Forschung zur Prävention chronischer postoperativer Schmerzen: Neue Ansätze für eine schmerzfreie Genesung

 

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In Deutschland werden jährlich über 16 Millionen Menschen operiert. Viele dieser Patienten sehen sich nach notwendigen, oft sogar lebensrettenden Eingriffen unerwartet mit Langzeitschmerzen konfrontiert. In der Fachliteratur wird dieses Phänomen als chronischer postoperativer Schmerz bezeichnet. Leider sind die derzeit verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten begrenzt, was zu einer erheblichen Belastung für Betroffene und die Gesellschaft führt.


Als Anästhesisten tragen wir nicht nur die Verantwortung für die optimale Betreuung der Patienten während des Eingriffs. Vielmehr übernehmen wir als „Allgemeinmediziner des perioperativen Managements“ auch eine zentrale Rolle in der umfassenden medizinischen Begleitung vor und nach der Operation.


Im Rahmen des ARISE-Forschungskollegs der Else Kröner-Fresenius-Stiftung habe ich es mir zum Ziel gesetzt, die Pathogenese chronischer postoperativer Schmerzen eingehend zu erforschen. Das interdisziplinäre Netzwerk bietet ideale Voraussetzungen, um die multifaktorielle Entstehung dieser Schmerzen zu untersuchen. Im Fokus steht dabei das biopsychosoziale Krankheitsmodell. Mithilfe moderner Big-Data-Analysen sowie intelligenter Methoden zur Datenverarbeitung und -auswertung sollen neue, wegweisende Erkenntnisse gewonnen werden.

Geförderte Kolllegiatin/Kollegiat:

Dr. med. Alexander Althammer

 

Lehrstuhl: 

Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin

 

Betreuer:

Prof. Dr. Axel Heller

 

Kontakt:

alexander.althammer@med.uni-augsburg.de

Universitätsklinikum Augsburg

Stenglinstraße 2

86156 Augsburg

Ziel meiner Forschung ist es, diese Erkenntnisse in präventive Maßnahmen zu überführen und in die klinische Praxis zu integrieren. Durch einen ganzheitlichen Ansatz, der die individuellen Lebensumstände jedes einzelnen Patienten berücksichtigt, strebe ich die Entwicklung eines patientenorientierten Präventionskonzepts an. Langfristig sollen dadurch nicht nur die gesellschaftlichen Kosten der Behandlung chronischer postoperativer Schmerzen reduziert, sondern vor allem das Leid der Betroffenen verhindert werden.

Translationale Analyse umweltbedingter Schlaganfallrisiken: Integration molekularer, epidemiologischer und prädiktiver Ansätze

 

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Der Schlaganfall ist die weltweit zweithäufigste Todesursache sowie der dritthäufigste Verursacher „disability-adjusted life-years“. Prognosen zufolge ist außerdem mit einer steigenden Inzidenz zu rechnen. Obwohl ein zunehmendes Verständnis für "klassische" kardiovaskuläre Risikofaktoren existiert, besteht weiterhin erheblicher Forschungsbedarf hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Umweltfaktoren und Schlaganfällen. Ein umfassendes Verständnis der Inzidenz und Schwere von Schlaganfällen erfordert jedoch nicht nur die Berücksichtigung endogener, sondern auch exogener Prozesse. Hierdurch könnten präzisere Prognosen, Ergänzungen zur Primär- und Sekundärprophylaxe, sowie die Definition von Hochrisikopopulationen und -konstellationen ermöglicht werden. 


Im Rahmen des Augsburger Nachwuchsprogramms für Organismus, Nervensystem und Umwelt (ARISE) sind Forschungsprojekte auf verschiedensten Ebenen geplant: 
Bezüglich Grundlagenforschung ist in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Physiologie (Frau Prof. Dr. Meißner) geplant, Interaktionen zwischen bereits bekannten molekularen Mechanismen des ischämischen Schlaganfalls und verschiedenen Umwelteinflüssen zu untersuchen. Speziell wird der Einfluss von Feinstaubbelastung auf die Expressionsmuster der Sphingosin-1-Phosphat (S1P) -Rezeptoren in Zellen der Bluthirnschranke erforscht um die pathophysiologischen Zusammenhänge zwischen Feinstaub und Schlaganfall näher zu analysieren.

