Vom Ankommen und Bleiben in einer neuen Heimat
Corinna Höckesfeld, M.A.
Vom Ankommen und Bleiben in einer neuen Heimat – Eine ethnographische Feldforschung zur kommunalen Integration von Geflüchteten am Beispiel der Stadt Augsburg
Seit dem langen Sommer der Migration im Jahr 2015 sind Kommunen als sogenannte ‚Orte der Integration‘ verstärkt in den Fokus der medialen wie politischen Integrationsdebatten gerückt. Während auf Bundesebene noch über Aufnahmekapzitäten und Grenzsicherungen diskutiert wurde, haben lokale Initiativen und Organisationen, Zivilgesellschaft und Kommunalverwaltung bereits gezeigt, wie Willkommenskultur gelebt und Integrationsprozesse angestoßen und umgesetzt werden können. Was in der Praxis also schon längst Realität ist, findet in der Forschung und Politik nur langsam Gewicht und wird nach wie vor nur peripher betrachtet. Im Vergleich zu der angewachsenen Zahl und dem Fundus an migrationspolitischer Literatur bildet die kommunalpolitische Perspektive nur einen marginalen Bereich im Berich der Migrations- und Integrationsforschung und verengt sich noch einmal, wenn das Thema auf die Gruppe der Geflüchteten weiter zugespitzt wird.
Ausgehend von einer akteurszentrierten multiperspektivischen Betrachtungsweise soll daher am Beispiel der Stadt Augsburg die Kommune als handlungspolitischer Akteur in den Fokus des Dissertationsprojektes gestellt werden. Um die integrationspolitischen Handlungsmöglichkeiten der Kommune bei der Aufnahme der Geflüchteten zwischen 2015 und 2018 zu untersuchen, sollen die Werkzeuge der Feldforschung genutzt und ganz im Sinne einer ‚Dichten Beschreibung‘ gemäß Clifford Geertz einzelne Beobachtungen miteinander in Bezug gesetzt sowie unterschiedliche Sichtweisen, Perspektiven und Standpunkte einzelner AkteurInnen aufgezeigt werden.
Neben den sozialen Interaktionen und der Subjektperspektive der einzelnen AkteurInnen und Geflüchteten, sollen insbesondere auch die rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen, die das Alltagsleben von Geflüchteten und die Ausgestaltung von Integrationsprozessen maßgeblich vorgeben und strukturieren, in den Fokus der Analyse gerückt werden. Im Zentrum der Untersuchung stehen dabei die Wechselwirkungen zwischen institutionalisierten Vorgaben und eigenmächtigem Handeln der AkteurInnen. Dadurch sollen nicht nur Möglichkeiten und Grenzen der Integrationsarbeit ausgelotet werden. Ganz allgemein trägt die Arbeit dazu bei, aktuelle Entwicklungen innerhalb der Intergationsarbeit aufzuzeigen und positive und aus der Praxis abgeleitete Anstöße für die oftmals sehr einseitig und negativ geführte Integrationsdebatte zu geben.
(Dissertationsprojekt)
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