Staub, Hans
Hans Staub (27.2.1931 Thalwil b. Zürich – 25.3. 2022 Schopfheim b. Lörrach); Sohn des Leiters der evangelischen theologischen Ausbildungsstätte für junge Männer (Theologisches Seminar) St. Chrischona in Riehen (Basel)
Romanische Philologie, bes. Literaturwissenschaft (Französisch, Italienisch)
Laterna magica: Studien zum Problem der Innerlichkeit in der Literatur, Zürich: Atlantis, 1960 (Zürcher Beiträge zur deutschen Literatur- u. Geistesgeschichte ; 17) [Diss.]; Le curieux désir. Scève et Peletier Du Mans. Poètes de la connaissance, Genève: Droz, 1967 (Habil.-Schr.); Renaissance-Sonette, Berlin (Edition Stichnote), 1980; Stéphane Mallarmé: Poésies. Gedichte. Französisch / deutsch. Übertragen von Hans Staub und Anne Roehling. Mit einem Nachwort von Yves Bonnefoy, Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2010 (Reclams Universal-Bibliothek, 18759).
„Mallarmé ist der Wegbereiter der modernen Dichtung. Zeitlebens galt sein Streben der ,poésie pure‘; in seinen Gedichten spielt der Klang eine ganz wesentliche Rolle, ebenso der Rhythmus, ja selbst das Satzbild. Entsprechend schwer sind sie zu verstehen, zu interpretieren - und zu übersetzen. Der Freiburger Romanist Hans Staub unternimmt hier den Versuch einer sich eng an Wortbedeutung und Syntax des Originals orientierenden Übersetzung, die zum besseren Verständnis des Originals hinführen soll. Der Band enthält alle Gedichte, die Mallarmé für eine Ausgabe selbst ausgewählt und geordnet hat, außerdem die für seine dichterische Entwicklung entscheidende Ouverture ancienne“ (
https://www.reclam.de/detail/978-3-15-018759-3/Mallarm____St__phane/Po__sies___Gedichte).
„Stéphane Mallarmés Verse sind wesentlich Klang, folglich unübersetzbar. Die neue deutsche Fassung von Hans Staub und Anne Roehling soll denn auch nicht das Original ersetzen, sondern ,einen mit dem Französischen mehr oder weniger Vertrauten zu einem besseren Verstehen des originalen Textes hinführen‘. Das gelingt bemerkenswert gut: Die Übersetzer bleiben durchweg enger am französischen Wortlaut als die Vorgänger und ahmen auch syntaktische Mehrdeutigkeiten nach. Dass z. B. cygne, «Schwan», gleich klingt wie signe, «Zeichen», muss der Leser allerdings selbst merken, hier wären erklärende Fussnoten hilfreich gewesen. – Das Bändchen enthält die Gedichte in Versen einschliesslich einer Frühfassung von «Hérodiade», aber ohne das typografische Experiment «Un coup de dés jamais n'abolira le hasard». Als Nachwort folgt ein grosser Essay von Yves Bonnefoy, der eher für Fortgeschrittene als für Anfänger geeignet ist“ [NZZ 30.12.2010].
Richard Trachsler (Hg.), RoSe 125. Romanisches Seminar der Universität Zürich 1894-2019, Zürich 2019, 384-385; Die Freiburger Philosophische Fakultät 1920-1960. Mitglieder - Strukturen - Vernetzungen, N. F. Bd. 1, Freiburg / München, 2006, 1007; 550 Jahre Albert-Ludwigs-Universität Freiburg - Festschrift (Institute und Seminare seit 1945, Freiburg i. Br. 2007, 233, 237; https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Staub_(Romanist).