 

Geförderte Kolllegiatin/Kollegiat:

Dr. med. Lino Braadt

 

Lehrstuhl: 

Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie

 

Betreuer:

Frau Prof. Dr. Meissner, Herrn Prof. Dr. Naumann und Herrn Prof. Dr. Ertl 

 

Kontakt:

lino.braadt@med.uni-augsburg.de

lino-dominic.braadt@uk-augsburg.de

In einer prospektiven Schlaganfallkohorte sollen in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Model-based Environmental Exposure Sciences (Prof. Dr. Knote) retrospektive Daten zu Einflüssen von Wetterlagen auf Schlaganfälle verifiziert und konkrete Vorhersagemodelle entwickelt und angewendet werden. 


Die Deep- und Machine Learning-Ansätze von Prof. Dr. Muthuraman vom Lehrstuhl für Informatik in der Medizintechnik zielen auf die Analyse komplexer Datensätze sowie die Mustererkennung ab. Angefangen bei der KI-gestützten Analyse von Bilddaten, bis hin zur Analyse komplexer Umwelteinflüsse im Kontext endogener Prozesse, sollen genauere Prognosemodelle evaluiert werden, als sie von klassischen klinischen Scores ermöglicht werden.


In epidemiologischen Kohortenstudien, wie der Schlaganfallkohorte Augsburg (SCHANA) (Lehrstuhl für Epidemiologie, Direktor Prof. Dr. Linseisen und Lehrstuhl für Neurologie, Direktor Prof. Dr. Naumann) wurden Daten zur Krankheits- und Versorgungsrealität erhoben, die auch die medizinischen Verläufe über mehrere Jahre erfasst haben. Aus dieser Kohorte sollen Umwelteinflüsse auf Schlaganfalloutcomes und assoziierte Komplikationen untersucht werden. 

 

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Post-Intensive Care Syndrome/Post-Intensive Care Syndrome Family

 

© Universität Augsburg

Das Post-Intensive Care Syndrome (PICS) ist definiert als neue oder verstärkte Beeinträchtigung der kognitiven,  psychischen und/oder physischen Funktionen, die den Aufenthalt auf der Intensivstation überdauern. Der Beginn  kann schon 24 Stunden nach Aufnahme auf Intensivstation liegen, mit bleibenden Beeinträchtigungen für  mehrere Jahre bis Jahrzehnte. Wenn die psychische Gesundheit eines Familienmitglieds betroffen ist, wird vom  Post-Intensive Care Syndrome-Family (PICS-F) gesprochen.  

 

Die Inzidenz von PICS und PICS-F auf deutschen Intensivstationen ist nicht bekannt. Weiter sind zwar einzelne  Risikofaktoren für die Entwicklung eines PICS/PICS-F beschrieben, allerdings ist die Literatur bezüglich einer  ganzheitlichen Betrachtung der sozial-individuellen und die Umwelt betreffende Risikofaktoren im Sinne eines  Modifikatorensystems nicht vorhanden.  

 

Wir untersuchen, wie modifizierbare und nicht-modifizierbare Risikofaktoren der PatientInnen und der Umwelt  die Inzidenz, den Verlauf und die Prognose von PICS/PICS-F beeinflussen. Im Schwerpunkt umweltassoziierte  Versorgungsforschung untersuchen wir Risikofaktoren der externen Umwelt, die zur Entstehung von häufig zu  intensivmedizinisch behandlungsbedürftigen Krankheitsbildern beitragen. Zudem wird die Umwelt der  Intensivstation als Risikofaktor untersucht. Weiter werden die Funktionsebenen der physischen, psychischen und  kognitiven Funktionsebene im Langzeitverlauf evaluiert. Gemeinsam werden wir präzisere epidemiologische  Daten gewinnen und die Patientenkollektive in Cluster anhand ihres Risikos stratifizieren.   

