#scientistwhoselfie
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... ist eine mittlerweile weltweit lebendige Plattform für Wissenschaftler*innen, um auf direkte und lebendige Art auf ihr akademisches Leben aufmerksam zu machen. Das englische Kürzel erlaubt die Gleichstellung der Geschlechter, die wir uns wünschen: Es geht um Menschen, die sich der Wissenschaft verschrieben haben. Sie teilen mit uns diese Leidenschaft, sprechen über ihre Neugier, aber auch über Enttäuschungen, alltägliche Prioritäten und Fragen, die sie in ihrem Forschungsalltag begleiten.
Wir bilden diese Aktion in Auszügen mit forschenden Frauen hier ab, um alle Wissenschaftlerinnen zu ermuntern, sichtbarer zu werden und mit ihrer Professio noch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ein scientific selfie ist ein kurzer Gruß und eine Einladung...
Wir freuen uns über Beiträge!
Kontakt für die Einstellung auf dieser Seite: buero@chancengleichheit.uni-augsburg.de
Für Nachwuchswissenschaftlerinnen, die schon weiter denken, gibt es außerdem eine interessante Infoseite: werdeprofessorin.de
Ich zeige hier auf dem Foto lieber nur einen kleinen Ausschnitt aus meinem Arbeitsplatz, was daran liegt, dass ich viel im Home-Office arbeite und dabei “Desk-Sharing” mit meiner 5jährigen Tochter machen muss - sie bastelt und malt auf der einen Seite, ich arbeite auf der anderen. Wie die meisten Kinder in ihrem Alter spielt sie gern mit ihrem Ärztin-Koffer (“so heißt das bei Frauen, Mama!'') und versorgt mit großer Leidenschaft ihre Kuscheltiere: Verbinden, Medikamente verabreichen, Operieren…“Zum Glück sind die nicht echt!“, denke ich da oft und muss mit einem Lachen feststellen, dass das im übertragenen Sinne für meine Forschungsarbeit steht: Ich beschäftige mich mit virtuellen Patient*innen, die u.a. den Vorteil haben, dass Medizinstudierende damit schon sehr früh den Umgang mit Patient*innen üben können, ohne ernsthafte Konsequenzen bei Fehldiagnosen befürchten zu müssen. Mit unseren virtuellen Patient*innen können Studierende das sogenannte “clinical reasoning” (zu Deutsch: Medizinische Entscheidungskompetenz) trainieren, also die Fähigkeit, anhand von Symptomen und Untersuchungsergebnissen zur richtigen Diagnose zu gelangen. Das ist ein sehr komplexer kognitiver Vorgang, der bei jedem/r unterschiedlich abläuft und gerade das finde ich so spannend an meinem Thema.
Außerdem ergeben sich immer wieder Projekte mit Universitäten aus anderen Ländern, da unsere virtuellen Patient*innen online frei zugänglich für Studierende auf der ganzen Welt sind und das Thema “Digitalisierung der Lehre” seit Corona extrem an Fahrt aufgenommen hat. Meetings auf Englisch zu halten und die Kommunikation mit mehreren Projektpartner*innen aus unterschiedlichen Kulturkreisen kann manchmal stressig sein, aber es ist auch ein tolles Gefühl, “über die Grenzen hinweg” gemeinsam zu arbeiten - und das von zu Hause aus an meinem halben Schreibtisch :-)
Anja Mayer, MPH
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Medical Education Sciences
Medizinische Fakultät
anja.mayer@med.uni-augsburg.de
