„Nachhaltigkeit und Bildungsmedien“ – IGSBi-Tagung 2024 in Augsburg (Deutschland)
Vom 27. bis 29. September 2024 fand an der Universität Augsburg (Deutschland) die Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. unter dem Thema „Nachhaltigkeit und Bildungsmedien“ statt. Wissenschaftler*innen und Verlagsvertreter*innen aus neun europäischen Ländern sowie aus Japan befassten sich aus historischer und aktueller Perspektive mit den unterschiedlichsten Aspekten des Themas.
Jahrestagung 2023 in Gdańsk (Polen): „Bildungsmedien für Erwachsene“
Vom 6. bis zum 8. Oktober 2023 fand an der Universität Gdańsk (Polen) die Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. (IGSBi) statt, in Kooperation mit der dortigen Fakultät für Sprachen, Abteilung für moderne Sprachen (Dr. Ewa Andrzejewska). Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Bildungsmedien für Erwachsene“.
Wissenschaftler*innen und Lehrkräfte aus zahlreichen europäischen Ländern und aus Sub-Sahara-Afrika befassten sich aus historischer und aktueller Perspektive und in unterschiedlichen methodischen Zugriffen mit verschiedenen Aspekten des Themas. Nach einem einführenden Vortrag in die Spezifika des Lernens Erwachsener ging es u.a. um Bildungsmedien für Lehrkräfte (z.B. Lehrerhandreichungen), für die Hochschulbildung (etwa Studienbücher und Multimedia-Anwendungen) und die Sprachbildung (Alphabetisierung Geflüchteter, Fremdsprachenunterricht), aber auch um informelle Bildungsmedien für Erwachsene wie historische Flugblätter, aktuelle Elternbriefserien und Educational Games. Hinzu kamen Werkstattberichte zur konkreten Entwicklung von Bildungsmedien, etwa für die selbständige Energieversorgung von Ortsgemeinden in Ostafrika.
Vorträge über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (z.B. Chat GPT) für Bildungsprozesse sowie über Mythen und Möglichkeiten digitaler Lernumgebungen rundeten das Programm ab.
Die Beiträge regten lebhafte Diskussionen an.
Der Tagungsband mit vielen Beiträgen dieser Tagung erscheint 2024.
Jahrestagung 2022 "Kontinuität und Wandel von Wissensbeständen in Bildungsmedien"
Vom 7. bis zum 9. Oktober 2022 führte die Internationale Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. (IGSBi), die in dem Jahr ihren fünfundzwanzigjährigen Geburtstag feierte, in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur (Prof. Dr. Dieter Wrobel und Dr. Christine Ott) an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ihre diesjährige Jahrestagung durch. Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Kontinuität und Wandel von Wissensbeständen in Bildungsmedien“. Wissenschaftler*innen, Verlagsvertreter*innen und Lehrkräfte aus mehreren europäischen Ländern und Sub-Sahara-Afrika befassten sich aus historischer und aktueller Perspektive, in explorativ-empirischen und systematischen Zugriffen u.a. mit folgenden Fragen:
- der Bedeutung von politischen Konstellationen für die Veränderung von Wissen in Bildungsmedien, etwa beim Systemwechsel von oder zu Monarchie, Diktatur und/oder demokratischer Verfassung,
- dem Zusammenhang von gesellschaftlichen Bedingungen, etwa dem Stadt-Land-Dualismus, und jeweils unterschiedlichen Bildungsmedieninhalten,
- dem Wandel von Inhalten aufgrund neuer (wissenschaftlicher) Erkenntnisse,
- der Veränderung – bzw. der Beharrungskraft – von Wissen unter dem Einfluss von Medienwechseln, etwa durch die Einführung von Comic-Elementen in Schulbüchern oder den Wechsel von Büchern zu Lehrvideos und
- dem Einfluss von Bildungsmedienverlagen auf Kontinuität und Wandel des vermittelten Wissens.
Die Beiträge regten lebhafte Diskussionen an, die auch außerhalb des offiziellen Veranstaltungsprogramms fortgeführt wurden.
Bei einem Besuch der Forschungsstelle Historische Bildmedien an der Julius-Maximilians-Universität und einer Führung durch die aktuelle Ausstellung durch ihre Leiterin Dr. Ina Katharina Uphoff wurden viele der diskutierten Themen sehr anschaulich und konkret.
