Gesundheitsforschung
Forschungsbereich Prävention
Wie kann die individuelle Gesundheitskompetenz erhöht werden, um eine selbstbestimmte Auseinandersetzung mit der eigenen Gesundheit zu ermöglichen? Wo liegen die Grenzen zunehmender Optimierungen des Selbst und wo die einer förderlichen individuellen und kollektiven Vorsorge? Wie lässt sich ein gesundheitsförderliches Umfeld in verschiedenen Lebenswelten und Organisationen aufbauen und gestalten? Wie kann Sport in das Leben Einzelner integriert werden und zu einer positiven psychischen und physischen Entwicklung beitragen?
In den letzten Jahren haben sich virale Vektoren zu vielversprechenden Werkzeugen im Be-reich der Gentherapie, insbesondere für die Behandlung seltener Krankheiten und verschie-dener Krebsarten, entwickelt. Ihre weitreichende Verwendung wird jedoch durch komplexe und kostenintensive Herstellungsprozesse sowie durch die Notwendigkeit teurer Einwegana-lysen behindert, die oft auf rekombinanten Antikörpertests beruhen. Das interdisziplinäre Promotionsprojekt von Jonathan Nyenhuis zielt darauf ab, diese Herausforderungen durch die Entwicklung einer innovativen Lösung zu bewältigen: Einem optischen Biosensor, der in einer mikrofluidischen Durchflusszelle aus dem 3D-Drucker integriert ist und speziell für die Detektion viraler Vektoren in Bioprozessen entwickelt wurde. Die Entwicklung des integrier-ten Biosensors wird hier vornehmlich an der Professur Technische Biologie von Prof. Dr. Janina Bahnemann stattfinden. Der Biosensor wird Aptamere (kurze ssDNA Stränge), immo-bilisiert auf porösem Silizium (PSi), als Erkennungselemente für die Detektion viraler Vekto-ren verwenden, um Mehrfachanalysen mit hoher Spezifität bei gleichzeitig geringen Kosten zu ermöglichen. Das Projekt beginnt mit der Herstellung der mikrofluidischen Durchflusszel-le unter Verwendung fortschrittlicher 3D-Drucktechniken. Anschließend liegt der Fokus auf der Entwicklung des optischen PSi-Biosensors, gefolgt von Tests mit viralen Hüllproteinen, insbesondere dem VSV-G Hüllprotein sowie intakten Viren. Um die Leistung des Sensors wei-ter zu verbessern, wird in einem Projektteil, der die Kernkompetenzen der Professur für Phy-siologie von Prof. Dr. Christoph Westerhausen integriert, ein akustisch angetriebener Aktua-tor, genauer eine Mikropumpe auf Basis akustischer Oberflächenwellen, etabliert. Dieser Bestandteil zielt darauf ab, kontrollierte Strömungen innerhalb des mikrofluidischen Systems zu erzeugen und somit Verarmungszonen in der Nähe der Sensoroberfläche zu reduzieren. Diese Optimierung verspricht nicht nur eine signifikante Steigerung der Sensor-Empfindlichkeit, sondern auch eine Minimierung des Probenverbrauchs durch Verkürzung des Diffusionswegs zu den Poren des Biosensors.
Projektleitung:
Prof. Dr. Christoph Westerhausen (Physiologie)
Projektlaufzeit:
05/2023 - 03/2026
„Depressivität und Burnout bei Ärztinnen und Ärzten als Risiko für die Gesundheitsversorgung – Analyse und Förderung der Selbstregulation und des Wohlbefindens von Medizinstudierenden als präventive Faktoren“
Bei Ärztinnen und Ärzten sind erhöhte Prävalenzen für mangelndes Wohlbefinden sowie Symptome von Burnout und Depressivität vielfach beschrieben – mit negativen Auswirkungen auf die Patientensicherheit und Qualität der Gesundheitsversorgung. Bereits für Medizinstudierende sind im Verlauf des Studiums zunehmende Inzidenzen von Burnout und Depressivität dokumentiert. Forschungsgegenstand des Projektes ist das Postulat, dass die Förderung von Schutzfaktoren gegenüber mangelndem Wohlbefinden, Burn-out und Depressivität bereits im Studium von hoher Bedeutung ist, um Risikofaktoren für die ärztliche, psychische Gesundheit präventiv zu begegnen. Fünf Studierendenkohorten des Augsburger Modellstudiengangs werden zu Studienstart und anschließend zweimal jährlich zu ihrer Studien- und Lebenszufriedenheit, Burnout und Depressivität, ihrer Selbstwirksamkeit, Wahrnehmung des Lehr-Lernklimas und Belastungen im Studium befragt. Neben den Augsburger Medizinstudierenden wurde im Studienjahr 2021/2022 die Befragung an sieben weiteren deutschen Modellstudiengängen Humanmedizin durchgeführt, um für die Aufklärung von Zusammenhängen studentischer Gesundheit und möglicher Prädiktorvariablen eine repräsentativere Stichprobe zu generieren.
Projektleitung:
Prof. Dr. Thomas Rotthoff (Medizindidaktik und Ausbildungsforschung)
Prof. Dr. Ingo Kollar (Psychologie mit besonderer Berücksichtigung der Pädagogischen Psychologie
Prof. Dr. Markus Dresel (Psychologie)
Projektlaufzeit:
10/2021 - 09/2025
Das Lehr- und Forschungsprojekt G.i.S. (Gesundheitsförderung im Studium. Interdisziplinär studieren, interprofessionell handeln) zielt darauf ab, Prävention und Gesundheitsförderung stärker in das Studium von Studierenden der Humanmedizin, der Erziehungswissenschaft und weiterer Studiengänge zu verankern. Die Studierenden sollen im Setting Universität und Kommune erste Handlungskompetenzen in den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung durch Planung und Umsetzung eigener Projekte erwerben und sich dabei auch selbstreflexiv mit Gesundheitsthemen auseinandersetzen (Rotthoff, Kunz & Götte 2022).
