2019 – Freiheit

2019 – Augsburger Gespräche zu Literatur und Engagement

 

 

 

# Freiheit
Augsburger Friedensfest 2019

 

                                                                                                                                                                                                                                                             

 

 

 

© Universität Augsburg
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Freiheit

 

Der Begriff der Freiheit hat eine lange philosophische Tradition, seine Aktualität ist aber gerade in Zeiten von Globalisierung, Terror, Flüchtlingswellen und Zensur so virulent wie nie.

In einer Gesellschaft, die die Freiheit scheinbar als einen ihrer Grundwerte in Anspruch nimmt, in einer Gesellschaft, die ihre Verfassung immer noch auf der Trias Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit aufbaut, verwundert es umso mehr, wie fragil doch Konzepte der Freiheit letztlich sind und wie umstritten ihre Ausübung ist.

Freiheit verstanden sowohl in gesellschafts-politischer Hinsicht, aber auch Freiheit verstanden als ästhetische Kategorie. Wieviel Freiheit verträgt eine Gesellschaft, eine Demokratie, gerade in Zeiten von Terror und Rechtspopulismus? Wo sind die Grenzen der Freiheit zu ziehen? Wie bedroht ist die Freiheit durch Sicherheitswahn und Überwachungsmaschinerien? Wie gestaltet sich Freiheit in Zeiten von Flucht und Migration und ist Freiheit nicht letztlich auch kultur- und religionsabhängig? Also Freiheit nicht als Grundwert des Menschen, sondern als kulturell determinierter Wert oder gar als Produkt einer Verhandlung? Wie sieht das Verhältnis von Macht und Freiheit aus und schließlich, ist Freiheit unter diesen Voraussetzungen nicht vielmehr eine Praxis, statt eines unumstößlichen Wertes? Bei all diesen Überlegungen kann Freiheit aber vielleicht nicht ohne Verantwortung gedacht werden, denn schon Sartre sah den Menschen als zur Freiheit verurteilt, als Entscheidungsträger zwischen gut und böse. Ist Freiheit also nicht ohne die ethische Verantwortung zu haben und muss man dann nicht allererst über das Subjekt nachdenken, das diese Verantwortung übernimmt?

Folgt man dem französischen Philosophen Michel Foucault, der sich mit seinem Konzept der parrhesia auf die Antike bezieht, vollzieht sich die Freiheit im Akt des Wahrsprechens. Dabei geht es nicht um die Wahrheit als moralischen Wert, sondern vielmehr um die Verpflichtung des Sprechenden zur ‚freimütigen Rede`. Und dafür, so wusste schon Perikles, ist Mut unabdingbar, der das eigentliche Geheimnis der Freiheit zu sein scheint. Und wo sonst, wenn nicht in der Kunst und Literatur könnte ein solcher Ort der freimütigen Rede sein? Wie dieser im 21. Jahrhundert aussehen könnte und welche Rolle dabei die unterschiedlichen Gattungen und Aufführungspraktiken spielen, von der Literatur, über die Musik bis hin zum Theater, das soll vom 28. bis 30. Juli 2019 in Augsburg diskutiert werden.

 

                                                                                                                                                                                                                                                             

 

 

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