"Illustrationen zu Christoph von Schmid im 19. Jahrhundert" (Johanna Wurm M.A.)
Die Erzählungen Christoph von Schmids (1768-1854) machten ihn zu Lebzeiten zu einem der meistgelesenen deutschen Autoren, der zeitweise mit Goethe und Schiller in einem Atemzug genannt wurde. Durch ihre weite Verbreitung standen Schmids Werke stets in einem Austauschverhältnis zu Genres ihrer Zeit, von der Weimarer Klassik bis zur Märchensammlung. Das Dissertationsprojekt soll den Anteil der Druckgrafik am Erfolg von Schmids Werken herausarbeiten. Im Fokus stehen dabei die zwischen 1810 und 1854 entstandenen Illustrationen, sowie die Akteure, die über Ausstattung und Vermarktung der Bücher entschieden. Neue Quellenfunde erlauben dabei detaillierte Einblicke in den Entstehungsprozess moralischer Jugendschriften und den Buchmarkt der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Einen Schwerpunkt bildet die Zusammenarbeit zwischen Schmid und dem Nördlinger Grafiker Johann Michael Voltz (1784-1858), dessen Lebenswerk einen facettenreichen Kontext für die Bücher des Domherren herstellt. Dies ermöglicht Rückschlüsse auf die Strategien, die Schmid anwandte, um seine Schriften attraktiv zu gestalten, ohne dabei die erzieherische Botschaft zu gefährden, oder ärmere Käuferschichten auszuschließen. In der Folge waren jene Buchausgaben für Generationen ein Teil ihrer Alltagskultur, deren Bedeutung die Dissertation darlegen möchte.