Für mich ist der Ausgangspunkt meiner Fragestellungen stets die Gegenwart: Ich bin der Auffassung, dass Historiker*innen, die Geschichte deuten, immer auch ein wissenschaftlich fundiertes Narrativ der Herkunft unserer derzeitigen Probleme und Herausforderungen liefern sollten. Ein besonderes Interesse habe ich bereits während meines Studiums für die Moderne entwickelt, denn das ›lange‹ 19. Jahrhundert war durch eine außergewöhnliche Dynamik in allen Lebensbereichen geprägt. Die tiefgreifenden Wandlungen in Gesellschaft, Kultur und Politik – die auch heute noch unsere Gegenwart formen, da sie unser Leben ganz erheblich, aber oft ohne, dass wir es hinterfragen, beeinflussen – zeitigten im 20. Jahrhundert bekanntlich viele negative Extreme. Mich hat der Aufstieg des völkischen und rassistischen Nationalismus zwischen Mythos, Wissenschaft und nicht zuletzt Politik besonders interessiert sowie die daraus resultierenden Entwicklungen zu der menschenverachtenden Ideologie des Nationalsozialismus, zu Genozid und Holocaust. Die uns leider auch aktuell wieder beschäftigende Gegenwartsdebatte unter dem Schlagwort des Rechtsextremismus machte mich nachdenklich: Wie weit lassen sich spezifisch rechtsextreme Denkmuster in der Neueren Geschichte zurückverfolgen? In meiner Dissertation erforsche ich daher rekursiv das 19. Jahrhundert bis 1945 und versuche herauszufinden, ob sich diskursiv bedeutsame Ideologeme, die als rechtsextrem charakterisiert würden, über diesen Zeitraum von fast 150 Jahren verfolgen lassen. Ein zentraler Referenzpunkt ist dabei für mich die Romantik als kulturgeschichtliche Epoche, die in Kunst und Literatur spezifische Motive wie Eskapismus und Hinwendung zur Natur hervorbrachte. Ein wichtiges Ziel für meine Forschung ist daher Hamburg. Die Kunsthalle beherbergt eine der herausragenden Sammlungen zur Kunst des 19. Jahrhunderts in Deutschland, unter anderem eine große Auswahl aus dem Werk Caspar David Friedrichs. Sein Wanderer über dem Nebelmeer hat sich zu dem Symbol der deutschen Romantik entwickelt und ist aufgrund dessen für mich schon eine Reise wert. Ganz davon abgesehen, gefällt mir das Werk unter ästhetischen Gesichtspunkten aber auch wirklich sehr.
Berit Tottmann, M.A.
Doktorandin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europäische Kulturgeschichte
Philologisch-Historische Fakultät
berit.tottmann@uni-a.de
Ich setze mich gerade mit neuen, für mich fachfremden, Methoden wie der Grounded Theory auseinander. Das ist herausfordernd, aber genauso spannend und fesselnd. So wird sie oft als ganzer ,Werkzeugkasten‘ beschrieben, mit dessen Hilfe aus der Praxis Theorien entwickelt werden können. Es ist der Werkzeugkasten, aus dem ich mich bedienen kann, um meine Aufzeichnungen und Interviews von der Palliativstation der Uniklinik Augsburg auszuwerten. Dabei finde ich es immer wieder unglaublich faszinierend, wie viele unterschiedliche Teammitglieder in den Besprechungen zusammenarbeiten. Da sind Fachkräften der Pflege, Ärzteschaft, Seelsorge, Physiologie und Psychologie, ergänzt durch den sozialen Beratungsdienst und Mitarbeitenden der Schmerzambulanz, Musiktherapie und Psychoonkologie. Auch wenn natürlich nicht immer alle auf einmal dabei sind, bzw. nicht notwendigerweise mit denselben Erkrankten gearbeitet wird. Aber alle Beteiligten können ihre Sicht einbringen und kommen zu Wort, auch die Erkrankten und deren Angehörige werden eingebunden.
Mit meinem Werkzeugkasten der Grounded Theory kann ich dann diese Besprechungen und zusätzliche Interviews analysieren und zu einer praxisnahen Palliativethik verallgemeinern – aus der Sicht der Moraltheologie. Für mich eine tolle Gelegenheit, die Palliativbewegung und die Sorge um jeden einzelnen Menschen in der letzten Phase des Lebens zu unterstützen!