Projektleitung:
PD Dr. Petra Götte (Pädagogik/Gesundheitspädagogik)
Prof. Dr. Thomas Rotthoff (Medizindidaktik)
Projektlaufzeit:
01/2021 - 06/2025
Impfmandate und sozioökonomische Resilienz
Die Coronapandemie war weltweit eine große Public Health Herausforderung. Ein Impfstoff, der die Ausbreitung des Virus stoppen sollte, stand kurze Zeit nach Ausbruch der Pandemie zur Verfügung. Viele Länder weltweit konnten jedoch keine ausreichend hohe Impfrate erreichen. Daher ist es für die Impfpolitik essenziell, das gesellschaftliche/ individuelle Impfverhalten besser zu verstehen. Die Interaktion zwischen gesellschaftlichen Dynamiken und Impfpolitiken könnte sozioökonomische Resilienz, die normalerweise als schützender Faktor wirkt (Gomez et al., 2022), in Krisenzeiten untergraben.
Hierbei konnten ideologische Überzeugungen (Baumgaertner et al. 2018, Young et al. 2022) und Vertrauen in Institutionen (Blair et al. 2020, Jones et al. 2021) mit Gesundheitsverhalten und Impfabsicht in Verbindung gebracht werden. Impfmandate lösten in Individuen psychologische Reaktanz aus (Sprengholz et al., 2022). Geimpfte und Ungeimpfte polarisierten sich in antagonistische Gruppen (ingroup versus outgroup) – Geimpfte diskriminierten Ungeimpfte und vis versa (Henkel et al., 2022). Reaktanz und polarisierte Gruppen sind eine Bedrohung für gesellschaftliche Zusammengehörigkeit und gesellschaftliche Resilienz in Krisenzeiten
Die angeführten Studien liefern dabei keine kausale Beziehung zwischen Impfpolitiken und Reaktanz/Polarisation und es besteht die Gefahr von ‘simultaneity bias’. In diesem Forschungsprojekt wird deshalb der Fokus auf den Zusammenhang zwischen Impfmandaten und Reaktanz/Polarisation/soziale Integration gelegt und mit Hilfe eines ökonomischen Laborexperiments kausal untersuchen.
Projektleitung:
Prof. Dr. Helena Bilandzic (Kommunikationswissenschaft)
Prof. Dr. Robert Nuscheler (Volkswirtschaftslehre)
Projektlaufzeit:
01/2023 - laufend
Entwicklung eines vollautomatischen Analysegeräts für die pharma-zeutische Industrie und Grundlagenforschung zur Charakterisierung von Lipidsystemen
Die Medizin wird aktuell durch die Verwendung von Lipiden für mRNA-Impfstoffe und inno-vative Krebstherapien revolutioniert. Deswegen herrscht aktuell hoher Bedarf in der univer-sitären Forschung und der pharmazeutischen Industrie an zuverlässigen Analysemethoden, welche eine nachhaltige und innovative Charakterisierung verschiedenster Lipidsysteme ermöglichen. Vor diesem Hintergrund werden wir ein Messsystem, den Lipid State Observer (LISO), entwickeln, welcher eine in situ Analyse von lipid-basierten Arzneimitteln unter Tief-temperatur-Lagerbedingungen ermöglicht. Darüber hinaus können Trocknungsprozesse si-muliert und optimiert werden, welche zukünftig eine wichtige Rolle bei der Lagerung von Arzneimitteln wie Lipidnanopartikeln spielen werden. Weitere Anwendungsgebiete finden sich perspektivisch in der In-Vitro Diagnostik.
Das Projekt wird durch ein Gründerteam vorangetrieben, welches derzeit aus dem Physiker Dr. Nicolas Färber, der Pharmazeutin Katharina Beck und dem Informatiker Thomas Fock besteht. Als wissenschaftlicher Mentor erweitert der Biophysiker Prof. Dr. Christoph Wes-terhausen das Gründerteam.
Das Projekt wird von erfahrenen Mentoren aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Steuerrecht, IP, Logistik und Produktion sowie Unternehmensgründung unterstützt. In enger Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und Pilotkunden aus Forschung und Industrie in den Bereichen Pharmazie, Medizin und Lebenswissenschaften, wird diese Idee zur Serienrei-fe weiterentwickelt werden als Keimzelle eines neuen Biotech-Unternehmens.
Projektleitung:
Prof. Dr. Christoph Westerhausen (Physiologie)
Projektlaufzeit:
10/2023 - 09/2025
Projekt „Vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement zum Hochschulgesundheitsmanagement"
Innerhalb des Projektes „Vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement zu einem Hochschulgesundheitsmanagement“ werden Prozesse und Entwicklungen in Gang gesetzt und fortgeführt, um ein integriertes und wissenschaftlich fundiertes Konzept für ein Gesundheitsmanagement an der Universität Augsburg aufzubauen. Die Aktivitäten schließen nahtlos an das Projekt „Entwicklung der Grundlagen zu einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) an der Universität Augsburg“ (2019 – 2022) an. Im Rahmen des BGM-Projekts wurden auf Grundlage der Mitarbeiter*innenbefragungen Handlungsfelder identifiziert, mit dem Steuerungskreis Gesundheit Prozesse angestoßen und gemeinsam mit dem Arbeitskreis Gesundheit erste passgenaue gesundheitsförderliche Angebote für die Beschäftigten der Universität initiiert. Dies wird auch im neuen Projekt „Entwicklung Hochschulgesundheitsmanagement“ fortgeführt und weiterentwickelt.
