Dr. Ina Hagen-Jeske

Do you say yes to the dress? Kulturelle Praktiken der Brautkleid-Akquise

„Ich sage JA zum Kleid“, so oder ähnlich lauten die Bekenntnisse von Bräuten zu ihrem ‚Traumkleid‘, das sie nach langer Suche schließlich gefunden haben. Das ethnografisch angelegte Forschungsprojekt legt den Fokus auf diesen Auswahlprozess.

Seit 2007 steigen Eheschließungszahlen in Deutschland wieder kontinuierlich an, parallel dazu boomt der Hochzeitsmarkt. Das Angebot reicht von Hochzeitsmessen über spezialisierte Internetportale und Zeitschriften hin zu Hollywoodfilmen. Bräute in opulenten, vornehmlich weißen Kleidern zieren die Titel der Hochzeitsmagazine, die detaillierte Anleitungen für die Kleidersuche anbieten. Hinzu kommen TV-Formate, die Bräute beim Kauf ihres ‚wichtigsten Kleides im Leben‘ begleiten.

Wie läuft die Suche nach einem Brautkleid ab? Welche Erwartungen haben die Bräute? Welche Rolle spielen dabei (soziale) Medien? Wer ist bei der Kleidersuche beteiligt? Gibt es Unterschiede zwischen Onlineshopping und dem Erwerb im Brautmodengeschäft? Und schließlich: Welche Bedeutung hat das Hochzeitskleid für die werdende Braut?

Diese Fragen stehen im Zentrum und werden durch teilnehmende Beobachtung auf Hochzeitsmessen und in Brautmodengeschäften und mithilfe von ero-epischen Gesprächen mit Bräuten verfolgt. Ergänzt werden diese durch ExpertInneninterviews mit VerkäuferInnen bzw. BrautmodeninhaberInnen.