Forschungsprofil
Medien sind nicht nur im beruflichen Alltag, sondern auch in der Freizeit omnipräsent: das Radio auf dem Weg zur Arbeit, das Computerspiel in der Mittagspause, das abendliche Fernsehprogramm oder das ständige Twittern und Bloggen neuer Ereignisse. Werden Medien im Beruf vor allem zum Zweck der Informationsgewinnung und des kommunikativen Austausches genutzt, will man sich bei der privaten Mediennutzung meist entspannen oder unterhalten. In beiden Fällen lernen die Nutzer dabei Fakten über die Welt, sich selbst, ihre Mitmenschen oder bestehende Normen und Werte und können diese in ihre Einstellungen oder Verhaltensweisen integrieren. Diese Medienwirkungen stehen im Fokus einer Reihe gesellschaftlich relevanter und öffentlich diskutierter Fragen, denen sich die Medienrezeptions- und Medienwirkungsforschung widmet.
Am Lehrstuhl stehen dabei folgende Themengebiete im Vordergrund des Forschungsinteresses:
Erleben und Wirkung von Mediengeschichten
Das Forschungsinteresse umfasst die Spezifik von Narrationen und des narrativen Erlebens: Welche Merkmale kennzeichnen verschiedene Mediengeschichten? Welche Prozesse finden während der Verarbeitung von Mediengeschichten statt? Wie lässt sich die Verarbeitung von Mediengeschichten erfassen?
Gesundheits-
kommunikation
Gesundheitsinformationen sind auf vielfältige Weise in den Medien vorhanden. Dies reicht von klassischen Gesundheitskampagnen und Informationsmaterialien, über massenmediale Gesundheitsinformationen, bis hin zu social media posts von einer Vielzahl verschiedener Akteure. Der Arbeitsbereich befasst sich mit der Verarbeitung und Wirkung solcher Informationen, ebenso wie mit gesundheitsbezogenen Patientenmerkmalen (z.B. Gesundheitskompetenz).
Wissenschafts-
kommunikation
Wie werden wissenschaftliche Informationen und Erkenntnisse medial repräsentiert und von den Rezipientinnen und Rezipienten verarbeitet? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Forschungsbereiches. Dabei werden einerseits Unterschiede in der Darstellung wissenschaftlicher Informationen in verschiedenen Medien analysiert. Andererseits wird analysiert, wie wissenschaftliche Informationen von Laien verstanden werden und in die alltägliche Kommunikation einfließen.
Umweltkommunikation
Klimawandel, Dürren, Ernteverluste, Mikroplastik, Klimaleugner
Der Arbeitsbereich erforscht die mediale Darstellung einer Vielzahl aktueller Umweltthemen und deren Verarbeitung durch die Rezipientinnen und Rezipienten. Dies reicht von der Analyse klimaskeptischer Meinungen in Massen- und Populärmedien bis hin zu Diskursen in Sozialen Medien und dem normativen Einfluss sozialer Orientierung, beispielsweise durch Nutzerkommentare oder Likes.
Mediennutzung
Der Lehrstuhl erforscht verschiedene Mediennutzungsstile, Zuwendungskontexte und Selektionsweisen von Medienangeboten. Das Forschungsinteresse reicht dabei von der Nutzung klassisch massenmedialer Angebote und medialer Gewohnheiten, über die Nutzungsformen von Social Media Angeboten bis hin zu methodischen Herausforderungen der Nutzung neuer und mobiler Medienumgebungen.