Publikation zu Politischen Online-Influencer:innen (POI)

In ihrer aktuellen Veröffentlichung in der Zeitschrift „Publizistik“ entwickelt Dr. Paula Nitschke vom imwk der Universität Augsburg ein theoretisches Modell, welches die Etablierung von Politischen Online-Influencer:innen erklärt.

Der Beitrag entstand im Kontext des DFG-Forschungsprojektes „Politische Online-Influencer:innen“ als Intermediäre. Neue Konstelaltionen in der politschen Kommunikation“

Der Artikel steht als Open Access-Publikation zur Verfügung. Die Finanzierung der Open-Access Publikation wurde durch das DEAL Projekt ermöglicht und organisiert.

Zitation: Nitschke, P. (2024). Die Etablierung von Politischen Online-Influencer:innen (POI) in Konstellationen der öffentlichen Kommunikation. Publizistik 69, online first 15. Oktober 2024. https://doi.org/10.1007/s11616-024-00857-4

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Abstract

Social-Media-Influencer:innen sind längst nicht mehr nur in der Werbung tätig und promoten Produkte, sondern sie äußern sich politisch und werden zu Akteur:innen in der politisch-medialen Öffentlichkeit. Doch wie ist das zu erklären? Wie schaffen es diese politisch-medialen Outsider, dass ihre Stimme Gewicht erhält und sie in Beziehungskonstellationen der öffentlichen Kommunikation aufgenommen werden? Um dies zu erklären, entwickelt der Artikel ein relationales Theoriekonzept. Dieses konzipiert die politisch-mediale Öffentlichkeit als Assemblage und argumentiert, dass sich Politische Online-Influencer:innen (POI) in Beziehungskonstellationen etablieren, weil sie im hybriden Mediensystem den Kommunikationsraum mit klassischen Intermediären teilen, weil ihre sozialen Beziehungen und ihr Status als Micro-Celebrities auf Social-Media-Plattformen als kapitalwerter Vorteil wirken und sich der Etablierungsprozess verstärkt, sobald sie durch erste Beziehungen mit klassischen Intermediären legitimiert werden. Die Etablierung wird als Prozess verstanden, der sich in der triadischen Beziehungskonstellation zwischen Influencer:innen, ihrem Publikum auf Social-Media-Plattformen und klassischen Intermediären aus Politik und Medien abspielt. Das relationale Theoriekonzept kombiniert Ansätze der politischen Kommunikations- und Journalismusforschung mit der Celebrityforschung und der Kapitaltheorie Pierre Bourdieus. Nachdem das relationale Theoriekonzept entworfen wurde, wird eine normative Bewertung der Beiträge von POI zur öffentlichen Kommunikation vorgenommen. Es werden Vermittlungsleistungen identifiziert, die neue Akteure wie die POI erbringen, und es wird auf die Gefahren eingegangen, welche die journalistisch anmutende Kommunikation durch Personen birgt, die nicht immer eine journalistische Ausbildung besitzen.

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