Geförderte Kolllegiatin/Kollegiat:

Dr. Felix Berger

 

Lehrstuhl: 

Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin

 

Betreuer:

Prof. Dr. Philipp Simon und Prof. Dr. Manfred Weiß

 

Kontakt:

felix.berger@uk-augsburg.de

Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin

Universitätsklinikum Augsburg

Stenglinstraße 2

86156 Augsburg

 

Die Untersuchung dieser Fragestellungen soll langfristig dazu führen, evidenzbasierte, nachhaltige Care-Modelle  für PatientInnen und deren Angehörige zu entwerfen und sowohl in die stationäre als auch die ambulante  Gesundheitsversorgung zu integrieren.  

Translational correlation of molecular senescence markers in tumor surrounding brain tissue and environmental factors with cognitive capabilities of neuro-oncological patients 

 

© Universität Augsburg

Neuro-oncology patients often experience cognitive decline due to both the direct effects of brain tumors and their treatments. Tumors disrupt cognitive function by interfering with neuronal circuits essential for memory and attention. Meanwhile, treatments such as chemotherapy and radiation induce neuro-inflammation and oxidative stress, causing additional damage to neurons and their synapses. This contributes to structural brain changes, including white matter abnormalities and reduced gray matter volume.


One of the main aims of this study is understanding the degree and role of neuronal senescence in neuro-oncology. A growing body of evidence suggest that post-mitotic neurons, despite their non-dividing state, can enter a senescence-like state due to stressors like DNA damage. Such neurons resist apoptosis and may persist in a dysfunctional state. While senescence has been linked to conditions like neurodegeneration and traumatic brain injuries, its relationship to brain tumors is less well understood. However, recent studies suggest potential benefits of senolytic therapies, which target senescent cells, in treating glioblastomas, hence potentiating the importance of understanding how the neurons in vicinity react.


Environmental factors also play a crucial role in modulating cognitive function and neuronal health. Chronic exposure to air pollution, poor diet, and lack of physical activity can exacerbate oxidative stress and inflammation, thereby accelerating cellular senescence. 

 

Geförderte Kolllegiatin/Kollegiat:

 

Lehrstuhl: 

 

Betreuer:

 

Kontakt:

 

All these factors contribute to reduced cognitive reserve, a concept referring to the brain's ability to maintain function in the presence of damage. Therefore, this research aims to explore the translational correlation between molecular markers of neuronal senescence in the brain tissue surrounding tumors and environmental factors, cognitive reserve of these patients and their functional outcome. 

Erlebte Unfreiwilligkeit

 

© Universität Augsburg

Im Rahmen der ARISE Graduiertenförderung möchte ich beforschen, welche Einflüsse von Unfreiwilligkeit geprägte Lebenssituationen und Lebensräume auf körperliche und psychische Gesundheit haben. 

 

Unter Unfreiwilligkeit verstehe ich eine Einschränkung der Entscheidungsfähigkeit und–befugnis und den dadurch begrenzten Handlungsspielraum von Betroffenen. 

 

Neben juristischer Unfreiwilligkeit, wie sie beispielweise PatientInnen in geschützten psychiatrischen Einrichtungen oder Krankenhäusern oder auch Inhaftierte in Justizvollzugsanstalten kennen, interessiere ich mich insbesondere für erlebte Unfreiwilligkeit. Diese kann in Lebenssituationen, die nicht selbst gewollt sind jedoch nicht selbst verändert werden können, auftreten. Solche Situationen können auch durch Leben in bestimmten Milieuverhältnissen, durch Tätigkeit in der Sexarbeit oder durch Leben in Asylunterkünften entstehen. 
Hierbei ist es möglich, dass verschiedene Menschen einen auf die gleiche Art und Weise durch Unfreiwilligkeit geprägten Alltag als unterschiedlich belastend empfinden. 