Der Tagungsband mit vielen Beiträgen dieser Tagung erscheint 2023.
Symposium 2021 "Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Schule, Lernen und Bildungsmedien"
Am 2. Oktober 2021 veranstaltete die Internationale Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. (IGSBi) ein Zoom-Symposium zum Thema „Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Schule, Lernen und Bildungsmedien“. Prof. PhD Fien Depaepe (Katholische Universität Leuven, Belgien) bot in ihrem grundlegenden Beitrag zur „Wirksamkeit technologiebasierter Lernumgebungen, insbesondere im Kontext der Corona-Pandemie, und deren Akzeptanz durch Lehrkräfte und Schüler*innen“ einen eindrücklichen Überblick über den Forschungsstand. PhD Stefania Carioli (Universität Urbino, Italien) gab im zweiten Hauptvortrag einen guten Einblick in die Reaktionen und Maßnahmen des Bildungswesens (Staat, Kommunen, Verlage) in Italien auf die Corona-Pandemie. Anschließend berichtete Dr. Maren Saiko über die Erfahrungen in den Produktions- und Vertriebsabläufen eines großen deutschen Bildungsmedienverlages während der Pandemie und stellte einige spezifische Initiativen vor. Schließlich boten vier Lehrkräfte aus Deutschland und Estland Einblicke in ihre Unterrichtserfahrungen während der Pandemie, mit besonderem Fokus auf die Rolle und den Einsatz traditioneller und digitaler Bildungsmedien. Die Beiträge führten zu angeregten und aufschlussreichen Diskussionen.
Webinar 2021 "Nation, Nationalismus und Schule im zeitgenössischen Europa"
Die für 2020 geplante gemeinsame Tagung von IGSBi, Spes (Società di politica educazione e storia) und Spicae (Società internazionale per la storia comparata dell′educazione) in Parma, die wegen der Corona-Pandemie nicht vor Ort stattfinden konnte, wurde am 15. März 2021 in Form eines komprimierten Webinars durchgeführt. Das Organisationskomitee in Parma, Prof. Dr. Luciana Bellatalla und Prof. Dr. Piergiovanni Genovesi, hatte ein inhaltsreiches Programm zu den Aspekten „Educational theories and didactical media", „Nation, Nationalism and Europe in primers and secondary history textbooks" und „Cultural, biological and racial stereotypes" zusammengestellt. Die Beiträger*innen aus Deutschland, Italien, Lettland, den Niederlanden, der Russischen Föderation und der Schweiz stellten in jeweils zehn Minuten die Quintessenz aus längeren Vorträgen vor, die für angemeldete Teilnehmer*innen vorher im Internet abrufbar waren. Die Präsentationen lösten lebhafte und gehaltvolle Diskussionen aus. Eine Veröffentlichung der Beiträge ist geplant.
Jahrestagung 2019 "Migration und Bildungsmedien"
Die 17. Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. (IGSBi) fand in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Graubünden vom 6. bis zum 8. Oktober 2019 an der PH in Chur (Schweiz) statt.
Bildungsmedienforscher*innen und -schaffende aus dreizehn verschiedenen Ländern beschäftigten sich in diesen Tagen intensiv mit dem Thema „Migration und Bildungsmedien“.
Auf einen Eröffnungsvortrag zur „Kulturalität des Verstehens als Problem für zugewanderte Kinder und Jugendliche“ folgten drei dicht gefüllte Themenblöcke:
- „Bildungsmedien für Migrant*innen – historische Perspektiven“
- „Bildungsmedien für Migrant*innen – aktuelle Perspektiven“
- „Die Darstellung von Migration und Migrant*innen in Bildungsmedien“
Die Beiträge des ersten Blocks behandelten u.a. Bildungsmedien für russische und spanische Migrant*innen im 19. und 20. Jahrhundert, Lehrmittel für migrierte Französischlehrer*innen in Polen und Bildungsmedien für spezifische Gruppen von sogenannten „Bildungsmigrant*innen“ – Schulbücher für ungarische Jugendliche, die jenseits der Grenze in österreichische Schulen gingen, und ein eigens für mosambikanische Jugendliche, die in der DDR eine sogenannte „Schule der Freundschaft“ besuchten, verfasstes Biologielehrbuch.
