Interview mit Nico Münch
Wichtige Karriereschritte
Seit 2023 Büroleiter beim Bundestagsmitglied Daniel Föst
2022-2023 Wissenschaftlicher Referent beim Bundestagsmitglied Daniel Föst
2021-2022 Studium Master of Arts Europena Studies: Internation Relations an der Universiteit Maastricht
2020 4 Monate Internship European Dialogue bei der Friedrich-Naumann-Stiftung
2019-2022 Werkstudent bei der FDP Bayern
2019 Freier Mitarbeiter beim Netzwerk Politische Bildung Bayern
2019 2 Monate Praktikum beim Institut für Europäischen und Transatlantischen Dialog der Hanns-Seidel-Stiftung
2019-2020 2 Monate Praktikum wärhend des EU-Wahlkampfs bei der FDP Oberbayern
2019 3 Monate Praktikum bei der Landesgeschäftsstelle der FDP Bayern
2018-2021 Studium Bachelor oft Arts Sozialwissenschaften an der Uni Augsburg
Interview vom 04.01.2024
Herr Münch, Sie sind Büroleiter beim Bundestagsmitglied Daniel Föst. Wie gestaltet sich eine typische Arbeitswoche, Ihr Arbeitsalltag und wie sehen typische Aufgaben aus?
Parlamentarische Politik ist ein schnelles Geschäft, deshalb sind meine Arbeitstage sehr abwechslungsreich und teilweise unvorhersehbar. Als Büroleiter bin ich aber für alle Themen der erste Ansprechpartner in unserem Büro, koordiniere die Arbeit des Teams und unterstütze meinen Chef bei seinen Aufgaben. Als Pressesprecher kümmere ich mich ebenfalls um den Austausch mit den Medien. In sitzungsfreien Wochen bereiten wir die anstehenden Gremiensitzungen und Termine vor, tauschen uns auf Mitarbeiterebene interfraktionell aus und betreiben Recherche zu unseren relevanten Themen. In den Sitzungswochen nimmt das Tempo dann deutlich zu, die Abgeordneten tauschen sich in AGs, Ausschüssen, Plenum und Berichterstattergesprächen aus. Diese Arbeit begleite ich. Das erfordert häufig flexibles strategisches Denken und sieht jeden Tag anders aus.
Wie ist es in einem Feld der Parteienpolitik zu arbeiten? Welche besonderen Herausforderungen bringt dieses mit sich?
Schon während dem Studium wollte ich unbedingt in die parlamentarische Politik. Der Ursprung dafür liegt wahrscheinlich in meiner Liebe zur leidenschaftlichen Diskussion. Die Parteien im demokratischen Spektrum bieten alle interessante und auch wichtige Impulse für unser Land. Die Zusammenarbeit ist super spannend und macht viel Spaß. Man muss am Ball bleiben und immer auf dem neuesten Stand sein. Ich will nicht lügen, das Klima ist schon manchmal rau und frustrierend. Umso schöner ist es, wenn am Ende doch alle zusammenkommen und einen Kompromiss finden.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie morgens zur Arbeit gehen?
Das tolle an meinem Job ist, dass jeder Tag anders aussieht. Die einzige Konstante ist mein Franzbrötchen, das mich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit begleitet. Außerdem arbeite ich in einem top Team am für mich coolsten Arbeitsort in Deutschland.
Was können Sie aus Ihrem Studiengang in die Praxis einbringen? Wie hat Sie das Studium auf Ihre jetzige Tätigkeit vorbereitet?
Im Studium lernt man sich kritisch mit Themen aus unterschiedlichen Perspektiven auseinanderzusetzen. Nichts anderes mache ich jeden Tag. Das Wissen über politische Prozesse und Strukturen, analytische Fähigkeiten zur Bewertung von politischen Entwicklungen und Organisationsfähigkeiten sind hilfreich. In Augsburg wird auch ein Verständnis für gesellschaftliche Dynamiken vermittelt. Diese Skills helfen mir in meinem beruflichen Alltag sehr. Außerdem empfand ich den Austausch mit anderen Meinungen an der Uni immer als sehr positiv und prägend.
