Press release 44/23 - 02.06.2023

Neu nach Augsburg berufen

Wir stellen vor: vier Professorinnen und fünf Professoren wurden in den Monaten April und Mai 2023 neu an die Universität Augsburg berufen.

Prof. Dr. Mónica Benito González – Quanteninformation und Quantencomputing, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät

In ihrer Forschung konzentriert sich Prof. Dr. Mónica Benito González auf die Modellierung von Halbleitern und Halbleiter-Supraleiter-Hybridsystemen für skalierbares Quantencomputing sowie das Entwerfen geräteoptimierter Quantenoperationen. Sie untersucht allgemeinere Aspekte von angetriebenen und dissipativen Quantensystemen sowie topologische Materie. Quantensimulation von Festkörpersystemen und deren Zeitentwicklung ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt.

Benito González war in Augsburg im Sommersemester 2021 bereits als Vertretungsprofessorin tätig. Nach ihrer Promotion an der Universitat Autònoma de Barcelona forschte sie als Post-Doktorandin an den Universitäten Konstanz und Basel sowie am DLR Institut für Quantentechnologien. Seit 2022 wird sie durch das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und baut in Augsburg eine Nachwuchsforschungsgruppe auf.

 

 

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Prof. Dr. Anna Kathrin Bleuler – Deutsche Literatur und Sprache des Mittelalters, Philologisch-Historische Fakultät

Neben der Deutschen Sprache und Literatur des 12. bis 16. Jahrhunderts arbeitet Prof. Dr. Anna Kathrin Bleuler zu Kultur- und Textsemiotik, Editionsphilologie und Texttheorie sowie zu Überlieferungsgeschichte, dem volkssprachigen Humanismus und food studies. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Forschung ist Handschriftenkunde. Sie leitet seit März 2021 das vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF und der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt zum Codex Manesse, einer um 1300 entstandenen Handschrift, die 140 Autorcorpora und 137 Miniaturen die umfangreichste Sammlung mittelhochdeutscher Lyrik darstellt und von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe ernannt wurde.
 
Bleuler war bislang als assoziierte Professorin für Ältere deutsche Sprache und Literatur am Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg tätig. Sie habilitiert sich an der Universität Salzburg mit einer Arbeit zur Kulturpoetik von Essen und Trinken in der vormodernen Liebesdichtung und war an der Paris-Lodron-Universität Salzburg sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig, wo sie promovierte. Sie erhielt 2018 den Kurt-Zopf-Forschungsförderpreis der Universität Salzburg. Bleuler studierte Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters, Germanistische Linguistik und Theaterwissenschaft in Zürich und München und absolvierte die Schauspielschule in Zürich.
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Prof. Dr. Florian Diekert – Umweltökonomik, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Am Zentrum für Klimaresilienz entwirft, analysiert und testet Prof. Dr. Florian Diekert Strategien für ein globales und nachhaltiges Wirtschaften. Im Fokus steht hierbei zum einen die Frage, wie sich die soziale und die natürliche Umwelt gegenseitig bedingen und so bestimmte Lösungsansätze befördern oder behindern. Zum anderen liegt ein Schwerpunkt auf der Erforschung von sozialen Gruppen als Entscheidungsträgern in Kooperationsproblemen unter Unsicherheit.
 
Diekert war bislang als Geschäftsführer der Nature Trust Alliance im praktischen Naturschutz tätig und hatte zuvor eine Juniorprofessur an der Universität Heidelberg inne, wo er eine Arbeitsgruppe im Rahmen seines ERC Starting Grant leitete. Er studierte Internationale Beziehungen in Dresden und Environment and Development Economics an der Universität Oslo. Dort promovierte er 2011 als erster Student, der sowohl am Department of Biology als auch am Department of Economics beheimatet war. Er forschte in Oslo sowie an der Columbia University in New York und der University of California in Santa Barbara.