Im zweiten Block ging es um aktuelle Lehrmittel für Migrant*innen z.B. in Italien, Deutschland und der Schweiz, um unterschiedliche dabei zum Einsatz kommende mediale Formen – neben Schulbüchern z.B. Bilderbücher und digitale Lern-Apps –, aber auch um inhaltliche Anpassungen von Bildungsmedien aufgrund von Migrant*innen mit einem anderen religiösen und kulturellen Hintergrund, z.B. in Kanada.
Die Beiträge des dritten Blocks behandelten die Darstellung von Migrant*innen und fragten aus verschiedenen Perspektiven nach deren Angemessenheit. Hier kamen diverse Fächer(kulturen), wie Geographie- und Fremdsprachenunterricht, in wiederum unterschiedlichen Ländern, etwa Deutschland, Finnland, Ungarn und der Schweiz, zu Wort. Auch ein didaktisches Spiel wurde vorgestellt und diskutiert.
Neben den interessanten Vorträgen und den anregenden Diskussionen sowie Gesprächen in den Pausen bestand ein besonderer Höhepunkt der Tagung in der Verleihung des Arsen-Djurović-Preises für historische Schulbuchforschung an zwei Preisträgerinnen (Dr. Sabrina Schmitz-Zerres, Universität Duisburg-Essen, und Dr. Evita Wiecki, Ludwig-Maximilians-Universität München, beide Deutschland) sowie des einmalig vergebenen Arsen-Djurović-Sonderpreises für historische Bildungsmedienforschung (Dr. Iris Seri-Hersch, Aix-Marseille-Université in Aix-en-Provence, Frankreich) im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens.
Jahrestagung 2018 "Europa und Bildungsmedien"
Die 16. Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für historische und systematische Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. (IGSBi) fand in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Dokumentationszentrum zur Südtiroler Bildungsgeschichte vom 5. bis 7. Oktober 2018 an der Freien Universität Bozen – Italien, Standort Brixen, statt.
Wissenschaftler*innen aus elf verschiedenen Ländern beschäftigen sich auf dieser Tagung mit dem Thema „Europa und Bildungsmedien“.
Der erste Themenblock umfasste historische Beiträge. Darin ging es u.a. um die paneuropäischen Schulbücher von Johann Amos Comenius, um Darstellungen Europas in russischen Fibeln des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und mit „Euro-VISIONEN“ in deutschen Schulwandbildern aus einhundert Jahren.
Ein Beitrag zu europäischen Erinnerungsorten in deutschen Schulbüchern schlug die Brücke zu Bildungsmedien der Gegenwart.
Der zweite Themenblock galt sprachlicher Vielfalt in Europa und den damit verbundenen Herausforderungen an Bildungsmedien; so ging es um Fragen der Mehrsprachigkeit in der Schweiz und in Polen.
Der dritte Themenblock enthielt Beiträge zur Darstellung Europas in Bildungsmedien für unterschiedliche Fächer. Dabei wurden Fragen erörtert wie die Darstellung Europas in türkischen Geschichtsbüchern und in polnischen Schulbüchern oder Identitätskonstruktionen in Grenzregionen, etwa zwischen Deutschland und Dänemark.
Ein weiterer Themenblock galt der Präsentation Europas in neuen Bildungsmedien. Dabei ging es beispielsweise um die Entschlüsselung visueller Sehordnungen in digital verfügbaren Lehrfilmen und um die Bemühungen der Europäischen Gemeinschaft, Europa multimodal für Kinder verständlich zu machen.
Ein Panel mit fünf Beiträgen, das vom Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung organisiert worden war, stellte bi- und multinationale Schulbuchaktivitäten in den Mittelpunkt, etwa das deutsch-polnische Geschichtsbuchprojekt und Bemühungen um einen multiperspektivischen Blick auf die gemeinsame Geschichte Bildungsmedien in Südosteuropa.
Im Rahmen der Tagung fand auch ein Workshop der Interessengemeinschaft Fibeln statt, der sich mit Katechismus-Fibeln in Europa beschäftigte; hier spielten ebenfalls Fragen der Multinationalität und der Mehrsprachigkeit eine wichtige Rolle.