Ergänzt wird diese Perspektive nun um die Zielgruppe der Studierenden der Universität Augsburg. Zielsetzung des Projektes ist zunächst die Analyse bestehender Angebote, Prozesse und Strukturen mit Bezug zur Gesundheit sowie die Vernetzung zu relevanten internen Akteuren und Studierendenvertretungen. Eine ad hoc-Arbeitsgruppe zur Studierendengesundheit soll zudem in die Gestaltung des Projektverlaufs eingebunden werden. Die Erhebung der Bedarfslage zur gesundheitlichen Ressourcen- und Belastungssituation ist durch Interviews, Fokusgruppen und eine Befragung vorgesehen. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung einer Marke für „Gesundheit in der Arbeit und im Studium“ um sichtbar über die verschieden Kommunikationskanäle für gesundheitsbezogene Themen zu sensibilisieren.
Hervorzuheben ist, dass die Universität als ein integrativer Raum betrachtet wird, in dem die Arbeit, das Studium, die Lehre, die Forschung als auch der Alltag aller Universitätsangehöriger
Projektleitung:
Prof. Dr. Hans Peter Brandl-Bredenbeck (Sportpädagogik)
Prof. Dr. Werner Schneider (Soziologie)
Prof. Dr. Markus Dresel (Psychologie)
Projektlaufzeit:
01/2023 - 12/2025
JANE-2: Joint Action on Networks of Expertise on Cancer 2
Das Projekt JANE-2 verbessert die Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten in Eu-ropa mit Fokus auf Palliativversorgung. Ziel ist ein besserer Zugang unabhängig von Alter, Wohnort oder Versorgungssetting. Unter der Leitung der Fondazione IRCCS Istituto Nazionale Tumori in Mailand arbeiten 121 Partnerinstitutionen aus 29 Ländern zusammen. Mit vier Jahren Laufzeit und über 40 Millio-nen Euro Förderung ist JANE-2 Teil des "Europe’s Beating Cancer Plan". Die Augsburger Palliativmedizin leitet gemeinsam mit der Universität Kopenhagen das Ar-beitspaket "Palliative Care". Bestehende Strukturen werden analysiert, um EU-weite Emp-fehlungen und digitale Patientenversorgungspfade zu entwickeln und die Versorgung zu op-timieren.
Projektleitung:
Prof. Dr. Eva Schildmann (Palliativmedizin)
Forschungsbereich Digitalisierung
Was können digitale Technologien zu Gesundheitsförderung und Krankenversorgung beitragen? Wie sieht ein gesunder Umgang mit digitalen Technologien und Medien aus? Auf welche Weise verändert die Digitalisierung Strukturen und Prozesse im Gesundheitswesen? Wie beeinflussen damit verbundene Entwicklungen wie E-Health, Telemedizin und Gesundheitsapps die klassische Gesundheitsversorgung? Wie wandelt sich das Anforderungsprofil von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen im Zuge der Digitalisierung? Wie können sie bestmöglich auf Veränderungen durch die Digitalisierung vorbereitet werden?
Das Gesamtziel des CARE REGIO-Verbundes ist die Konzeptionierung, Umsetzung und Etablierung einer Leitregion für die ‘Pflege digital’ in Bayerisch Schwaben. Dazu gehört die Vernetzung aller relevanten Beteiligten. Dies bedeutet, die bestehenden Versorgungsstrukturen in der Pflege zu analysieren, neue Möglichkeiten zur Erleichterung und Unterstützung basierend auf technisch-digitalen Systemen oder Prozessen aufzuzeigen und mit allen Beteiligten in der Pflege unter Einbezug der Privatwirtschaft, Dienstleistern und Kostenträgern zu diskutieren und diese zu erproben.
Projektleitung:
Prof. Dr. Frank Kramer (IT-Infrastrukturen für Translationale Medizinische Forschung)
Prof. Dr. Jens Brunner (Health Care Operations / Health Information Management)
Projektlaufzeit:
10/2020 - 06/2025
mehr Informationen
digiBRAVE
Bei digiBRAVE handelt es sich um ein durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention gefördertes multizentrisches Projekt, mit dem Ziel anhand moderner, digitaler Methoden die Entwicklung von depressiven Episoden bei Menschen mit schweren somatischen Erkrankungen vorhersagen, verhindern und die Behandlung fördern zu können.
Dies geschieht mittels einer engen Vernetzung zwischen den Augsburger Universitäts-Lehrstühlen für digitaler Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Neurologie, Ethik, Allgemeinmedizin sowie Epidemiologie wodurch unter digiBRAVE eine Vielzahl an heterogenen und multimethodalen Forschungsvorhaben subsummiert werden können. Der Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Alkomiet Hasan agiert hierbei im Sinne eines digitalen Stepped-Care-Modells. Dies impliziert die Konzeptionierung, die interprofessionelle Durchführung sowie die Evaluation von unterschiedlichen, digitalen Angeboten, welche abhängig von Ausprägung und Schweregrad der depressiven Entwicklung sowie individuellen Präferenzen durch die Patient:innen wahrgenommen werden können.
