Projektbeschreibung Exil und Shoah

Die interdisziplinäre Tagung Exil und Shoah fragt nach den Folgen, die das Wissen um die Shoah und um ihr Ausmaß unter deutschsprachigen Exilanten bzw. Emigranten in ihren literarischen Zeugnissen und wissenschaftlichen Arbeiten erkennen lässt. Von wesentlichem Interesse sind dabei auch Zeugnisse, literarische Werke und wissenschaftliche Werke aus der Zeit des sog. Nachexils. Vier größere Fragenkomplexe ergeben sich aus möglichen (Neu)Bestimmungen des Exils unter dem Eindruck der Shoah:

 

  1. Wird das Wissen um die Shoah und um ihr Ausmaß als eine graduelle Steigerung der – von den meisten Exilanten bereits frühzeitig – als exististentiell erkannten Bedrohung empfunden? Oder erhält das Exil dadurch eine prinzipiell neue und andere Qualität?
  2. Welche Folgen eines gewandelten oder prinzipiell neuen Verständnisses von Exil lassen sich in persönlichen und politischen Verhaltensweisen sowie in den Texten von Exilautoren und Exilwissenschaftlern identifizieren?
  3. Welche Funktion wird den Texten angesichts einer Neubestimmung von Shoah und Exil zugewiesen? Welche Konsequenzen hat dies auf der Ebene der Text- und Ideengestaltung?
  4. Wie beeinflussten die Erfahrungen im (amerikanischen) Exil die politischen Einstellungen, die methodologischen Ansätze und die Wahrnehmung der deutschen Geschichte und der deutschen Gesellschaft der im Exil lebenden bzw. emigrierten Historiker und Sozialwissenschaftler?

Zeit: 7./8. Oktober 2015

 

Ort: Center for Holocaust Studies, University of Vermont, Burlington

 

Leitung: Prof. Bettina Bannasch (Universität Augsburg) und Prof. Alan E. Steinweis (University of Vermont), in Zusammenarbeit mit Prof. Helga Schreckenberger (University of Vermont).

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