Dr. Christoph Höcker
Klassik und Archäologie in der Gegenwart
Die Wissenschaft und ihre Vermittlung in der modernen Kultur (zusammen mit Lambert Schneider, Hamburg)
Untersucht werden die konstruktiven fiktionalen Elemente des modernen Antikeverständnisses und ihr Bezug zu den theoretischen Grundlagen und praktischen Wirkungen der Archäologie.
Themenschwerpunkte:
Bildende Kunst des Klassizismus im 19. Jahrhundert und der klassischen Moderne
Postmoderne Kunst und Kultur
Klassizismus, Moderne und Anti-Klassizismus im 19. und 20. Jh.
Das archäologische Antikenverständnis und das Selbstverständnis von Archäologie und anderen Altertumswissenschaften
Archäologische Wissenschaft und Öffentlichkeit in ihrer Interdependenz.
Foto-, Dokumenten- und Diasammlung:
Es besteht eine umfangreiche Foto-, Dokumenten- und Diasammlung - zum großen Teil Originalaufnahmen - zu den genannten Themen, vor allem zu europäischer und amerikanischer klassizistischer Architektur (u.a. gefördert durch das J.P. Getty Research Institute in Santa Monica, CA).
Studien zur inner- und nachantiken Wirkungsgeschichte der Dorischen Säulenordnung
An Hand eines markanten antiken Bauphänomens, der dorischen Säulen- und Gebälkordnung, wird eine längschnittartige Übersicht über die geschichtlichen Wirkungen archaisch-klassischer Architektur von ihrer Entstehung im späten 7. Jh. v. Chr. bis in die Gegenwart erarbeitet. Fragen nach Ursprungsbedeutungen und -verwendungen der dorischen Ordnung während ihrer "vitalen" Phase in der griechischen Architektur des 6. - 4. Jh. v. Chr. sowie die Fixierung einer um 300 Chr. anzusetzenden Zäsur, nach der dieses Formrepertoire ausschließlich retrospektiv verwendet wird, bilden den Ausgangspunkt der Überlegungen. Darauf fußend werden formale und inhaltliche Kontinuitäten sowie Verwendungs- und Bedeutungsveränderungen in allen folgenden antiken und nachantiken Phasen in ausgewählten Beispielen erörtert. Dabei wird sichtbar, daß die Adaption der dorischen Bauordnung weniger als imitativ-zitierender Akt zu verstehen ist, sondern vielmehr als eine von aktiven Impulsen bestimmte Kette zielgerichteter Neukonstruktionen und Umformungen von Antike im jeweils zeitgenössischen Verhältnishorizont.