(Teil-)Projektleitung:
Prof. Dr. Verina Wild (Ethik der Medizin)
Prof. Dr. Jakob Linseisen (Epidemiologie)
Das interdisziplinäre Projektkonsortium von EAsyAnon hat sich zum Ziel gesetzt, ein innovatives und zukunftsweisendes Empfehlungs- und Auditsystem für die Verwendung von personenbezogenen Daten zu Forschungszwecken (mit Fokus auf Gesundheitsdaten) als Open Data bereitzustellen. Durch die Zusammenarbeit von Wissenschaftler/-innen aus den Bereichen Technik, Informatik und Recht sollen hochmoderne und rechtssichere Verschlüsselungsmethoden entwickelt werden, um die Privatsphäre der betroffenen Personen bestmöglich zu schützen. Das Projekt wird für drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und bietet somit die Möglichkeit, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in die Entwicklung des Systems einfließen zu lassen.
Projektleitung:
Prof. Dr. Benedikt Buchner (Bürgerliches Recht, Haftungsrecht und Recht der Digitalisierung)
Projektlaufzeit:
12/2022 - 12/2025
KISPP - intelligente KI-Steuerung zur bedarfsgerechten Pflegepersonalplanung und -meldung
Der Pflegepersonalmangel ist weiterhin ein akutes Problem an deutschen Krankenhäusern und anstelle einer Entspannung geht man durch den demografischen Wandel und weiteren Faktoren eher von einer weiteren Verschärfung der Lage aus. Umso wichtiger erscheint die effiziente Nutzung der vorhandenen Pflegekräfte und die Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufes auf lange Sicht. Dabei stellt die Dienstplanung einen möglichen Ansatzpunkt für Verbesserungen dar. Im Rahmen des vom Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geförderten Verbundprojektes KISPP arbeiten wir daran, die zuständigen Schichtplaner des Pflegepersonals zu unterstützen.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer intelligenten Software zur bedarfsgerechten Planung und Steuerung des Pflegepersonaleinsatzes – das KISPP-Tool. Diese Software, für die in KISPP ein Prototyp entwickelt wird, soll zwei zentrale Fähigkeiten bieten. Zum einen soll eine kontinuierliche Vorhersage des mittelfristigen Pflegebedarfs und der voraussichtlichen Abdeckung durch das Pflegepersonal stattfinden. Zum anderen soll eine prognosebasierte Entscheidungsunterstützung für Umplanungen auf Basis verschiedener Metriken geboten werden. Neben der Einhaltung heutiger (PpUGV) und künftiger gesetzlicher Regelungen (PPR 2.0) ist das Ziel des Tools, Pflegeaufwände bedarfsgerecht zu verteilen, das Pflegepersonal effektiv sowie effizient einzusetzen und Überlastungssituationen durch intelligente Planungsunterstützung frühzeitig zu vermeiden.
Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Augsburg und dem Softwarehersteller XITASO wird das Verbundprojekt durchgeführt.
Projektleitung:
Prof. Dr. Sebastian Schiffels (Digital Health & Medical Decision Making)
Projektlaufzeit:
12/2022 - 11/2025
Leaf - Gesundheitsrelevante Effekte unterschiedlicher urbaner Waldstrukturen
Das übergreifende initiale Ziel des Projekts ist die kooperative Identifizierung der unterschiedlichen "Strukturtypen" des Augsburgern Stadtwaldes mit seiner Umgebung durch die unterschiedlichen Methoden/ Techniken und Vorwissen der interdisziplinären Projektpartner. Hierbei sollen Kategorien bestimmt werden, die sowohl hinsichtlich lokal- und humanbioklimatischer als auch weiterer potenziell gesundheitsrelevanter Parameter möglichst klar abgrenzbare waldstrukturelle Charakteristika repräsentieren.
Projektleitung:
Prof. Dr. Elisabeth André (Menschzentrierte Künstliche Intelligenz)
Projektlaufzeit:
10/2022 - 09/2025
NFDI4Health - Nationale Forschungsdateninfrastruktur für personenbezogene Gesundheitsdaten
NFDI4Health ist eine der zentralen Säulen für ein modernes Gesundheitswesen. Die Erfassung und Analyse personenbezogener Daten zu Gesundheits- sowie Krankheitsstatus und wichtiger Einflussfaktoren darauf sind eine wesentliche Komponente zur Entwicklung neuer Therapien, übergreifender Versorgungsansätze und präventiver Maßnahmen eines modernen Gesundheitswesens. Hochwertige Daten sollen systematisch erschlossen, gesichert und (inter)national zugänglich gemacht werden.
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Benedikt Buchner (Bürgerliches Recht, Haftungsrecht und Recht der Digitalisierung)
Projektlaufzeit:
01/2020 - 12/2025
Das gemeinsam mit der Open University of Tanzania durchgeführte internationale Projekt befasst sich mit der Datenschutzregulierung im eHealth-Sektor. Gleichzeitig soll mit dem Projekt auch die Basis für die Einrichtung eines LL.M.-Programms für Gesundheitsrecht an der Open University of Tanzania geschaffen werden, dass Lehrveranstaltungen von tansanischer und deutscher Seite vorsieht. Übergreifendes Zeil ist die Schaffung eines Rahmens für eine langfristige Kooperation in Forschung und Lehre auf dem Gebiet des Datenschutzes im Gesundheitswesen, die u.a. auch die gemeinsame Betreuung von Promotionen ermöglichen soll.
