Das Jakob-Fugger-Zentrum trauert um Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Töpfer

Das Jakob-Fugger-Zentrum trauert um Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Klaus Töpfer (29. Juli 1938 - 8. Juni 2024).

 

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Töpfer wurde 1938 in Waldenburg/Schlesien geboren. Sein Studium der Volkswirtschaftslehre führte ihn an die Universitäten Mainz, Frankfurt und Münster, wo er 1968 zum Dr. rer. pol. promoviert wurde. In Münster war er zwischen 1965 und 1971 zunächst Assistent, dann Leiter des Zentralinstituts für Raumforschung und Landesplanung. 1971 wurde er Leiter der Abteilung Planung und Information in der Staatskanzlei des Saarlandes. 1978 folgte die Ernennung zum Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Umwelt Rheinland-Pfalz. Dort wurde er 1985 Umweltminister, um dann von 1987 bis 1994 Deutschlands zweiter Bundesumweltminister zu werden. 1998 übernahm er das Amt des Exekutiv-Direktors des UN-Umweltprogramms (UNEP) in Nairobi. 2009 wurde Klaus Töpfer Gründungsdirektor des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam. Er wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Theodor Heuss Preis.

Im Laufe seines Lebens wurde es ihm zu einem zentralen Anliegen, darauf hinzuweisen, dass der Mensch die Natur und die Erde fundamental verändert hat. Für ihn war klar, dass Klimawandel, Plastik in den Meeren, Bodenerosion, Abholzung von Wäldern und Flussregulierungen politisches Handeln und Entscheiden vor große Herausforderungen stellt, verbunden mit der Verantwortung der Entscheidenden sich diesen Herausforderungen zu stellen. Klaus Töpfer hatte im Sommersemester 2019 die Internationale Gastdozentur am Jakob-Fugger-Zentrum inne. In seinen Vorträgen, die im Youtube-Kanal unseres Zentrums zu sehen sind ( https://www.uni-augsburg.de/de/forschung/einrichtungen/institute/jfz/veranstaltungen/internationale-gastdozentur/klaus-toepfer/), setzte er sich mit den Konsequenzen des Anthropozäns für die parlamentarische Demokratie auseinander. Er warnte eindringlich davor, zu große Hoffnungen in Climate Engineering zu setzen, diskutierte die vielzitierte Krise des Multilateralismus und mahnte zur Verantwortung in einer Welt mit 9 Milliarden Menschen. Technologietransfer aus den finanziell reichen Staaten in die weniger finanzstarken Staaten hielt er für eine wichtige Voraussetzung und betonte die Erfolge, welche die Bundesrepublik in dieser Hinsicht lange im Bereich der Solarindustrie verzeichnen konnte. Er war bis zuletzt ein engagierter Kämpfer für den Umwelt- und Klimaschutz, aber auch ein kluger Kopf.

Wir trauern um einen weltoffenen Politiker, den die Augsburger Studierenden als zugewandten Zuhörer und engagierten Umweltschützer in Erinnerung behalten werden.

Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau, seinen Kindern, seiner Familie und seinen Freunden.

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