 

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Prof. Dr. Markus Heydenreich – Stochastik und ihre Anwendungen, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät

Prof. Dr. Markus Heydenreich beschäftigt sich mit Wahrscheinlichkeitstheorie, der mathematischen Beschreibung zufälliger Vorgänge. Seine Forschungsthemen sind Phasenübergänge in der statistischen Mechanik, die Theorie der komplexen Netzwerke, Zufallsgraphen und zufällige Medien. Dabei interessiert er sich sowohl für rein mathematische Fragestellungen als auch für stochastische Fragen in verwandten Gebieten, beispielsweise in der statistischen Physik und der mathematischen Epidemiologie.

Heydenreich studierte Wirtschaftsmathematik an der Technischen Universität Berlin und der City University London. Im Jahr 2008 wurde er an der Technischen Universität Eindhoven promoviert. Nach einer anschließenden Postdocphase an der Vrije Universiteit Amsterdam war er ab 2010 Assistant Professor an der Universiteit Leiden und am Zentrum für Mathematik und Informatik (CWI) in Amsterdam. Im Jahr 2015 wechselte er auf eine Professur an der Ludwig-Maximilians-Universität München, bevor er nach Augsburg berufen wurde.

Prof. Dr. Leonhard Hübner – Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht sowie Rechtsvergleichung, Juristische Fakultät

Prof. Dr. Leonhard Hübners Forschungsinteresse gilt dem Recht der Nachhaltigkeit, insbesondere beschäftigt er sich mit Business and Human Rights und der Climate Change Litigation, also den Gerichtsverfahren, die Rechtstreitigkeiten in Zusammenhang mit Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel bearbeiten. Weitere Forschungsschwerpunkte sind das internationale Privatrecht sowie Rechtsvergleichung. Er ist Lehrstuhlnachfolger von Prof. Dr. Wolfgang Wurmnest.
 
Vor seinem Ruf an die Universität Augsburg war Hübner Professor an der Universität Osnabrück und Direktor des European Legal Studies Institute. Er vertrat Lehrstühle in Osnabrück und Mainz und habilitierte sich an der Universität Heidelberg zum Thema „Unternehmenshaftung für Menschenrechtsverletzungen“. Sowohl seine Habilitation als auch die Promotion in Heidelberg wurden mit Preisen gewürdigt. Vor seiner Habilitation arbeitete Hübner zwei Jahre als Rechtsanwalt in Hamburg. Er studierte Rechtswissenschaften an den Bonn, Freiburg, Lausanne und Köln, sein Masterstudium absolvierte er an der University of Oxford.
Foto: Danilo Floreani

Prof. Dr. Petra Kirchhoff – Didaktik des Englischen, Philologisch-Historische Fakultät

Prof. Dr. Petra Kirchhoff forscht zum Professionswissen von Englischlehrkräften und der Unterrichtsqualität als Kernaufgabe der Englischdidaktik. Diese beiden Forschungsbereiche sind in einem transdisziplinären Kontext angesiedelt und beziehen Ergebnisse und Methoden der empirischen Bildungswissenschaften sowie anderer Fachdidaktiken ein. Zudem beschäftigt sie sich mit Lesedidaktik für den Englischunterricht und hat zum literarischen Kanon englischsprachiger Literaturen an Sekundarschulen gearbeitet.
 
Petra Kirchhoff wurde an der Ludwigs-Maximilian-Universität München promoviert und war dort nach ihrem Referendariat als Lehrerin für Englisch und Deutsch als Akademische Rätin tätig. Danach wurde sie als Professorin an die Universitäten Regensburg und Erfurt berufen. Sie ist Erste Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF) und war zuvor viele Jahre im Beirat der Gesellschaft ehrenamtlich tätig.

Prof. Dr. Jan Paul Lindner – Technology Assessment, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät

Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Dr. Jan Paul Lindner liegen im Bereich der Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten und Technologien. Die Entwicklung und Gestaltung von Technologie und ihr Einsatz haben heute stets einen Nachhaltigkeitsanspruch. Lindner ist Experte für Bewertung als ein Element der Technologieentwicklung. Parallel zum Entwicklungsprozess ermöglicht es die Bewertung von neuen Technologien, sie direkt so zu entwickeln, dass ihre Nachhaltigkeitspotenziale maximal genutzt werden können. Diese Expertise ergänzt das Profil des Instituts für Materials Resource Management, MRM, das sich mit Materialien, Verarbeitungstechnologien und Produkten von der atomaren bis auf die gesellschaftliche Ebene beschäftigt.
 