Projektleitung:
Prof. Dr. Benedikt Buchner (Bürgerliches Recht, Haftungsrecht und Recht der Digitalisierung)
Prof. Dr. Alex Makulilo (Politikwissenschaft und öffentliche Verwaltung, Univerisät Dar es Salaam)
Projektlaufzeit:
07/2019 - 09/2025
TherapAI - Analyse des nonverbalen Emotionsausdrucks in der Psychotherapie mittels künstlicher Intelligenz
Ziel des Vorhabens ist, zu untersuchen, wie Emotionen und ES von Patient/-innen und Therapeut/-innen, automatisch erfasst von NOVA, mit Ergebnisvariablen, Symptomreduktion, Dropout, Veränderung von Sitzung zu Sitzung und Prozessvariablen (Bewältigungsstrategien, Therapiebeziehung, emotionale Beteiligung) in einer Stichprobe von Personen mit Depressionen (F32, F33, diagnostiziert mit SKID-5) zusammenhängen. Wegen der Bedeutung von Emotionen für psychische Störungen und Psychotherapie erweitert die hier entwickelte automatisierte Analyse von Emotionen die Möglichkeiten der Psychotherapieforschung bzgl. der Messung und Vorhersage von Therapieergebnissen und -prozessen.
Projektleitung:
Prof. Dr. Elisabeth André (Menschzentrierte Künstliche Intelligenz)
Projektlaufzeit:
10/2022 - 09/2025
Forschungsbereich Sterben & Lebensende
Wie wandelt sich der gesellschaftliche Umgang mit Sterben und Tod? Welche institutionellen Formen und Strukturen lassen sich diesbezüglich unter dem Schlagwort Palliative Care beobachten? Welche Sorgekulturen werden zukünftig für ein würdevolles und selbstbestimmtes Lebensende benötigt? Wo bieten sich Chancen in der Versorgungschwerstkranker und sterbender Menschen? Welche gesellschaftlichen und rechtlichen Voraussetzungen gilt es hierfür zu schaffen (z.B. Advance Care Planning)?
Forschungsbereich weitere Drittmittelprojekte
Zahlreiche, weitere Forschungsprojekte der Forscherinnen und Forscher des ZIG gehen über die Themenfelder Prävention, Digitalisierung sowie Sterben & Lebensende hinaus. Weitere Projekte im Bereich der Gesundheitsforschung am ZIG befassen sich bspw. mit Kinderchirurgie, Stammzellforschung, Migration, Musiktherapie und biophysikalischer Grundlagenforschung.
AdaptNet: Adaptation und Vernetzung der haus- und fachärztlichen Versorgung im Hinblick auf die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels
Der Klimawandel führt zu veränderten Gesundheitsrisiken, etwa durch Hitzewellen oder Extremwetter, was das Gesundheitswesen vor Herausforderungen stellt. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen oder Patienten mit Atemwegserkrankungen. Das Projekt AdaptNet entwickelt daher Maßnahmen zur klimabedingten Anpassung der medizinischen Versorgung. In Nürnberg werden die Auswirkungen des Klimawandels untersucht, um relevante Erkrankungen und notwendige Versorgungsanpassungen zu identifizieren. Ziel ist eine Klima-Toolbox mit Schulungen für Ärztinnen und Ärzte, einem Medikamenten-Check-Up, Notfallplänen und Patienteninformationen. Falls erfolgreich, sollen diese Maßnahmen auf weitere Regionen übertragen werden. Das erste Tool – eine kostenfreie Online-Schulung zu Klimawandel und Gesundheit – ist bereits verfügbar.
Projektleitung:
Prof. Dr. Elke Hertig (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Dr. Irena Kaspar-Ott (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Fabio Álvarez M.Sc (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Projektlaufzeit:
2023 - 2025
ALTERT-IST: Entwicklung eines Prädiktions- und Monitoringmodells zur regionalen Vorhersage des Umweltfaktoren-bedingten Intensiv- und Beatmungsbedarfs
Der Klimawandel führt zu häufigeren und intensiveren Hitzewellen sowie steigenden Gesundheitsrisiken. Bereits jetzt sind Intensivstationen zu 88 % ausgelastet, und viele Behandlungen betreffen Herz- und Lungenerkrankungen, die durch extreme Wetterereignisse zunehmen werden. Das Projekt ALERT-ITS entwickelt ein Vorhersagemodell für umweltbedingte Erkrankungen, indem Wetter-, Umwelt- und Gesundheitsdaten kombiniert werden. Ziel ist es, den intensivmedizinischen Versorgungsbedarf frühzeitig zu prognostizieren. Ein Monitoring-System wird in Augsburg erprobt, um Echtzeit-Wetterdaten für die Planung von Intensivbetten und Beatmungskapazitäten zu nutzen. Bei Erfolg könnte es bundesweit eingeführt werden.
Projektleitung:
Prof. Dr. Elke Hertig (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Dr. Christian Merkenschlager (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
M.Sc. Katharina Sasse (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
M.Sc. Michael Johler (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Projektlaufzeit:
01/2024 – 12/2026
Seit April 2021 werden an der Universität Augsburg die aktuellen Entwicklungen des sog. Kleinen Faches Musiktherapie in einem europaweit einzigartigen und von der VW-Stiftung großzügig mit 944.500€ finanzierten Projekt gefördert. Die Leiterin des Studien- und Forschungsbereiches Musiktherapie, Prof. Dr. Susanne Metzner, und ihre beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen kooperieren von nun an mit der Medizinischen Fakultät und dem Universitätsklinikum in Forschung, Lehre und klinischer Praxis.
Ziel des insgesamt 4-jährigen Projektes ist, die Musiktherapie in der Augsburger Universitätsmedizin neu zu implementieren bzw. strukturell zu verankern. Es geht darum, auch als sog. Kleines Fach einen Beitrag zur medizinischen Versorgung überall dort zu leisten, wo psychosoziale Faktoren auf den Genesungsprozess oder Krankheitsbewältigungsprozess Einfluss haben, z.B. bei chronischen Erkrankungen, langwierigen und/oder belastenden Behandlungen. Dabei ist das Projekt in verschiedene Forschungsprojekte untergliedert, um die Anwendung und den Einfluss von Musiktherapie bei Erkrankungen, Komplikationen und Symptomen wie bspw. Endometriose, POD, Stress näher zu untersuchen.