Teresa Emanuel
Promovendin am Lehrstuhl für Moraltheologie
Katholisch-theologische Fakultät“
Die Büros für Mitarbeitende des Zentrums für Klimaresilienz (ZfK) sind noch vorwiegend leer. Der Lehrstuhl für Urbane Klimaresilienz war die erste von mehreren neuen Zentrums-Professuren, die besetzt wurde. Die Geräuschkulisse im Untergeschoss wird also von der Tastatur und Musikauswahl meines Kollegen Johannes und mir geprägt. Manchmal grüßen aus der Ferne Urbane Klimaresilienz Prof. Markus Kecks Hunde mit einem freundlichen Bellen.
Zu dritt (plus vierbeinige Sekretäre) bilden wir den Augsburger Kern des Projekts “nutriAIDE - Aufbau smarter Ernährungsumfelder für eine bessere Ernährung,“ in dem wir Fehlernährung im städtischen Kontext Indiens untersuchen. Ich promoviere zu der Frage nach räumlich und diskursiv messbaren Strukturen adipogener Ernährungsumfelder und den entsprechenden Praktiken urbaner Konsument:innen in Mittel- und Niedrigeinkommensländern. Für die Datenerhebung werde ich in den nächsten Jahren viele Wochen in Indien und Mexiko verbringen.
Bei meinen langen Forschungsaufenthalten im Ausland schätze ich mich sehr glücklich, in ein versiertes universitäres Team eingebunden zu sein und auf die Unterstützung von Familie, Freunden und vor allem von meiner Lebenspartnerin zu zählen. Sie hat auch den Umzug für die Promotionsstelle von Berlin nach Augsburg unterstützt und sich ebenfalls auf die Stadt eingelassen. Die große Regenbogenflagge, die im Juni zwischen den zwei Hauptgebäuden der Universität hing, war bei diesem Neustart ein willkommen heißendes Symbol.
Mein Selbstverständnis als feministisch aktivistische Wissenschaftlerin ist ein interaktives Geben und Nehmen in den sich stetig wandelnden gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen, in die ich mich durch mein Forschen und mein akademisches Schreiben einbringe. Mit der Wissenschaft als isolierte Tätigkeit, die metaphorisch als Orchideengießen hoch oben im Elfenbeinturm dargestellt wird, identifiziere ich mich nicht. Den dynamischen, erkenntnistheoretischen und praktisch-transformativen Ansatz hoffe ich, in der Lehre auch an die Studierenden der Geografie vermitteln zu können.
Merle Müller-Hansen
Doktorandin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Drittmittelprojekt "NUTRIAIDE - Aufbau smarter Ernährungsumfelder für eine bessere Ernährung"
Urbane Klimaresilienz
merle.mueller-hansen@uni-a.de
Montagmorgen, 8:00 Uhr: Ich fahre meinen PC hoch und beginne zu lächeln: mein Desktop-Hintergrund zeigt die Skyline von Chicago. Im Jahr 2017 durfte ich genau dort mein Austauschsemester absolvieren und das amerikanische Rechtssystem kennen und schätzen lernen. Jetzt, fünf Jahre später, arbeite ich an meiner rechtsvergleichenden Forschungsarbeit. Es geht um Dual-Class-Shares (Mehrstimmrechtsaktien). Diese gibt es in den USA (vor allem bei den Start-Ups im Silicon Valley wie Facebook, Google oder Airbnb). In Deutschland sind sie allerdings (noch) verboten. Was hinter der ganzen Thematik steckt und warum das Instrument in den USA so beliebt ist, will ich in meiner Arbeit herausfinden. Dafür darf ich im Herbst 2022 an der Stanford Law School zwei Monate rechtsvergleichend forschen. Ich möchte einschlägige Experten, wie Professor*innen, Unternehmer*innen und Investor*innen zu Hinter- und Beweggründen von Mehrstimmrechten interviewen. Ich freue mich auf die spannenden Gespräche und vor allem Erkenntnisse für meine Dissertation!