Lindner blickt auf fast 20 Jahre Erfahrung mit der Methode der Lebenszyklusanalyse (LCA) zurück. Zuletzt hatte er die Professur für Nachhaltigkeit im Ingenieurwesen an der Hochschule Bochum inne. In dieser Funktion lehrte er technisch-naturwissenschaftliche Inhalte wie LCA, Ökosystemleistungen und Energiewende. Außerdem forschte er zu Biodiversität in der LCA und Kohlenstoffsequestrierung. Vor der ersten Professur leitete er am Fraunhofer-Institut für Bauphysik eine Forschungsgruppe zu Biodiversität in der LCA und begleitete zahlreiche Technologieentwicklungsprojekte mit jeweils speziellen Nachhaltigkeitsansprüchen (z. B. biobasierte Tenside, Nanofiltration, druckbare Elektronik).

Prof. Dr. Jan-Frederik Pietschmann – Inverse Probleme, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät

Der Lehrstuhl Inverse Probleme wurde im Rahmen der Hightech Agenda neu geschaffen und mit dem Centre for Advanced Analytics and Predictive Sciences (CAAPS) assoziiert. Thematisch beschäftigt sich Prof. Dr. Pietschmann am Lehrstuhl einerseits mit inversen Problemen, d.h. mathematischen Problemen bei denen unbekannte Parameter aus Messungen beziehungsweise Daten bestimmt werden. Ein klassisches Beispiel für eine solche Situation ist die Computertomographie. Andererseits forscht er mit seinem Team zu nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen. Dabei handelt es sich um eine Klasse von mathematischen Modellen, die in vielen Anwendungsbereichen eine Rolle spielt. Beispiele reichen von der Produktion von organischen Solarzellen über biologische Systeme bis hin zur Bewegung von großen Mengenmengen.

Jan-Frederik Pietschmann war vor seiner Berufung nach Augsburg Professor für inverse Probleme an der Technischen Universität Chemnitz. Zuvor vertrat er eine Professur in Osnabrück und habilitierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zum Thema „Nonlinear Diffusion Models with Size Exclusion – Analysis and Inverse Problems“. Promoviert wurde Pietschmann an der University of Cambridge und war als Postdoc an den Universitäten Darmstadt, Münster sowie am KTH Royal Institute of Technology & AstraZeneca in Stockholm.

CC BY-NC-ND

Prof. Dr. Sonja Zeman - Deutsche Sprachwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung des Neuhochdeutschen, Philologisch-Historische Fakultät

Prof. Dr. Sonja Zeman forscht zum Zusammenspiel von Grammatik, Text und Kognition aus synchroner wie diachroner Perspektive. Dabei untersucht sie zum einen sprachgeschichtliche Fragestellungen wie die Entwicklung grammatischer Formen und Diskursstrukturen im Deutschen und die allgemeinen Prinzipien des Sprachwandels. Zudem erforscht sie, auf welche Weise es sprachliche Mittel ermöglichen, einen Sachverhalt auf verschiedene Weisen darzustellen und damit die Wahrnehmung des Rezipienten zu beeinflussen. Ihre Forschung hat damit auch interdisziplinäre Anknüpfungspunkte zur diachronen Narratologie, den Mittelalterstudien, der Bildsemiotik und den Kognitionswissenschaften.
 
Zeman hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München, LMU, promoviert und habilitiert. Seit 2007 war sie dort als wissenschaftliche Assistentin bzw. als (Ober)Rätin beschäftigt. Sie hat zudem an den Universitäten Bayreuth, Bern und Salzburg gelehrt und Professuren an der Universität Bamberg und der LMU München vertreten.
Sonja Zeman

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