Projektleitung:
Prof. Dr. Susanne Metzner (Musiktherapie)
Projektlaufzeit:
05/2021 - 05/2025
Die Signal Peptid Peptidase-like 3 (SPPL3) ist eine Intramembran-Aspartyl-Protease und gehört zur SPP / SPPL Familie. Anders als seine homologen Proteasen akzeptiert SPPL3 Typ II Membranproteine unabhängig von der Länge ihrer Ektodomäne als Substrate. In der ersten Förderperiode dieses Projektes konnten verschiedene Glycosyltransferasen und Glycosidasen als physiologische Substrate von SPPL3 identifiziert werden. Durch die Freisetzung der Ektodomäne dieser Glycan-modifizierenden Enzyme reduziert SPPL3 ihre katalytische Aktivität innerhalb des Golgi. Folglich werden sekretorische und Membranproteine bei erhöhter Expression von SPPL3 hypoglykosyliert. Umgekehrt führt eine verminderte SPPL3-Expression zu hyperglykosylierten zellulären Proteinen. Somit ist die Regulation der SPPL3-Expression ein zentraler Schalter, um das Glycan-Muster von vielen Proteinen in einer Zelle schnell zu ändern oder anzupassen. Dies kann beispielsweise als Reaktion auf Umwelteinflüsse wie Wachstumsfaktor- oder Nährstoffentzug sinnvoll sein. Ziel dieses Folgeantrages ist es daher, die zellulären Mechanismen zu verstehen, die die SPPL3-Expression regulieren. In verschiedenen Zellkulturmodellen soll untersucht werden, ob Veränderungen der Nährstoffbedingungen oder Wachstumsfaktorkonzentrationen die endogene SPPL3-Expression beeinflussen. Nachdem die Bedingungen identifiziert wurden, die die SPPL3-Expression beeinflussen, wird untersucht, ob diese Veränderungen sich aus Veränderungen der Transkription, Translation oder des Proteinabbaus ergeben. Zusätzlich wird untersucht, ob Änderungen in den Glykanmustern, z.B. während der Zelldifferenzierung, Embryonalentwicklung oder bei pathologischen Prozessen mit der SPPL3 Expression korrelieren und den Einfluss von SPPL2c, einem homologen Enzym, auf die SPPL3-Expression wird untersucht. Damit werden die Ergebnisse dieses Projekts zusätzliche Informationen über die bisher nur ansatzweise verstandene physiologische Funktion von SPPL3 liefern und erste Hinweise auf die physiologische Rolle von SPPL2c geben. Dadurch können zusätzliche Erkenntnisse über physiologische und pathophysiologische Prozesse, wie die Regulierung der Lipidspeicherung oder des Tumorwachstums, gewonnen werden.
Projektleitung:
Prof. Dr. Regina Fluhrer (Biochemie und Molekularbiologie)
Projektlaufzeit:
01/2014 - 12/2025
Green Hospital - Entwicklung und Evaluierung von ganzheitlichen, indikatorbasierten Nachhaltigkeitsinstrumenten in der akutstationären Gesundheitsversorgung
Das Projekt “Green Hospital“ basiert auf der Initiative „Green HospitalPLUS®“, die 2011 als Beitrag zur Energiewende im Freistaat Bayern eingeführt wurde. Untersucht werden die Nachhaltigkeitsbemühungen der bayerischen Krankenhäuser hinsichtlich der Säulen „Umwelt“, „Infrastruktur & Energie“, „Mensch“, „Organisation & Management“ und „Resilienz“. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Schaffung eines Demonstrators eines vollständigen, indikatorbasierten Managementsystems, das es den Nutzern ermöglicht, Nachhaltigkeit und Resilienz in Krankenhäusern zu bewerten und umzusetzen.
Im kommunikationswissenschaftlichen Teil des Projektes wird analysiert, welche Rolle Nachhaltigkeitsmaßnahmen für Patient/-innen und Mitarbeiter/-innen einnehmen und wie die Nachhaltigkeitskommunikation von Krankenhäusern durch die beiden Zielgruppen wahrgenommen wird. Im Besonderen wird die Wahrnehmung von Nachhaltigkeitsauszeichnungen von Krankenhäusern in Onlinedatenbanken analysiert.
Projektmitarbeiter:
Prof. Dr. Helena Bilandzic (Rezeption und Wirkung)
Prof. Dr. Jens O. Brunner (Health Care Operations / Health Information Management)
Dr. Anja Kalch (Rezeption und Wirkung)
Projektlaufzeit:
2022 - 2025
Das Management von Intensivstationen beeinflusst maßgeblich die Genesung von schwer kranken Patienten. Allerdings sind die Kapazitäten dieser Stationen aufgrund des hohen Bedarfs an medizinischer Versorgung und Personal sehr begrenzt. Unvorhersehbare Anmeldungen von Notfallpatienten und eine ungewisse Verweildauer erschweren die grundlegenden Rahmenbedingungen zusätzlich.
Um Ärzte bei der Bewältigung dieser Herausforderung zu unterstützen, arbeiten wir in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt KISIK.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung s ist die Entwicklung von KI-basierten Algorithmen zur Entscheidungsunterstützung bei der Steuerung von Intensivkapazitäten, z.B. durch die Vorhersage von Verweildauern. Darüber hinaus wird die Anwendbarkeit, Akzeptanz und Wirksamkeit des digitalen Entscheidungsunterstützungssystems im Klinikbetrieb untersucht. Ziel ist es insbesondere, die Auslastung der Intensivstation zu optimieren und die Anzahl kurzfristig verschobener Operationen sowie vorzeitiger Verlegungen zu reduzieren.