 

Geförderte Kolllegiatin/Kollegiat:

Dr.med. Sofia Marie von Luxburg 

 

Lehrstuhl: 

Psychiatrie und Psychotherapie

 

Betreuer:

PD Dr.med. Wolfgang Strube (Universität Augsburg), Prof. Dr. Dr. Stefan Leucht (Universität TU München)

 

Kontakt:

sofia.vonluxburg@bkh-augsburg.de

sofia.bauer@med.uni-augsburg.de

 

Adresse:

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Augsburg

Bezirkskrankenhaus Augsburg

Geschwister-Schönert Str. 1

86156 Augsburg

Innerhalb dieser unterschiedlichen Lebenssituationen entstehen abgeschlossene Umwelträume, über deren Wirkung auf das Individuum wenig bekannt ist. Denkbar ist, dass Reizdeprivation, Isolation und reduziertes Autonomieerleben eine negative Auswirkung auf psychische und körperliche Gesundheit sowie die Lebensqualität Betroffener haben. Zudem könnten innerhalb bestimmter Umwelträume modifizierbare Faktoren identifizierbar sein, um die Lebensqualität der Betroffenen potenziell zu verbessern.

 

Um diese Umweltaspekte zu untersuchen habe ich vielfältige Forschungsvorhaben. 
Nach der Erstellung eines Fragebogens zur Quantifizierung von erlebter Unfreiwilligkeit, möchte ich mit diesem und weiteren bereits etablierten Fragebögen Befragungen in Forensiken und Justizvollzugsanstalten unternehmen, und untersuchen, ob es einen Zusammenhang zwischen erlebter Unfreiwilligkeit und dem Auftreten von affektiven Störungen und Angsterkrankungen gibt. 
Zudem plane ich eine Beobachtungsstudie im BKH Augsburg, um Umwelt-Prädiktoren für unfreiwillig Aufnahmen von PatientInnen mit psychotischen und Substanzkonsumstörungen zu identifizieren. 
Darüber hinaus sind human exposure Untersuchungen geplant, um in von Unfreiwilligkeit geprägten Lebensräumen gegebenenfalls schlechte Luftverhältnisse, luftgetragene Aerosole oder nährstoffarme Nahrung zu identifizieren, die direkten Einfluss auf die Gesundheit nehmen können. 


Nicht zuletzt möchte ich auch metaanalytisch untersuchen, welchen Einfluss Unfreiwilligkeit auf Gesundheit und Lebensqualität hat. 

Um diese Umweltaspekte zu erforschen habe ich vielfältige Forschungsvorhaben. Nach der Erstellung eines Fragebogens zur Quantifizierung von erlebter Unfreiwilligkeit, möchte ich mit diesem und weiteren Fragebögen Befragungen in Forensiken und Justizvollzugsanstalten unternehmen, und untersuchen, ob es einen Zusammenhang zwischen erlebter Unfreiwilligkeit und dem Auftreten von affektiven Störungen und Angsterkrankungen gibt.

Zudem plane ich eine Beobachtungsstudie im BKH Augsburg, um Umwelt-Prädiktoren für unfreiwillig Aufnahmen von PatientInnen mit psychotischen und Substanzkonsumstörungen zu identifizieren.

Darüber hinaus sind human exposure Untersuchungen geplant, um in von Unfreiwilligkeit geprägten Lebensräumen gegebenenfalls schlechte Luftverhältnisse, luftgetragene Aerosole oder nährstoffarme Nahrung zu identifizieren, die direkten Einfluss auf die Gesundheit nehmen können.

Nicht zuletzt möchte ich auch metaanalytisch untersuchen, welchen Einfluss Unfreiwilligkeit auf Gesundheit und Lebensqualität hat.

Einfluss von Umweltfaktoren auf den Juckreiz bei atopischer Dermatitis

 

© Universität Augsburg

Die atopische Dermatitis (AD) ist eine chronisch-entzündliche Haut- und Umwelterkrankung, die erheblichen Leidensdruck für Betroffene und ihre Angehörigen verursacht. Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, klimatische Bedingungen, Allergene und insbesondere das Hautmikrobiom spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung und Verstärkung des Juckreizes bei AD.


Ziel unseres Projekts ist es, die Wechselwirkungen zwischen dem Hautmikrobiom bei AD und dem Nervensystem systematisch zu untersuchen und daraus neue therapeutische Ansätze abzuleiten. Dabei Untersuchen wir Daten und Bioproben von AD-Patientinnen und Patienten. Wir prüfen hierbei wie das Mikrobiom, hormonelle Einflüsse, genetische Prädispositionen und externe Umweltfaktoren sich auf den Juckreiz auswirken. Anschließend fokussieren wir uns auf mikrobielle Proteine, die bei starkem Juckreiz vermehrt vorkommen, und untersuchen ihre Interaktion mit dem Nervensystem der Haut. Hierdurch soll die direkte Verbindung zwischen Umweltfaktoren und dem peripheren Nervensystem bei der Juckreizentstehung besser verstanden werden.


