Podiumsdiskussion und Workshop
Literatur und Antisemitismus
23./ 24. Januar 2025 (Universität zu Köln)
Leitung: Bettina Bannasch (Universität Augsburg) und Manuela Günter (Universität zu Köln)
eine Veranstaltung der
DFG-Netzwerkgruppe Emanzipation nach der Emanzipation. Jüdische Literatur, Philosophie und Geschichte von 1900 bis heute
am Jakob-Fugger-Zentrum der Universität Augsburg
in Kooperation mit der Universität zu Köln
In der Minima Moralia von 1951 stellte Theodor W. Adorno fest: „Der Antisemitismus ist das Gerücht über die Juden.“ Damit sind zwei wichtige Merkmale des kulturellen Antisemitismus benannt: ein angebliches, heimliches Wissen, das mit großem Eifer in der Mehrheitsgesellschaft verbreitet wird – das Gerücht –, welches sich wiederum auf eine Gruppe bezieht, die vorab als homogene konstruiert wird – „die Juden“. Diese Gerüchtekommunikation etablierte sich in Deutschland seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert als „kultureller Code“ (Volkov), der gerade auch die Literatur grundlegend prägte. Das Gerücht funktioniert, wie die Fiktion, jenseits der Unterscheidungen von wahr oder falsch. Beide kreieren Fakten, ohne sich auf solche beziehen zu müssen.
Den Auftakt zu dem ganztägigen Workshop am 24.1.2025, an dem sich die DFG-Netzwerkgruppe im Gespräch mit Expert:innen und Studierenden mit diesen Fragen auseinandersetzt, bildet ein öffentliches Podiumsgespräch am Abend zuvor. Hier diskutiert die Schriftstellerin Kathrin Röggla und der Philosophen und Autor Thomas Meyer zum Thema Antisemitismus als „Gerücht über die Juden“? Die Podiumsdiskussion moderiert die Sprecherin der DFG-Netzwerkgruppe, Prof. Bettina Bannasch.
Der Schwerpunkt des Workshops, für den eine persönliche Anmeldung erforderlich ist, liegt auf historisch-systematischen Aspekten zum Thema Literatur und Antisemitismus am Beispiel von Texten der deutschsprachigen Literatur von der Romantik bis zur Gegenwart bzw. von ins Deutsche übertragener Literatur; dem Übersetzungsthema ist eine eigene Arbeitseinheit unter der Leitung der Übersetzerin Anne Birkenhauer gewidmet.
Für weiterführende Informationen zum Workshop und bei Interesse an einer Teilnahme wenden Sie sich bitte an die Projektkoordinatorin Teresa Hille (teresa-maria.hille@philhist.uni-augsburg.de).
Das Programm finden Sie unter folgendem Link.
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