Lisa Wolf
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht, Europarecht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung
Juristische Fakultät
lisa.wolf@jura.uni-augsburg.de
Meine Mutter erinnert sich noch sehr gut daran, wie ich vor etwa 6 Jahren als Erste meiner Familie zum Studieren ging und ihr ganz begeistert berichtete, was die Uni doch für ein toller und spannender Ort ist. Meine Mutter nahm sich meine Worte sehr zu Herzen und unterstützte fortan alles was mit der Uni zu tun hatte. Als ich damals von dem bis dahin mir unbekannten Prof. Dr. Middeke gefragt wurde, ob ich auf eine Exkursion nach New York mitkommen möchte, sagte sie "Mach das". Praktikum in Warschau? "Klar doch!“ Erasmus-Semester in Irland? "Mach das Caro, wir besuchen dich!". Den Pub-Besuch mit meinen Eltern und meinen Erasmus-Freunden in Limerick werde ich wohl nie vergessen. Doch auch bei größeren Entscheidungen erhielt ich ihre volle Unterstützung, so zum Beispiel als es darum ging, mein Lehramtsstudium aufzugeben und mich stattdessen auf meine große Leidenschaft, die Literaturwissenschaft, zu konzentrieren.
Die Einstellung meiner Mutter, alles auszuprobieren, nichts zu verpassen und keine Angst zu haben vor Unbekanntem, hat mich geprägt. Mittlerweile arbeite ich an meiner Promotion zu kontemporärer irischer Literaturwissenschaft, in der ich unter anderem zu Generationenverhältnissen und weiblichen Emanzipationsbestrebungen forsche. Mein Doktorvater ist der mir mittlerweile gar nicht mehr so unbekannte Prof. Dr. Middeke. Irgendwie schließt sich gerade der Kreis und das ist ein wirklich schönes und aufregendes Gefühl.
Ich wurde nie aufgehalten von meiner Mutter, sondern beflügelt und das wünsche ich allen Töchtern, Enkelinnen, Schwestern, Nichten, Cousinen, etc. Denn wenn jemand an dich glaubt, tut man es irgendwann auch selbst.
Carolin Steinke, M.A.
Lehrbeauftragte am Lehrstuhl Englische Literaturwissenschaft
Philologisch-Historische Fakultät
carolin.steinke@philhist.uni-augsburg.de
Gerade höre ich die letzten Sekunden eines Podcast über die Attributionsforschung – eine noch junge Disziplin in den Klima- und Umweltwissenschaften, die untersucht, inwieweit der anthropogene Klimawandel für das Auftreten einzelner Wetter- oder Klimaextreme verantwortlich ist. Ein Podcast, eine Fernsehsendung, ein Zeitschriftenartikel … seit den Anfängen meines Studiums bis nun in der Endphase meiner Doktorarbeit hat die Thematik der globalen Erwärmung, ob nun als Klimakrise, Klimakatastrophe oder schlicht als Klimawandel betitelt, mehr und mehr Einzug in die Wahrnehmung der Bevölkerung und in die Alltagsmedien erhalten. Und immer wieder wird deutlich, dass auch wir Menschen, unser Leben und unsere Gesundheit, stark von den sich verändernden Umweltbedingungen betroffen sind. Und diese Veränderungen, ihre Ursachen und Auswirkungen sind auf unterschiedlichen Skalen von lokal bis global zu betrachten – so wurde auch während meines Auslandssemester in Kanada genauso über die „Alltags“-Fragen zu Klima und Umwelt diskutiert wie in meinen Bachelor- und Master-Programmen in München und Augsburg. Besonders schwerwiegend ist hierbei auch die Zunahme von Ereignissen, bei denen zwei (aus menschlicher Perspektive betrachtet) Naturgefahren kombiniert, d.h. z.B. zeitgleich oder kurz hintereinander, als sogenannte compound events auftreten und so den Effekt auf den Menschen zusätzlich intensivieren. Seit nun drei Jahren widme ich mich in meiner Doktorarbeit einem spezifischen compound event, dem kombinierten gesundheitsrelevanten Auftreten von Hitze und troposphärischem Ozon, im europäischen Raum sowohl unter rezenten als auch zukünftigen klimatischen Bedingungen. Neben den inhaltlichen Aspekten macht mir vor allem die Einarbeitung in neue Methoden unglaublich viel Spaß – sei es das Kennen-/Erlernen neuer statistischer Verfahren, weiterer Programmiersprachen oder damit verbundener Software. Nachdem in den ersten drei Jahren der Promotion meine Anstellung an der Universität mit Forschung und Lehre verbunden war, werde ich mich nun im Rahmen des Stipendiums vollkommen auf den Abschluss meiner Doktorarbeit konzentrieren.