Rückblick auf die Jahrestagung 2017 "Religion und Bildungsmedien"
Im Jahr des 500-jährigen Reformationsjubiläums befasste sich die Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für historische und systematische Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. (IGSBi) mit dem wichtigen und oftmals vernachlässigten Thema „Religion und Bildungsmedien“. Der große Zuspruch, der in den zahlreichen eingereichten Vorschlägen für Beiträge und der erfreulichen Teilnehmerzahl von mehr als 60 Personen zum Ausdruck kam, unterstrich die Bedeutung der Thematik.
Der erste Themenblock befasste sich mit „Interreligiöser Erziehung und Bildungsmedien“; die Referentinnen und Referenten stellten unterschiedliche Lehrmaterialien zum interreligiösen Dialog und zum Abbau von Vorurteilen vor. Der zweite Block galt Veränderungen von Bildungsmedien für den Religionsunterricht angesichts von Säkularisierung und Multireligiosität. Anschließend ging es um die Frage, ob und wie Lehrmaterialien für den Religionsunterricht auf Chancen und Gefahren der Digitalisierung eingehen bzw. sich diese auch zunutze machen können. Zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages erläuterte der Autor eines aktuellen Religionsbuches den Prozess der Erstellung und damit verbundene Abwägungen und Entscheidungen.
Am zweiten Tag folgte auf einen Überblick über dreihundert Jahre Religionsbücher in Norwegen ein Panel der Interessengemeinschaft Fibeln zum Thema „Lesenlernen mit katechetischen Texten – geschichtliche Annäherungen“. Die Beiträger und Beiträgerinnen stellten aus unterschiedlichen nationalen Perspektiven die allmähliche Entwicklung vom rein religiösen Lehrbuch zur Fibel dar. Anschließend ging es um Religion als Gegenstand in unterschiedlichsten Schul- und Lehrbüchern vom 17. bis zum 20. Jahrhundert, beispielsweise in Deutschlehrmitteln in der Schweiz und in Finnland, in jüdischen Lesebüchern und in Lehrbüchern zur Geschichte der Pädagogik für Studierende.
Am dritten Veranstaltungstag befassten sich zwei Themenblöcke mit Rang und Bedeutung von Religion in Bildungsmedien in verschiedenen Diktaturen (Sowjetunion, Jugoslawien, Italien) sowie im Übergang von diktatorischen zu demokratischen Systemen (Spanien, Albanien, Deutschland) im 20. Jahrhundert.
Den Abschluss bildeten unterschiedliche fachdidaktische Positionen und Perspektiven zum Themenkomplex „Religion und Bildungsmedien“, u.a. mit einem Beitrag zur religiösen Positionierung im Religionsunterricht und geschichtsdidaktischen und religionswissenschaftlichen Überlegungen zur reflektierten Darstellung religiöser Ereignisse in Medien für den Geschichtsunterricht.
Einen besonderen Höhepunkt stellte die Verleihung des Arsen-Djurović-Preises für historische Schulbuchforschung dar, der in diesem Jahr an Dr. Kira Mahamud Angulo (Universidad Nacional de Educación a Distancia, Madrid, Spanien) und Prof. Dr. Dr. Jan M.M.G.F. Van Wiele (Universität Tilburg, Niederlande) verliehen wurde. Weitere Informationen
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vierzehn verschiedenen Ländern führten über die Beiträge, aber auch in den Pausen und beim festlichen gemeinsamen Abendessen angeregte Gespräche. Es wurde einmal mehr deutlich, wie bereichernd es ist, im Rahmen einer Fachtagung zu Bildungsmedien historische, systematische, qualitative und quantitative sowie fachdidaktische Perspektiven zusammenzubringen.
Rückblick auf die Jahrestagung 2016 "Heterogenität und Bildungsmedien"
Die diesjährige Jahrestagung der Gesellschaft fand vom 30. September bis zum 2. Oktober im Gemeindehaus der Uranienborg-Kirche in Oslo statt. Die Organistin der gastgebenden Gemeinde, Kirchenmusikprofessorin Inger-Lise Ulsrud, bereicherte das Programm am ersten Abend mit einem herausragenden Orgelkonzert.