Wie war es einen Master im Ausland zu machen?
Ich wollte unbedingt nach dem B.A. noch einmal ins Ausland. Die besten Bedingungen habe ich dafür an der Universiteit Maastricht gefunden. In den Niederlanden gibt es viele Programme auf Englisch, die den Master unter viel Druck in einem Jahr ermöglichen. Das hat mich stark gereizt. Das Studium ermöglichte mir nicht nur, mein akademisches Wissen zu vertiefen, sondern auch meine interkulturellen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und ich konnte neben einem internationalen Netzwerk auch tolle Freundschaften aufbauen. Alles in allem hat mir das Studium also weit mehr als nur einen akademischen Titel gebracht, weshalb ich einen ähnlichen Weg nur empfehlen kann.
Welche Bedeutung haben Praktika und Nebentätigkeiten für die Berufsorientierung und zur Verbesserung der Einstellungschancen?
Meiner Meinung nach sind Praktika fast noch wichtiger als die theoretischen Inhalte des Studiums. Besonders in einem Studiengang wie dem B.A. Sozialwissenschaften ist es wichtig, verschiedene berufliche Möglichkeiten auszuprobieren, um die richtige Richtung zu finden. Das hilft langfristig bei der Berufsorientierung und der Verbesserung der Einstellungschancen. Arbeitgebende schätzen Bewerbende, die über praktische Erfahrungen verfügen, da dies zeigt, dass sie motiviert sind, sich aktiv mit ihrem Berufsfeld auseinanderzusetzen und bereits über relevante Kompetenzen verfügen. Praktika und Nebentätigkeiten sind daher ein wichtiger Bestandteil der beruflichen, aber auch persönlichen Entwicklung. Bei Bewerbungen schaden ein gesundes Selbstbewusstsein nicht und auch ein Blick ins Ausland bietet viele tolle Möglichkeiten.
Welche Zusatzqualifikationen sind wichtig bzw. hilfreich in Ihrem Tätigkeitsbereich?
Es gibt viele Dinge, die man sich noch aneignen kann. Neben (allgemeiner) politischer Bildung, Kenntnisse über Gesetzgebungsverfahren, Kommunikationsfähigkeiten, Sprach- und Organisationsgeschick sind auch Fremdsprachen oder Medienkompetenz wichtig und hilfreich. Grundsätzlich ist aber nur ein wissenschaftlicher Abschluss notwendig, um im Bundestag zu arbeiten.
Welche (persönlichen) Erfahrungen waren für Sie im Studium am wichtigsten?
Für mich waren Praktika die wichtigste Aktivität während dem Studium, da sie nicht nur praktische Erfahrungen bieten, sondern auch Networking-Möglichkeiten schaffen. Besonders letzteres wird von vielen während des Studiums vernachlässigt. Grundsätzlich muss man im Studium aber lernen, seine Aufgaben zeitlich zu strukturieren und zu priorisieren. In der Politik hilft eine ergebnisorientierte Arbeitsweise am meisten. Das Nachtleben in Augsburg war ebenfalls eine persönliche Bereicherung für meine Entwicklung. Neben all der Ernsthaftigkeit des Studiums darf man an der Uni auch nicht vergessen, sich um sich selbst zu kümmern.
Welche 3 Tipps wollen Sie Studierenden geben?
Das Wichtigste ist, sich auszuprobieren, sowohl beruflich als auch privat. Im Studium hat man so viele Freiheiten, wie sonst vielleicht nie mehr. Das muss man ausnutzen. Außerdem sollte man seine persönlichen Ressourcen richtig verteilen. Wenn man seine eigenen Schwerpunkte identifiziert, lohnt es sich darauf auch einen Fokus zu setzen. Wichtig ist auch, dass man sich selbst etwas zutraut und auch mal außerhalb der eigenen Comfort Zone lebt.
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