M.Sc. Sally Jahn
Regional Climate Change and Health
Medizinische Fakultät
sally.jahn@med.uni-augsburg.de
Ich beobachte meine Tochter beim Schlafen und denke gleichzeitig an das Einleitungskapitel meiner Diss. Solche Momente, die mich noch vor einem Jahr ganz unruhig haben werden lassen (“Ich muss doch die Zeit nutzen in der sie schläft!”), haben inzwischen schon viele gute Ideen zutage befördert. Das ist eine der vielen Dinge, die ich durch meine Mutterschaft lernen durfte: Nicht immer nur machen, auch mal innehalten, atmen und die Ideen kommen lassen. Dann kamen mir oft die kreativsten Gedanken. Denn Forschung ist doch gerade das: eine kreative Praxis, die nicht nur Durchhaltevermögen und Ehrgeiz, sondern auch Muse und einen offenen Geist bedarf. Ich bin nach einem Jahr Elternzeit nun Stipendiatin und arbeite wieder regelmäßiger an meiner Doktorarbeit zu der europäischen Protestbewegung gegen das Freihandelsabkommen TTIP. In Interviews habe ich Aktivist*innen auf ihre Vorstellungen von europäischer Bürger*innenschaft befragt und zeigen können, wie viel Potenzial in einer solchen Politisierung für die europäische Demokratie steckt. Vielleicht wacht meine Tochter mal in einem ganz anderen Europa auf?
Nora Sophie Schröder
Fakultät: Phil-Soz. Fakultät
Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung
nora.schroeder@web.de
Die letzten drei Jahre waren voller Projektarbeit, Lehre, Forschung, Weiterbildung, Ehrenamt und Nebentätigkeit. Seit Januar darf ich mich nun endlich vollkommen meiner Promotion widmen, wofür ich unglaublich dankbar bin. Fast täglich wird von Extremwettereignissen und dem Klimawandel berichtet, was mich jeden Tag dazu motiviert meine Forschung voranzutreiben. Wie wirkt sich der globale Klimawandel regional unterschiedlich aus und wie verändern sich Extremwetterereignisse im Süden von Mitteleuropa? Mein Fokus liegt dabei auf der Variabilität trockenheitsrelevanter Zirkulationsmuster und der zirkulationsdynamischen Veränderung von Trockenperioden im Klimawandel. Ab und an unterrichte ich einen Tag an der Techniker Schule in Augsburg oder bei der deutschen Akademie für Landwirtschaft und Agrartechnik in Freising. Das Lehren hat mir schon immer große Freude bereitet.
M.Sc. Selina Yasemin Thanheiser
Promovendin
Fakultät für angewandte Informatik
Institut für Geographie
selina.thanheiser@geo.uni-augsburg.de
Jetzt bin ich wieder in Augsburg und arbeite die zahlreichen Anregungen aus meinem Auslandaufenthalt ein. Einen Monat war ich im Herbst 2021 zu Forschungszwecken im Zuge meiner Promotion an der ESSEC Business School in Cergy-Pontoise, Frankreich. Vom ersten Tag an kam ich direkt mit verschiedenen Professor*innen und (Post-)Doktorand*innen in Kontakt und stehe mit ihnen auch heute noch im regelmäßigen Austausch.
Mein betreuender Wissenschaftler Prof. Dr. Stefan Linder arbeitet am Department Comptabilité et Contrôle de Gestion (Abteilung für Buchhaltung und Rechnungswesen), das auch meinen Themenschwerpunkt (Management Control) beinhaltet. Vor Ort haben wir detailliert mein Forschungsvorhaben besprochen und auch Schwachstellen identifiziert. So wurden nicht nur meine Forschungshypothesen glattgezogen, sondern auch die Einbettung in die Literatur stringent herausgearbeitet.