KISIK ist ein Verbundprojekt, das gemeinsam mit dem Universitätsklinikum und dem Softwarehersteller XITASO durchgeführt wird. Zusätzlich wird das Projekt vom Center for Responsible AI Technologies begleitet, um ethische Aspekte von KI in der Medizin zu berücksichtigen.
Porjektleitung:
Prof. Dr. Jens Brunner (Health Care Operations / Health Information Management)
Projektlaufzeit:
08/2022 - 08/2025
MetAir-Acute: Untersuchung meteorologischer und lufthygienischer Einflüsse auf das gehäufte Auftreten von Akutpathologien in deutschen Notaufnahme
Der Klimawandel beeinflusst die Gesundheit und belastet das Gesundheitssystem. Wetter- und Luftschadstoffeinflüsse korrelieren mit akuten kardiovaskulären und respiratorischen Erkrankungen, die regional und zeitlich gehäuft auftreten können.
Dieses Projekt analysiert den Einfluss meteorologischer und lufthygienischer Variablen auf Notaufnahmen in Deutschland. Dafür werden Krankenhausdaten (DRG-Statistik) und meteorologische Daten (ERA5-Reanalyse) statistisch verknüpft. Ziel ist die Entwicklung von Vorhersagemodellen zur frühzeitigen Erkennung regionaler Krankheits-Häufungen, um Kliniken zu entlasten und Risikogruppen gezielt zu warnen.
Projektleitung:
Prof. Dr. Elke Hertig (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Michael Johler, M.Sc. (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Dr. Irena Kaspar-Ott (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Projektlaufzeit:
2023 - 2024
EU-Projekt TRIGGER- SoluTions foR mItiGatinG climate-induced hEalth thReats
TRIGGER beschäftigt sich mit den komplexen Klima- Gesundheit- Interaktionen, mit dem Ziel eine bessere Integration des Gesundheits- und Umweltschutzes zu erreichen und politische Maßnahmenprioritäten zu setzen. Das Projekt identifiziert, überprüft und quantifiziert direkte und indirekte Auswirkungen der klimawandelinduzierten Umweltgefahren für die menschliche Gesundheit durch die direkte Sammlung von Daten zu Gesundheit, Wetter- Klima und Umwelt sowie sozio-ökonomischen Daten, unter Verwendung von benutzerfreundlichen Instrumenten (Sensoren, vereinfachte Modelle, Datenzentrum). Die Forschungsaktivitäten führen zur Entwicklung einer konkreten und arbeitsfähigen Toolbox, Politikempfehlungen und Leitlinien. Diese unterstützen Politik und Entscheidungsträger Klimamaßnahmen zu entwickeln und anzuwenden, die auf der neuesten medizinischen wissenschaftlichen Evidenz basieren. Zudem werden Bildungsaktivitäten und -materialien entwickelt, die das Bewusstsein der Gesellschaft für die Klima-Gesundheitsbeziehungen schärfen. TRIGGER umfasst ein interdisziplinäres Konsortium von 22 Partnern aus 15 Ländern.
Projektleitung:
Prof. Dr. Elke Hertig (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Dr. Muhammad Saleem Pomee (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Karolin Rückle M.Sc. (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Projektlaufzeit:
2022 - 2026
Ozon-Downscaling: Downscaling von bodennahem Ozon für Europa
Das Projekt erforscht die Auswirkungen von bodennahem Ozon auf die menschliche Gesundheit. Zur Verbesserung der Datengrundlage wird ein statistisches Downscaling durchgeführt, um Ozonkonzentrationen bis Ende des 21. Jahrhunderts unter Klimawandel abzuschätzen.
Dafür werden Daten von über 700 europäischen Messstationen mit statistischen Modellen (z. B. Lasso-Regression) analysiert. Ozonwerte werden mit meteorologischen Variablen aus ERA5 und CAMS verknüpft. Zukünftige Konzentrationen werden mithilfe von CMIP6-Klimamodellen für zwei Szenarien (ssp245, ssp370) projiziert. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für epidemiologische Studien zur Bewertung gesundheitlicher Risiken, wie Herzinfarkthäufigkeiten und Mortalität.
Projektleitung:
Prof. Dr. Elke Hertig (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Projektlaufzeit:
2021 - laufend
PROGNOSIS - Epidemiebedingter Ressourcenbedarf von Krankenhäusern - Modellierung von Inzidenz, Bettenbelegung, Personalplanung und Versorgungsketten
PROGNOSIS stellt eines der Verbundprojekte dar, welche im Rahmen der Fördermaßnahme „Stärkung der Modellierungskompetenz zur Ausbreitung schwerer Infektionskrankheiten“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. In zwei der drei Teilprojekte werden hierbei datengestützte Kurzzeit- und mechanistische Langzeitprognosemodelle konzipiert, um für verschiedene Zeiträume, sowie auf verschiedenen geographischen Ebenen Vorhersagen bezüglich zukünftig potenziell auftretender Atemwegserkrankungen treffen zu können. Darauf aufbauend sollen im verbleibenden Teilprojekt Auswirkungen des Infektionsgeschehens auf Krankenhauslieferketten und Humanressourcen sowie entgegenwirkende Maßnahmen untersucht werden. Durch Kombination der Modelle und der Erkenntnisse aus den Analysen wird so ein Planungsinstrument bereitgestellt, welches die rechtzeitige Entwicklung geeigneter Gegenstrategien ermöglicht.
