"Zu weiß für die Schwarzen und zu schwarz für die Weißen."
Dr. Ina Hagen-Jeske
"Zu weiß für die Schwarzen und zu schwarz für die Weißen." Eine musikethnologische Studie über die soziokulturelle Funktion globaler Musikstile am Beispiel des deutschsprachigen Rap.
Bin ich schwarz, weiß oder beides? In ihren Tracks nehmen die beiden afrodeutschen Rapper B-Tight und Samy Deluxe Stellung zu öffentlichen Debatten über nationale Identität, Integration und Rassismus und prägen diese – dank ihrer Popularität – auch entscheidend mit. B-Tight nutzt dafür vor allem das Stilmittel der Provokation und die plakative Verwendung des N-Wortes. Samy Deluxe hingegen regt über die Herstellung von Empathie kritisches Denken bei seiner Hörerschaft an.
Bislang fehlte ein etabliertes Instrumentarium für eine ethnologische Werkanalyse von Rap. Die Studie verknüpft folglich postkoloniale Konzepte mit dem literaturwissenschaftlichen Ansatz der kulturellen Ökologie. Diese Herangehensweise erlaubt es, nicht nur die sprachlichen, musikalischen und visuellen Aspekte von Rap zu beleuchten, sondern auch den gesellschaftlichen wie künstlerischen Wert der Rap-Tracks herauszustellen.
(Abgeschlossenes Dissertationsprojekt)