Michael Zeitler
Der Beruf des Patentanwalts verbindet technische, juristische und unternehmerische Herausforderungen miteinander.

Dr. Michael Zeitler
Patentanwalt bei KUHNEN & WACKER

Wichtige Karriereschritte

seit 2009          Patentanwalt bei KUHNEN & WACKER

2005 bis 2008  Leiter der Abteilung “Patent & Trademark Prosecution“ bei Qimonda AG

2000 bis 2005  Patent Professional bei Infineon Technologies AG

1999 bis 2000  IP Manager bei Infineon Technologies AG

1989 bis 1998  Physik-Studium an der Universität Augsburg

Interview vom 05.12.2018

Herr Dr. Zeitler, beschreiben Sie bitte kurz Ihren Arbeitsalltag?

Die Haupttätigkeit besteht aus Schreibtischarbeit wie z.B. Verfassen von Patentanmeldungen und Beantworten von Prüfungsbescheiden der Patentämter. Aber auch die persönliche Beratung von Erfindern und Firmen entweder vor Ort oder telefonisch nimmt einen großen Teil des Arbeitsalltages ein. Da eine Kanzlei ein kleines Unternehmen ist, fallen auch Personalangelegenheiten sowie steuerliche und wirtschaftliche Fragestellungen an. Auch wenn es nicht jeden Tag ist, gehört natürlich auch die Vorbereitung und Teilnahme an Gerichtsverfahren und Anhörungen vor den Patentämtern zu den Tätigkeiten eines Patentanwaltes. Um neue Aufträge zu bekommen, muss Akquise (Vorträge halten, Besuche abstatten, …) betrieben werden, dies ist mit Reisen und Abendveranstaltungen verbunden. Sämtliche Tätigkeiten müssen in Deutsch und Englisch beherrscht werden.

 

Wie sah Ihr Start ins Berufsleben aus? Wie kamen Sie zu Ihrer aktuellen Position?

Angefangen habe ich als Entwickler in einem großen Halbleiterunternehmen. Über eigene Erfindungen und die Zusammenarbeit mit der Patentabteilung habe ich dann den Beruf des Patentanwaltes kennengelernt. Auch wenn die Promotion für den Beruf des Patentanwaltes keine Voraussetzung ist, habe ich diese Zeit an der Uni besonders genossen und würde daher rückblickend beruflich nichts anders machen.

 

Wie sind die Voraussetzungen, um den Beruf eines Patentanwalts ergreifen zu können? Wie sieht die Ausbildung aus?

Voraussetzung ist ein technisches Studium an einer Universität und mindestens ein Jahr Berufserfahrung. Dann muss man sich einen zugelassenen Patentanwalt suchen, der einen als Kandidaten nimmt und für 3 Jahre ausbildet. Parallel dazu muss man für 2 Jahre an einer Universität ein „abge-specktes“ Jurastudium absolvieren. Die letzten etwa 9 Monate Ausbildung arbeitet man am Deutschen Patentamt und guckt den Patent-, und Markenprüfern sowie Richtern über die Schulter. Ein Staatsexamen schließt die Ausbildung ab.

 

Was begeistert Sie besonders an Ihrer Arbeit? Wo sehen Sie die Vor- und Nachteile dabei?

Die Vielfalt der Tätigkeiten und die immer wieder neuen technischen Herausforderungen um die neuesten Erfindungen verstehen und wiedergeben zu können.

 

Inwieweit fühlten Sie sich durch Ihr Studium vorbereitet auf den Beruf? Vermissen Sie gewisse Qualifikation?

Insbesondere als Partner/Gesellschafter einer Kanzlei, kommen zusätzlich zu den fachlichen Fragen noch viele weitere Aufgaben auf einen zu, auf die man meist nicht vorbereitet ist, hier hilft dann nur Weiterbildung und „learning by doing“.

 

Haben Sie ein Hobby, mit dem Sie vom berufsalltag abschalten können?

Die Berge sind mein Hobby. Vieles was man da zu jeder Jahreszeit machen kann mache ich gerne: Bergsteigen, Klettern, Skitouren, Mountainbiken, Berglauf, …

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