Projektleitung:
Prof. Dr. Jens O. Brunner (Health Care Operations / Health Information Management)
Projektlaufzeit:
05/2022 - 04/2025
ProTect: Entwicklung eines Hitzeaktionsplans für das Universitätsklinikum Augsburg
Hitzeextreme nehmen durch den Klimawandel zu und stellen eine wachsende Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Besonders Krankenhäuser müssen Schutzmaßnahmen für Risikogruppen entwickeln. Gemäß WHO- und BMU-Empfehlungen soll ein Hitzeaktionsplan erstellt werden. Dazu werden Hitzebelastung quantifiziert, bestehende Maßnahmen analysiert und zukünftige Risiken abgeschätzt. Anschließend folgen die Entwicklung, Erprobung und Evaluierung des Plans. Im Universitätsklinikum Augsburg werden Innenraumtemperaturen kontinuierlich gemessen. Sensoren erfassen klimatische Unterschiede in verschiedenen Gebäudebereichen. Ergänzend erfolgt eine Mitarbeiterbefragung zur subjektiven Hitzebelastung und bestehenden Maßnahmen. Das Zentrum für Betriebs- und Arbeitsmedizin unterstützt die Befragungen und Abstimmung mit Verantwortlichen.
Projektleitung:
Sophie Scheidl, M.Sc. (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Dr. Irena Kaspar-Ott (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Prof. Dr. Elke Hertig (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Projektlaufzeit:
2024 - 2026
PsyCourse x Wetter
Der Klimawandel beeinflusst nicht nur die physische, sondern auch die mentale Gesundheit. Er kann PTBS, stressbedingte Erkrankungen, Depressionen, Angststörungen und kognitive Beeinträchtigungen auslösen. Ursachen sind extreme Wetterereignisse wie Hochwasser und Waldbrände sowie atmosphärische Faktoren wie Hitze, Luftverschmutzung, Luftdruck und Wind. Gesunde Menschen zeigen oft eine höhere Resilienz als psychisch Erkrankte. Das Projekt untersucht den Einfluss kurzfristiger Wetter- und mittelfristiger Witterungseinflüsse auf Lebensqualität und Symptome bei affektiven und psychotischen Störungen. Hierfür werden Gesundheitsdaten der PsyCourse-Studie mit meteorologischen und lufthygienischen Reanalysedaten verknüpft. Regressionsanalysen (GLM/GAM) sollen Zusammenhänge zwischen atmosphärischen Veränderungen und Krankheitsverläufen aufzeigen.
Projektleitung:
Karolin Rückle, MSc. (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Prof. Dr. Elke Hertig (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Projektlaufzeit:
2024 – 2026
STOP-MBDs: Kurzfristige operative Prognosen zur Bekämpfung von durch Stechmücken übertragbare Krankheite
Durch den Klimawandel verbreiten sich invasive Stechmückenarten in Deutschland, was das Risiko von durch Mücken übertragenen Krankheiten erhöht. Stechmücken sind in ihrer Verbreitung und Entwicklung an Temperatur- und Niederschlagsschwellen gebunden. Wetterveränderungen beeinflussen die Reproduktion und das Überleben von Stechmücken. Das Projekt untersucht den Zusammenhang zwischen großskaligen Wettermustern wie der Nordatlantischen Oszillation (NAO) und der Häufigkeit sowie Verbreitung von Stechmückenarten in Deutschland. Zudem werden die Auswirkungen von Wetterlagen auf verschiedene Lebenszyklusstadien der Mücken analysiert, um zur Bekämpfung von MBDs beizutragen.
Projektleitung:
Prof. Dr. Elke Hertig (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Dr. Christian Merkenschlager (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Emmanuel Adeleke, M.Sc. (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Projektlaufzeit:
11/2024 - 10/2027
URBAN-RURAL-Zoonoses: Urban-rurale Differenzierung und zoonotische Risikobewertung der Aedes-, Anopheles- und Culex- Vektorverbreitungen
Das interdisziplinäre Doktorandenprojekt URBAN-RURAL-Zoonoses untersucht die Verbreitung von Aedes-, Anopheles- und Culex-Mücken in der Stadt Augsburg sowie das Risiko potenzieller Vektoren entlang eines Stadt-Umland-Gradienten. In Felduntersuchungen werden Bruthabitate und adulte Mückenfauna erfasst, zusammen mit lokalen Klima- und Umweltbedingungen. Auf Basis dieser Daten werden geeignete und ungeeignete Habitate identifiziert. Eine statistische Analyse ermöglicht die Abschätzung des Risikopotentials für die Region und analysiert die Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Gebieten sowie Stadt-Umland-Kontraste.
Projektleitung:
Prof. Dr. Elke Hertig (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Christian Voll, M.Sc. (Regionaler Klimawandel und Gesundheit)
Projektlaufzeit:
10/2023 – 09/2026
Das Projekt widmet sich der Ausgestaltung und Wirkung journalismustypischer Evidenzpraktiken beim Thema Genforschung, wobei die alltagsnahe und allgemeinverständliche Narration im Zentrum steht. Das Projekt ist in der DFG-Forschungsgruppe „Practicing Evidence – Evidencing Practice. Evidenzpraktiken in Wissenschaft, Medizin, Technik und Gesellschaft“ angesiedelt.
Projektleitung
Prof. Dr. Helena Bilandzic (Kommunikationswissenschaft/Rezeption und Wirkung)
Prof. Dr. Susanne Kinnebrock (Kommunikationswissenschaft/Öffentliche Kommunikation)
Projektlaufzeit
2020 - 2025