Neuerscheinung: „Feministische Friedensforschung – Impulse für Frieden“, herausgegeben von Christine Buchwald, Patricia Rinck und Michaela Zöhrer

Das Dossier, das der aktuellen Ausgabe von „Wissenschaft und Frieden“ (W&F 1/2025) beiliegt, versammelt acht Beiträge, die einen Einblick in die Besonderheiten und Vielfalt feministischer Friedenforschung geben.

Das Dossier ist eine Initiative des 2023 gegründeten AK „Feministische Friedensforschung“ der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung e.V. (AFK). Es soll dazu beitragen, feministischer Friedens- und Konfliktforschung im deutschsprachigen Raum zu mehr Sichtbarkeit und Anklang zu verhelfen. Hierfür werden die Potentiale feministischer Perspektiven aufgezeigt, die gewissenhaft berücksichtigen, „wie Geschlecht als sozial wirkmächtige Konstruktion und Machtstruktur mit Konflikten, Gewalt und Frieden zusammenhängt“ (Buchwald/Rinck/Zöhrer 2025: 2). Wie es im Editorial des Dossiers weiter heißt: Die Beiträge des Dossiers illustrieren „auf je unterschiedliche Weise das große Erkenntnispotential, das feministische Friedensforschung – oft inspiriert von oder gemeinsam mit feministischen sozialen Bewegungen – als Forschung für Frieden birgt. Sie bieten wichtige Einblicke, die ohne die dezidierte Berücksichtigung von Geschlecht in der Analyse und ohne feministische Methodologien nicht möglich wären – und damit ‚konventioneller‘ Friedens- und Konfliktforschung verwehrt bleiben müssen“ (ebd.: 4).

Die vielfältigen Themen und Untersuchungsfelder der Friedens- und Konfliktforschung lassen sich aus feministischen Perspektiven also in anderem Licht betrachten und tiefergehend verstehen. Wie das Dossier ferner zeigt, adressieren feministische Friedensforscher*innen aktuelle politische Herausforderungen wie zum Beispiel Militarisierung und Rechtsextremismus, und auch universitäre Institutionen und Praxis sind Gegenstand feministischer Kritik und potenziell Orte der Emanzipation. So werden im Dossier nicht nur Gewalt und Missstände im Forschungs- und Lehrbetrieb diskutiert, sondern auch, wie die (Zusammen-)Arbeit im Wissenschaftssystem als feministische Praxis der Fürsorge und Solidarität zu gestalten wäre.

Das Dossier liegt dem aktuellen Heft von „Wissenschaft und Frieden“ (W&F 1/2025) bei und ist zudem online auf der Homepage von W&F zu lesen und zu bestellen. Mitermöglicht wurde die Umsetzung des Dossiers durch finanzielle Unterstützung vonseiten der AFK und des Gunda-Werner-Instituts in der Heinrich-Böll-Stiftung.

Inhalt

Christine Buchwald, Patricia Rinck und Michaela Zöhrer | Editorial: Feministische Impulse für Frieden

Rawina Trautmann | Feministische Friedensforschung. Menschenzentriert, intersektional, selbstreflexiv

Maéva Clément | Versöhnung, Gender und Emotionen

Jannis Kappelmann | Gender und Atomwaffenpolitik. Die Rolle von Geschlecht in der Repräsentation, Rezeption und dem Diskurs über Nuklearwaffen

Rita Schäfer | Feministische Friedensforschung in Afrika

Hannah Neumann | Feministische Arbeitsweisen. Für eine größere Sichtbarkeit der Care-Arbeit in Wissenschaft und Forschung

Juliana Krohn und Viktorija Ratković | (Ver-)Schweigen von/als Gewalt. Für eine feministische Friedensforschung als Praxis der Fürsorge

Claudia Brunner | Nein zum Krieg! Plädoyer für eine antimilitaristische feministische Friedensforschung

Victoria Scheyer | Antifeministische Angriffe auf die Friedenspolitik

 

Literatur

Buchwald, Christine/Rinck, Patricia/Zöhrer, Michaela 2025: Feministische Impulse für Frieden, in: dies. (Hrsg.): Feministische Friedensforschung. Impulse für Frieden (W&F-Dossier 99). Bonn, 2-5.

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