Erfahrungsbericht Pierre Tanguy
Was haben Sie im Bachelor studiert und warum haben Sie sich seinerzeit anschließend für den DFM-Master entschieden?
Ursprünglich in Frankfurt am Main geboren und aufgewachsen, liegen meine familiären Wurzeln in der Bretagne. Daher stellte für mich ein Doppelstudium einen idealen Weg dar. Die Partnerstadt (Rennes) der Universität Augsburg war ein ausschlaggebendes Kriterium in Augsburg das DFM-Bachelorstudium aufzunehmen. Meine Erfahrungen mit dem DFM-Bachelor waren sehr positiv, weshalb ich mich anschließend für den DFM-Master entschied.
Haben sich Ihre Erwartungen an den Studiengang erfüllt? Was hat Sie an den Universitäten Augsburg und Rennes besonders überzeugt?
Da ich den Studienmodus sowie die Rahmenbedingungen beider Universitäten aus meinem Bachelor Studium sehr gut kannte, waren meine Erwartungen für den Master ziemlich konkret: klare fachliche Spezialisierung, kleine Gruppengrößen in den Seminaren, viel Wahlfreiheit bei der Kursplanung im ersten Masterjahr in Augsburg sowie ein strukturierter Ablauf im zweiten Masterjahr in Rennes.
Meine Erwartungen wurden weitestgehend erfüllt. Die universitären Veranstaltungen haben mir gut gefallen. Die große Wahlfreiheit im ersten Jahr in Augsburg erlaubt es beispielsweise auch im ersten Semester mehr Kurse als nach dem Credit-System nötig zu belegen, sodass man im zweiten Semester mehr Zeit für sich, ein Praktikum oder einen Studentenjob hat. Das in englischer Sprache gehaltene Seminar „American Studies“, das wir gemeinsam mit den Studierenden des GBM-Masters belegen konnten, ist mir ganz besonders positiv in Erinnerung geblieben. Da die Teilnehmerzahl für den DFM-Master stark begrenzt und die Gruppengröße in den Veranstaltungen daher entsprechend klein ist, entstand in meinem Jahrgang ein schöner Teamspirit.
Können Sie uns einen Einblick in Ihren Aufenthalt in Rennes geben?
Der Anschluss zu den Studienkollegen aus Rennes ist einfach. Insbesondere im Parcours AIPME sind viele Nationalitäten vertreten, so dass Sie nicht „direkt“ auffallen. Die Gruppenarbeit in diesem internationalen Portfolio aus Studierenden ist sehr interessant und lehrreich.
Ich hatte im 2.Semster des ersten Masterjahres ein freiwilliges Praktikum in Augsburg absolviert, was mir ermöglichte im 2. Semester des zweiten Masterjahres ein gelungenes Praktikum in Shanghai, China zu absolvieren. Es war dieses finale Praktikum, das mir den Berufseinstieg stark erleichterte. Meine Erfahrung ist, dass Unternehmen „Young Professionals“ nur eine Chance geben, wenn Sie eine gewisse Basis an Praxis Erfahrung mitbringen. Daher empfehle ich, sich schon frühzeitig Gedanken über sein Praktikum zu machen. Halbjährlich wird von der Personalberatung EuroJob Consulting eine deutsch-französische Jobmesse in Paris sowie in Köln organisiert. Die auf der Messewebsite veröffentlichte Unternehmensliste liefert zahlreiche Ideen und idealerweise nimmt man an einer der Messen teil.
Wie gelang Ihnen nach dem DFM-Studium der Berufseinstieg?
Nach meinem Praktikum bin ich im gleichen Unternehmen geblieben: KUKA Robotics in China. Als Einstieg hatte ich die Position „Assistant to CEO“ und „Project Manager“ inne. Die Möglichkeit in China, in einer zukunftsträchtigen Industrie, sowie im Top Management mitzuwirken war für mich sehr spannend. Insgesamt ist mein Berufseinstieg sehr erfolgreich verlaufen.
Im nächsten Schritt hatte ich den Wunsch nach mehr Wissen hinsichtlich „Management Tools“, Kommunikationsmethodiken und Problemstellungen in der Industrie. Der Wechsel zu einer kleinen aber sehr spezialisierten und bekannten Unternehmensberatung in München war für mich ein logischer Schritt nach meiner Erfahrung in China. Heute bin ich dort erfolgreich Consultant und die Arbeit ist spannend aber auch zeitintensiv.
Zukünftig plane ich einen Wechsel in die deutsch-französische Industrie um meine Kompetenzen aus dem Studium besser zur Geltung zu bringen und diese mit meinen erworbenen Kompetenzen seit dem Berufseinstieg zu kombinieren.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen ganz besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ganz besonders in Erinnerung geblieben sind mir meine Kommilitonen. Durch die geringe Anzahl an DFM-Studierenden entstand ein starker Zusammenhalt innerhalb des Jahrgangs und aus Kommilitonen wurden Freunde. Bis heute pflege ich sehr guten Kontakt zu Einigen.
Welche Tipps können Sie DFM-Studierenden mitgeben?
Generell empfehle ich das deutsch-französische Profil um eine weitere Säule zu erweitern. Bei mir ist es die Erfahrung in der Industrie, Asien und in der Beratung, die mein Profil um eine weitere Säule komplementiert.
Für die Masterarbeit kann ich empfehlen, direkt zu Beginn der Bearbeitungszeit in Erfahrung zu bringen, wer die Gutachter sind und dem entsprechend nach welchen Kriterien die Arbeit bewertet wird. Neben dem Studium sollte auch das Freizeitvergnügen nicht zu kurz kommen. Ich empfehle direkt am ersten sonnigen Wochenende des Auslandaufenthaltes in Rennes ein Auto zu mieten, in die Nähe von St. Malo/Cancale zur Plage du Verger zu fahren und dort das Meer zu genießen.