Der Lehrstuhl Neurorehabilitation wurde zum 01. Juni 2024 als einer der ersten für dieses Gebiet in Deutschland gegründet. Es handelt sich um einen Stiftungslehrstuhl, der derzeit ausschließlich über Spenden und das Therapiezentrum Burgau finanziert wird.

 

Neurorehabilitation ist ein Fachgebiet, das in einer alternden Bevölkerung immer mehr an Bedeutung gewinnt. Durch Neurorehabilitation soll Menschen mit neurologischen Erkrankungen, z.B. nach einem Schlaganfall oder einem Schädel-Hirntrauma, ein Maximum an sozialer und beruflicher Teilhabe und Lebensqualität ermöglicht werden. Die Arbeitsweise der Neurorehabilitation ist dabei getragen vom Gedanken der interdisziplinären und multiprofessionellen Teamarbeit und orientiert sich bei den Behandlungsmaßnahmen an individuellen Therapiezielen. 

 

Rehabilitationsmethoden reichen von klassischen Behandlungsverfahren aus den Bereichen Physio-, Ergo und Sprachtherapie, Neuropsychologie, physikalische Therapie und Musiktherapie bis hin zur robotischen Trainingstherapie, virtueller Realität und Neuromodulationsverfahren, wie z.B. transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) oder Magnetstimulation (TMS).

 

Die stationäre Behandlungsdauer in der Rehabilitation beträgt in der Regel mehrere 6-8 Wochen bis hin zu 6-8 Monaten. Auch Beatmungsentwöhnung und neurologische Intensivmedizin können Teil der neurologischen Rehabilitationskette sein.

 

Der Lehrstuhl Neurorehabilitation ist am Therapiezentrum Burgau lokalisiert, das ca. 30 Autofahrminuten vom UKA entfernt ist. Das Therapiezentrum verfügt über insgesamt ca. 130 Betten (davon 10 Betten auf einer eigenen neurologischen Intensivstation), ca. 600 Mitarbeiter und behandelt ca. 900 stationäre PatientInnen pro Jahr.

 

Die Forschungs-Schwerpunkte des Lehrstuhls liegen im Bereich Diagnostik und Therapie von schweren Bewusstseinsstörungen (Koma, Wachkoma, Minimalbewusstsein), motorische Erholung nach einem Schlaganfall und Strukturen und Prozesse der neurologischen Rehabilitation inkl. außerklinischer Beatmung. Wir verfügen über ein breites Methodenspektrum und sind eingebunden in nationale und internationale multizentrische Studien und Kooperationen.

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