Langfristig könnten die Erkenntnisse unseres Forschungsprojektes helfen hemmende Substanzen gegen juckreizauslösende Umweltfaktoren zu entwickeln und so den Juckreiz zu lindern.

Geförderte Kolllegiatin/Kollegiat:

Dr. med. Robin Rohayem, B.Sc.

 

Lehrstuhl: 

Klinik für Dermatologie / Institut für Umweltmedizin und integrative Gesundheit

 

Betreuer:

Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann

 

Kontakt:

Robin.Rohayem@med.uni-augsburg.de

Universitätsklinikum Augsburg

Stenglinstraße 2

86156 Augsburg

Unser Forschungsprojekt soll neue Erkenntnisse zur Rolle von Umweltfaktoren, insbesondere des Hautmikrobioms, für den Juckreiz bei AD liefern.

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Im Alltag sind wir durchgehend von einer zunehmenden lauteren Geräuschkulisse umgeben und die Grenze zwischen angenehmen und belastenden Geräuschen kann individuell sehr verschieden sein. Auch ein objektiv leises Geräusch kann für den Einzelnen eine unzumutbare Belästigung darstellen. Die Lärm-Resilienz ist somit interindividuell sehr verschiedene. Passend dazu ist der Umweltfaktor „Lärm“ auch eher allgemein als ein das Wohlergehen des Menschen beeinträchtigendes Schallereignis definiert und neben dem objektiv messbarem „Lärm“ ist auch die subjektive „Lärmbelastung (noise annoyance)“ relevant.  Letztendlich schädigt „Lärm“ nicht nur direkt durch hohe Lärmpegel, sondern auch indirekt mittels einer reduzierten Konzentrationsfähigkeit oder einer emotionalen Belastung.1,2 Es kommt zu einer physiologischen Stressreaktion, welche sich beispielweise in einer Blutdruckerhöhung oder eines erhöhten Cortisolspiegels ausdrückt. Wenn man untersucht, welchen Einfluss „Lärm“ auf Erkrankungen des Nervensystems hat, zeigt sich eine Risikoerhöhung für Depressionen3,4 oder Angststörungen4. Das Risiko für Demenzen steigt und es gibt Hinweise auf einen direkten Zusammenhang zwischen dem Lärmpegel und dem Demenzrisiko.5 Diesem potenten Umweltfaktor wird im Kontext von Erkrankungen des Nervensystems jedoch nur wenig Beachtung geschenkt. Bisher fehlen insbesondere longitudinale Arbeiten, die das subjektive und objektive Lärmerleben in Kontext mit der Entstehung und Progression neuropsychiatrischer Erkrankungen in Beziehung setzen. In diese Lücke möchte ich mit meinen Projektideen für das ARISE Kolleg stoßen.

Geförderte Kolllegiatin/Kollegiat:

Dr. med. Natalie Sonntag,  MHBA

 

Lehrstuhl: 

Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie

 

Betreuer:

 

Kontakt:

natalie.Sonntag@med.uni-augsburg.de

Der multidisziplinäre Ansatz von ARISE mit einem besonderen Fokus auf den Environmental Health Sciences Schwerpunkt der medizinischen Fakultät Augsburg bietet hierfür optimale Bedingungen. Im Verlauf der Forschungsförderung soll der Einfluss des Umweltfaktors „Lärm“ auf den Verlauf und die Prävalenz von affektiven bzw. dementiellen Erkrankungen untersucht werden. Weiterhin ist eine Untersuchung geplant, in wie fern einer Umgebung mit erhöhtem Lärm zu mehr psychischen Krisen führt. Ergänzend soll im Sinne eines Querschnittsprojektes in verschiedenen Umgebungen eine Erhebung erfolgen, in welcher Form „Lärm“ bzw. „Lärmbelästigung“ mit dem subjektivem Stresserleben und sekundären Stressvariablen korreliert. 

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