Zur Rolle der Sozialwissenschaften in Krieg und Frieden. Keynote von Christoph Weller zur GGS-Jahrestagung

Welche politischen Deutungskämpfe sind prägend für die sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Frieden und Krieg? Hierzu referiert Christoph Weller bei der Jahrestagung „Endlose Konflikte?“ der (GGS) der Universität Augsburg am Montag, 24. Juni 2024 um 16 Uhr.

Für die Friedens- und Konfliktforschung sind Frieden und Kriege wichtige Forschungsgegenstände, aber auch relevante Kontexte, in denen sie forscht und ihre Ergebnisse kommuniziert. Damit hat sie es empirisch mit politischen Deutungskämpfen zu tun und leistet mit ihren Forschungsergebnissen zugleich ihre eigenen Beiträge zu diesen Deutungskämpfen. Die damit skizzierte Herausforderung betrifft jedoch nicht nur die Friedens- und Konfliktforschung, sondern die Sozialwissenschaften insgesamt, und diese Herausforderung wächst enorm in "Zeiten des Krieges“, wie u.a. auch aktuelle Debatten über die Wissenschaftsfreiheit zeigen. Welche Rollen nehmen Sozialwissenschaftler*innen bei ihrer Beschäftigung mit Frieden und Krieg ein und welche Erwartungen werden an sie gerichtet, aus der Gesellschaft, aus der Politik, aus der Wissenschaft?

ist Friedens- und Konfliktforscher, studierte Politikwissenschaft, Germanistik, Philosophie und Soziologie, wurde 1999 mit einer interdisziplinären Arbeit über Feindbilder am Ende des Ost-West-Konflikts promoviert und leitet seit 2008 den Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung der Universität Augsburg. Er ist Visiting Professor am International Centre for Policing and Security der University of South Wales und Projektleiter im BMBF-Forschungsverbund . Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind die Methodologie Partizipativer Konfliktforschung, Formen und Institutionen der Konfliktbearbeitung und wertegeleitete Konfliktforschung, Deutungskämpfe sowie die Geschichte der deutschen Friedens- und Konfliktforschung.

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