Ein weiterer wichtiger Schritt für meine Forschung war der experimentelle Aufbau meiner Studie. Besonders durch die Auswirkungen der Pandemie musste das Fallbeispiel optimiert werden und ich erhielt wertvolle Tipps für die Validierung des Praxisbezugs. So nahm ich beispielsweise zu Mitarbeiter*innen der entsprechenden Branche Kontakt auf und ließ z.B. meine fiktiven Geschäftszahlen überprüfen.
Zudem konnte ich die Gelegenheit nutzen, einen einstündigen Forschungsvortrag vor dem gesamten Department Comptabilité et Contrôle de Gestion zu halten. Während dieses Vortrags erhielt ich zielführende Anmerkungen, die meine Forschung zusätzlich voranbringen. Im Anschluss kam ich direkt mit zwei Professoren ins Gespräch und wir planen aktuell ein gemeinsames Forschungsprojekt.
Ich bin restlos begeistert von meinem Forschungsaufenthalt und kann diese Erfahrung nur weiterempfehlen. Der Aufenthalt war bereichernd und schafft eine nachhaltige und langfristige Forschungsperspektive – für mich und meine Forschung.
Pia Gruber
Promovendin am Lehrstuhl
Management Accounting and Management Control
Prof. Dr. Jennifer Kunz
pia.gruber@wiwi.uni-augsburg.de
I am from India and travelling during pandemic and setting up my life here has been both challenging and rewarding. I have made so many friends, my supervisor, Annika McPherson is one of the best supervisors and person I have ever met and she is such an amazing guiding force in my PhD. Even far away from my country, I feel so loved and supported by her and my colleagues. My PhD topic predominantly deals with series and shows on nonlinear television, i.e., steaming platforms like Netflix, Amazon Prime and Hulu providing a more global perspective to different kinds of excess and humour produced around the world. And I feel so thrilled when I write about my topic because of the kind of representation I aim to do through it. I have started teaching at the university and it is such a fulfilling, enriching and learning experience. Within these 6 months in Germany, I have gained so much love, life lessons and experiences. Hopefully, I continue doing that throughout my PhD.
Ankita Dolai
PhD Project am Lehrstuhl Prof. Dr. Annika McPherson
Neuere Englische Literaturen und Kulturwissenschaft
Zwischen Home Office und elterlichen Verantwortlichkeiten endet für mich das Jahr 2020 mit einem Erfolgserlebnis als Nachwuchswissenschaftlerin: der Publikation meiner ersten Monographie.
Das Buch “Re-storying a past that lies between us: an exploration of the legacies of German-Russian family histories in the Soviet Union”, das aus meiner Masterarbeit im Fachbereich Peace Studies hervorgegangen ist, wird in der Reihe ‘Masters of Peace’ bei innsbruck university press erscheinen. Das ist mein Blick, nachdem ich auf das ‘Absenden’ meiner finalen Version klicke: monatelange Prozesse der Überarbeitung, des Lektorats und des Layoutens haben sich gelohnt. Während ich das Gefühl habe, mit dem Thema transgenerationaler Traumatisierung abgeschlossen zu haben, regt sich mir eine Ahnung, dass mein Weg gerade erst begonnen hat. Peace ist eben nicht mastery, sondern practice.
