Gerlinde Knoller: Religionsphilosophische Dimensionen in Else Lasker-Schülers Briefwechsel mit Ernst Simon
Das Dissertationsprojekt untersucht den Briefwechsel zwischen Else Lasker-Schüler (1869-1945) und dem Religionsphilosophen und Pädagogen Ernst Simon. Er war der Hauptadressat der Briefe, die Else Lasker-Schüler im Jerusalemer Exil (1939-1945) geschrieben hat. Obgleich in diesem Briefwechsel zentrale religionsphilosophische Fragestellungen angesprochen werden, wurde diesem Material bisher noch keine eigene Untersuchung gewidmet. Diese Lücke schließt das begonnene Dissertationsprojekt.
Else Lasker-Schüler hatte Ernst Simon im Umfeld der Jerusalemer Synagoge „Emet we‘ Emuna“ („Wahrheit und Glaube“) kennengelernt, wo er regelmäßig predigte und Vorträge hielt. Das Dissertationsprojekt fokussiert sich vor allem auf die religionsphilosophischen Dimensionen, die in diesem Briefwechsel aufleuchten, sucht sie einzubetten in die religionsphilosophischen Diskurse im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts und ausgehend davon den ästhetischen Resonanzraum dieses Briefaustausches im literarischen (Spät)Werk Else Lasker-Schülers herauszuarbeiten.
Geprüft wird u.a., ob über diesen Briefwechsel neue und andere spezifisch religiöse Dimensionen im Werk Lasker-Schülers erschlossen werden können, welche Spuren der Austausch mit Ernst Simon im Spätwerk der Dichterin hinterlässt und ob sich womöglich Umakzentuierungen erkennen lassen. Aufgezeigt werden soll an diesen Briefen auch, wie die Briefform als literarische Ausdrucksweise in Kontinuität zum früheren Schaffen der Dichterin steht.
Foto: Letzte Aufnahme von Else Lasker-Schüler in Jerusalem. ©Else Lasker-Schüler-Gesellschaft
Ansprechpartner
Gerlinde Knoller
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