Rund 40 Teilnehmer*innen aus neun Ländern diskutierten an den drei Veranstaltungstagen das Thema „Heterogenität und Bildungsmedien“ unter unterschiedlichen Aspekten.
Im einleitenden Teil wurde Heterogenität aus verlegerischer Perspektive und aus Sicht von Lehrmittelautor*innen als Herausforderung beschrieben, zu deren Bewältigung unterschiedliche Konzepte und Lösungsansätze vorgestellt wurden.
Die ersten beiden Themenblöcke befassten sich mit Möglichkeiten der inneren Differenzierung in heterogenen Lerngruppen. Im ersten Themenblock erläuterten Referent*innen aus der Schweiz, Italien und Deutschland mediale Perspektiven der inneren Differenzierung. So ging es u.a. um multimediale und multimodale Ansätze, das Konzept der Augmented Reality und adaptive Schulbücher; es wurden auch Forschungsergebnisse zum Nutzungsverhalten vorgestellt. Befunde und Ansätze zur inneren Differenzierung in einzelnen Schulfächern und Lernumgebungen standen im Mittelpunkt des zweiten Themenblocks; es ging um Lehrmittel für den Deutsch-, Geographie-, Biologie- und Mathematikunterricht, aber auch um das Lernen an einem außerschulischen Lernort – immer mit Bezug auf eine heterogene Gruppe von Lernenden.
Der Darstellung von Heterogenität in Bildungsmedien – sowohl in historischer als auch in aktueller Perspektive – widmeten sich zwei weitere Themenblöcke. Die Vorträge der Referent*innen aus Polen, den Niederlanden, Norwegen, Belgien, Ungarn und Deutschland nahmen die Darstellung unterschiedlicher Geschlechter, Ethnien, Religionen und sexueller Orientierungen in den Blick.
Der letzte Themenblock galt sprachlicher Heterogenität, d.h., dem Sprachenlernen in einem mehrsprachigen Umfeld. Die Referent*innen aus Serbien, Russland, Italien und Deutschland untersuchten Bildungsmedien aus Vergangenheit und Gegenwart und präsentierten eigene Lösungen, stets mit Blick auf geeignete Konzepte für mehrsprachige Lerngruppen – eine der zu Beginn der Tagung skizzierten Herausforderungen in einer globalisierten Welt.
Rückblick auf die Jahrestagung 2015 "Bildungsmedien auf dem Prüfstand"
Autorisierung, Verbot, Legitimierung und Delegitimierung
Die diesjährige Jahrestagung der Gesellschaft fand vom 09. bis zum 11. Oktober im „Stammsitz“ Ichenhausen statt, wo die Gesellschaft 1997 von Prof. Dr. Max Liedtke, Prof. Dr. Franz Pöggeler und Prof. Dr. Dr. Werner Wiater gegründet worden war, worauf die Vorsitzende der Gesellschaft, Prof. Dr. Eva Matthes, in ihrer Begrüßungsrede hinwies.
Rund 45 Teilnehmer/innen aus zehn Ländern diskutierten das Thema „Bildungsmedien auf dem Prüfstand“ unter unterschiedlichen Aspekten. Nach einem einführenden Vortrag zur Bedeutung des Lehrplans ging es im ersten Themenblock um die Entwicklung von Bildungsmedien im Spannungsfeld von Autorisierung, Verbot, Legitimierung und Delegitimierung. Hier kamen insbesondere die Sicht von Lehrmittelerstellern und -produzenten zur Sprache.
Der zweite und umfangreichste Themenblock galt Zulassungsverfahren und Formen der Autorisierung in einzelnen Ländern. Vertreter und Vertreterinnen aus Deutschland, Griechenland, Norwegen, Serbien, Spanien und Tschechien referierten über die Verfahren in ihren Ländern, teilweise auch aus historischer Perspektive. Ein weiterer Themenschwerpunkt galt der Legitimierung durch didaktische Konzepte; im Zentrum stand hier die Kompetenzorientierung. Im abschließenden Block wurden interessante „Fallbeispiele“ aus Vergangenheit und Gegenwart vorgestellt, etwa die Diskussion um die Darstellung der Evolution in Biologieschulbüchern und die Frage nach der Legitimierung des Akteurs SchuleWirtschaft zur Verbreitung kostenloser Lehrmittel.