Christina Pauls, M.A. Peace Studies
Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung
christina.pauls@phil.uni-augsburg.de
Da sitze ich über diesem Stapel alter Bücher über Künstliche Intelligenz und muss grinsen, als ich folgenden Abschnitt in einem der Bücher lese:
„I should make it clear that very little has actually been modelled with these networks to date. And, in addition, there are already a number of difficult and unsolved problems […]. The overriding concern, in my opinion, is one of comprehensible. In order to build and use complex computer systems, we must be able to understand, at some level, how they are doing what they are observed to be doing.” (S.64, Partridge, 1990)
Diese Netzwerke, von denen Derek Partridge in seinem Buch spricht, sind heute unter dem Namen „Tiefe Neuronale Netze” bekannt. Und sie werden inzwischen wirkungsvoll in unserem Alltag eingesetzt. So werden sie zum Beispiel genutzt, um Gesichter zu erkennen oder unsere Vorlieben bei Musik und Filmen zu lernen. Und ich forsche in meiner Promotion genau zu Partridges Kritikpunkt, den er bereits 1990 sah: diese Neuronalen Netze nachvollziehbar zu gestalten.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. hat mich dafür jetzt ausgezeichnet mich damit in die Riege der GI Junior-Fellows aufgenommen. In meinem ersten Interview für eine Tageszeitung durfte ich nicht nur spannende Fragen beantworten („Ist KI fairer als der Mensch?“, „Welche Innovationen braucht es in der Technologiebranche?“), sondern auch etwas von meinem großen Anliegen erzählen: Unsere Forschung den Menschen näher zu bringen. Die Ergebnisse unserer durchgeführten Studien zeigen, dass KI für Laien kein fremder Begriff mehr ist wie noch vor ein paar Jahren. Sie zeigen aber auch, dass Menschen KI häufig vollkommen überschätzen und falsche Vorstellungen von ihr haben. Mein Ziel ist es derzeit, einen Beitrag zu leisten, dass Menschen die Chancen und die Risiken von KI realistischer einschätzen können und so leichter Entscheidungen treffen können.
Katharina Weitz M.Sc.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Multimodale Mensch-Technik Interaktion
katharina.weitz@informatik.uni-augsburg.de
Zum Preis
Promotion, Lehre, Projektarbeit, Koordinations- und Organisationsarbeit … als Mutter einer quirligen dreijährigen Tochter bin ich Multitasking gewöhnt. Auch wenn die Herausforderungen (gerade im Corona-Jahr) zuweilen sehr hoch sind, macht es mir großen Spaß! Mein Promotionsprojekt nimmt jetzt richtig Fahrt auf. Wir erforschen Indikatoren für therapeutische Veränderungsprozesse in der Musiktherapie mit Menschen, die an schweren psychischen Störungen leiden. Das ist heftig – aber auch spannend. Ich kann dabei aus meiner praktischen Erfahrung als Musiktherapeutin schöpfen. Vieles davon kommt auch in meiner Lehre gut an!
Beate Haugwitz, Dipl.-Musiktherapeutin, M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Masterstudiengang Musiktherapie
beate.haugwitz@phil.uni-augsburg.de
Pflanzen haben schon immer einen besonderen Teil in meinem Leben eingenommen. Schon als kleines Kind war mir klar, dass ich am liebsten "Dino-, oder Pflanzenforscherin" werden wollte. So stand es für mich ziemlich früh fest, dass ich entweder Biologie oder Geographie studieren wollte. Auch wenn die Herausforderungen bis zu einer Promotion zu gelangen sehr hoch waren, so war ich mir doch meines Zieles immer sicher und habe gezielt auf den erfolgreichen Abschluss meines Studiums hingearbeitet. Mein Promotionsprojekt beschäftigt sich mit der Kartierung und Artaufnahme von Flora und Fauna der Griese in den Nord- und Südalpen.Griese sind Schwemmgebiete in Bergregionen, die sich als schuttgefüllte Talauen mit Schotterbänken und Schwemmkegeln zeigen. Sie unterliegen starken Wasserstandschwankungen und können innerhalb kurzer Zeit von einem rauschenden Fluss zu einer trockenen Schotterfläche werden. Genau deswegen sind diese Gebiete besonders oft von der Umgestaltung durch den Menschen betroffen und nur noch sehr selten in Europa in ihrem natürlichen Zustand vorhanden. Das Ergebnis meiner Promotion soll die Artenvielfalt dieses besonders dynamischen Lebensraums zeigen und idealerweise zu einem strengeren Schutz der Natur der Alpen beitragen.
Bianca Scavo, M. Sc.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Biogeographie
bianca.scavo@student.uni-augsburg.de