Am 11. Juli 2024 hielt PD Dr. Franz Meier an der Universität Mannheim auf der Tagung Romanistische Text- und Diskurslinguistik. Methoden, Prozesse, Analysen einen Vortrag mit dem Titel „Paratexte als discourse constructions? – Ein konstruktionsgrammatischer Blick auf Übersetzerfußnoten in italienischen Wissenschaftszeitschriften des 18. Jahrhunderts“.

Jeder der schon mal eine universitäre Hausarbeit geschrieben hat weißt – um Fußnoten kommt man einfach nicht herum, wenn man ordentlich wissenschaftlich arbeiten will! Aber wie lassen sich diese Fußnoten formal und funktional klassifizieren? Wie lässt sich die Anbindungsstruktur von Fußnote und Referenztext systematisch untersuchen? Eigenen sich hierzu etwa konstruktionsgrammatische Beschreibungsansätze, die gerade in letzter Zeit auch in der Romanistik vermehrt rezipiert werden, um Textmuster zu analysieren? Diese Forschungsfragen hat Franz Meier in seinem Vortrag zu Übersetzerfußnoten in der italienischen Wissenschaftsübersetzung des späten 18. Jahrhunderts bearbeitet. Seine Untersuchung stützte sich empirisch auf qualitativ und quantitativ orientierte Analysen von Daten aus zwei norditalienischen Wissenschaftszeitschriften. Die Genese der wissenschaftlichen Fachpresse ist zu jener Zeit stark an eine rege Übersetzungstätigkeit geknüpft. Vor dem Hintergrund der nachlassenden Bedeutung des Lateins als universeller Gelehrtensprache soll die Vernakularisierung der europäischen Wissenschaftssysteme via Translation kompensiert werden.