Ökonomische Lösungen für eine nachhaltige und klimaresiliente Zukunft

Umweltökonom Prof. Dr. Florian Diekert auf neuen Lehrstuhl am Zentrum für Klimaresilienz berufen

 

Seit April 2023 verstärkt Prof. Dr. Florian Diekert das interdisziplinäre Team des Zentrums für Klimaresilienz an der Universität Augsburg als siebte von ingesamt zehn neu zu berufenen Professuren. Florian Diekert entwirft, analysiert und testet Strategien für ein globales und nachhaltiges Wirtschaften. Im Fokus steht hierbei zum einen die Frage, wie sich die soziale und die natürliche Umwelt gegenseitig bedingen und so bestimmte Lösungsansätze befördern oder behindern. Zum anderen liegt ein Schwerpunkt auf der Erforschung von sozialen Gruppen als Entscheidungsträgern in Kooperationsproblemen unter Unsicherheit. Seine Arbeit zeichnet sich durch interdisziplinäre Offenheit, die Verknüpfung von Forschung und Lehre, und der Verbindung von Theorie und Praxis aus.

 

Prof. Florian Diekert © Universität Augsburg

Sozio-ökologische Systeme sind unter immensen Stress. Erneuerbare Ressourcen wie Wälder, Fischereien, oder Agrarlandschaften sind ein Brennpunkt dieser Prozesse, sowohl aufgrund der direkten Auswirkungen des Klimawandels als auch aufgrund der Anreize, gemeinschaftliches Eigentum zu übernutzen. Gleichzeitig bilden diese Ressourcen die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen, besonders im Globalen Süden. Deshalb ist es unerlässlich, effektive und resiliente Maßnahmen zum Schutz und nachhaltiger Nutzung natürlicher Ressourcen unter dem Eindruck des Klimawandels zu entwickeln.

 

Hierfür verwendet Florian Diekert ökonomische Experimente, statistische Analysen und theoretische Modelle. Vier Forschungsprojekte sollen diesen Ansatz beispielshaft verdeutlichen:

  • Reagieren Menschen unterschiedlich auf die Erfahrung eines adversen Ereignisses, je nachdem ob das Ereignis durch Menschen oder vom Zufall verursacht wurde? Die Antwort auf diese Frage ist zum einen von ökonomie-theoretischem Interesse, zum anderen hat sie ganz praktische Auswirkungen auf das Design von Politikempfehlungen.
  • Folgen Fischer dem Fisch, wenn dieser durch den Klimawandel in andere Regionen zieht? Die Antwort auf diese Frage, die durch die Kombination eines großen Datensatz offizieller Fangmeldungen mit einem ozeanografischen Modell gefunden wird, beeinflusst die Gestaltung adaptiver Fangregulierungen für nachhaltiges Fischereimanagement.
  • Wie wirkt sich die Machtverteilung innerhalb einer Gruppe darauf aus, ob sie sich in einem ökonomischen Experiment an bestehenden Regeln hält? Die Antwort auf diese Frage gibt Hinweise für ein produktives und resilientes Design von Teams und Organisationen.
  • Wie führen Frühwarnsysteme (early warning signals) über mögliche Kipppunkte in ökologischen Systemen zu besserem Management? Die Antwort auf diese Frage, die mithilfe eines abstrakten Models erarbeitet wird, zeigt auf, wie Frühwarnsysteme nutzbar gemacht werden sollten.

 

Werdegang:

Florian Diekert studierte "Internationale Beziehungen" in Dresden und "Environment and Development Economics" an der Universität Oslo. Dort promovierte er 2011 als erster Student, der sowohl am Department of Biology als auch am Department of Economics beheimatet war. Nach weiteren fünf Jahren in Oslo, unterbrochen durch Auslandsaufenthalte an der Columbia University in New York und der University of California in Santa Barbara, arbeitete Florian Diekert von 2016-2022 als Juniorprofessor an der Universität Heidelberg. Hier leitete er eine Arbeitsgruppe im Rahmen seines ERC Starting Grants, bevor er für eine halbes Jahr als Geschäftsführer der Nature Trust Alliance im praktischen Naturschutz tätig war. Die Leidenschaft, Brücken zu bauen, prägen seine Arbeit bis heute.

 

 

Professor
Prof. Dr. Florian Diekert: Umweltökonomik

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