample of Patients From the Affective-to-Psychotic Spectrum: Results From the PsyCourse Study. Front Psychiatry. 2022 Jan 20;12:713060. doi: 10.3389/fpsyt.2021.713060. PMID: 35126191; PMCID: PMC8811370.
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Hasan A, Roeh A, Leucht S, Langguth B, Hansbauer M, Oviedo-Salcedo T, Kirchner SK, Papazova I, Löhrs L, Wagner E, Maurus I, Strube W, Rossner MJ, Wehr MC, Bauer I, Heres S, Leucht C, Kreuzer PM, Zimmermann S, Schneider-Axmann T, Görlitz T, Karch S, Egert-Schwender S, Schossow B, Rothe P, Falkai P. Add-on spironolactone as antagonist of the NRG1-ERBB4 signaling pathway for the treatment of schizophrenia: Study design and methodology of a multicenter randomized, placebo-controlled trial. Contemp Clin Trials Commun. 2020 Jan 28;17:100537. doi: 10.1016/j.conctc.2020.100537. PMID: 32072071; PMCID: PMC7013159.
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Kirchner SK, Roeh A, Nolden J, Hasan A. Diagnosis and treatment of schizotypal personality disorder: evidence from a systematic review. NPJ Schizophr. 2018 Oct 3;4(1):20. doi: 10.1038/s41537-018-0062-8. PMID: 30282970; PMCID: PMC6170383.
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Kirchner SK, Ozkan S, Musil R, Spellmann I, Kannayian N, Falkai P, Rossner M, Papiol S. Polygenic analysis suggests the involvement of calcium signaling in executive function in schizophrenia patients. Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci. 2020 Jun;270(4):425-431. doi: 10.1007/s00406-018-0961-8. Epub 2018 Dec 7. PMID: 30523404.