Nahtstellen
Verbindende Perspektiven für Forschungs- und Behandlungsstrategien in der Musiktherapie

Anders als Schnittstellen, die begrifflich eher auf etwas „Trennendes“ hinweisen, stehen Nahtstellen für Bereiche der Berührung, Verbindung oder Verzahnung. Die diesjährige Werkstatt nimmt verschiedene Kontexte der Musiktherapie und Musiktherapieforschung in den Fokus, die sich auf unser Denken und Handeln – als Praktiker*innen wie als Forschende – unmittelbar wie indirekt auswirken können. Wir haben dazu eine Auswahl unterschiedlicher Themenbereiche getroffen: Musiktherapie im Umfeld der aktuellen psychotherapeutischen Entwicklung, Musiktherapie und Medizin, Partizipation & Kollaboration sowie Mixed Methods Forschung. Diese implizieren jeweils eine Auseinandersetzung an den Nahtstellen, z.B. verschiedener Disziplinen, Paradigmen, Strategien, Entscheidungen, Haltungen uvm. Im Idealfall geht das mit Erweiterungen von Perspektiven einher und schafft neue Synergien, Potenziale und Ressourcen.

Das Konzept der diesjährigen Online-Tagung sieht vor, dass allgemeinere Einführungen in Schwerpunktthemen sowie Einblicke in konkrete Forschungs- und/oder Behandlungsformate gegeben werden. Dem „Werkstatt“-Gedanken folgend entwickeln die Teilnehmenden in vertiefendenden Kleingruppen daraus entstehende Fragen und Impulse in gemeinsamer Auseinandersetzung, Reflexion und Diskussion weiter.

 

Monika Smetana

Hans Ulrich Schmidt

Susanne Metzner

 

 

PROGRAMM

Freitag, 11.2.2022

 

13 Uhr   Musik & Begrüßung

Studierende & Studiengangsleitung des Masterstudienganges Musiktherapie Augsburg

Hans Ulrich Schmidt, Monika Smetana

 

13.30 – 16  Musiktherapie im Umfeld der aktuellen psychotherapeutischen Entwicklung

 

Wo und wie ist die Musiktherapie in der Psychotherapie verortet?

Hans Ulrich Schmidt, Augsburg

 

Andere Sichtweisen und Behandlungsformen in der Musiktherapie

Alexander Wormit, Heidelberg

 

Thematische Vertiefungen in Kleingruppen

 

 

16.30 – 17.30  Musiktherapie und Medizin

 

Vorstellung des Projektes „AMYGDALA“

Susanne Metzner und Petra Burzlaff, Augsburg

 

18.30 – 18.45  Vorstellung des Horst Kächele Advancement Award (HKA)

Susanne Bauer, Susanne Metzner, Nicola Scheytt, Tonius Timmermann, Hans Ulrich Schmidt

 

18.45 – 19.45  Partizipation in der Musiktherapie

 

Participatory Action Research: Aligning an ethic of music therapy practice and research 

Jane Edwards, Armidale (Australien)

 

 

 

Samstag, 12.2.2022

 

9.00   Begrüßung & thematische Hinführung
Susanne Metzner, Augsburg 

 

9.20 – 11.50  Mixed Methods Forschung in der Musiktherapie

 

Mixed Methods Forschung – Vom Paradigmen-Diskurs zur pragmatischen Erforschung einer komplexen Intervention 

Thomas Wosch, Würzburg

 

Dialog im Fokus: Eine Feasibility Study zur Entstehung von Intersubjektivität in der dyadischen Improvisation

Monika Smetana, Augsburg / Irene Stepniczka, Wien / Laura Bishop, Oslo

 

Thematische Vertiefungen in Kleingruppen

 

12.20  Musik

 

12.30 – 13.30   Eindrücke, Statements & Highlights aus den Kleingruppen

Moderation: Hans Ulrich Schmidt, Monika Smetana

 

 

REFERENT*INNEN

 

 

 

Laura Bishop, Dr., studierte Psychologie und Music Cognition in Kanada, Großbritannien und Australien. Seit 2019 ist sie als postdoctoral Fellow am RITMO Centre for Interdisciplinary Studies in Rhythm, Time and Motion in Oslo (Norwegen) tätig. Ihre Forschungsinteressen umfassen die Analyse des Ausdrucks der Performance, der Körperbewegung und der Koordination während der musikalischen Interaktion.

 

 

Petra Burzlaff, B.A., M.Sc., ist Musiktherapeutin (B.A.) und klinische Psychologin (M.Sc.), seit 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt AMYGDALA, Universität Augsburg.

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Exploration musiktherapeutisch/ musikmedizinischer Vorgehensweisen zur Prävention und Behandlung vom postoperativen Delir und der Implementierung von Mixed-Methods-Designs in der deutschen Musiktherapie.

 

Jane Edwards, Prof. PhD | Associate Dean for Research, University of New England, Armidale, Australia. Jane Edwards is a senior academic leader and qualified music therapist. She has held 8 academic appointments in four countries – Australia, Germany, Ireland, and the UK (Cambridge and Edinburgh). Her research expertise focuses on social science methods and arts practice to support research that optimises child and family mental health. Jane is sole editor for The Oxford Handbook of Music Therapy, and is formerly the Editor-in-Chief for The Arts in Psychotherapy, and President of the International Association for Music & Medicine

 

Susanne Metzner, Prof. Dr., wissenschaftliche Leitung im Studien- und Forschungsbereich Musiktherapie der Universität Augsburg, Projektleitung AMYGDALA. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen u.a. in der psychodynamischen Musiktherapie in der Psychiatrie, der musik-imaginativen Schmerzbehandlung, auf dem Gebiet der Psychoanalyse und Ästhetiktheorie, den Übergangsbereichen von Wissenschaft und Kunst sowie in soziokulturellen Implikationen von Musiktherapie.

 

 

Hans Ulrich Schmidt, Prof. Dr., studierte Klavierpädagogik, Musiktherapie und Humanmedizin; Facharzt für Psychotherapeutische Medizin. Stellvertretender Studiengangsleiter des Augsburger Masterstudienganges Musiktherapie, Universität Augsburg, Leitung Ärztliche Psychotherapie am Ambulanzzentrum und an der Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Psychotherapeutischer Forschungsschwerpunkt: Musiktherapie und Musik in der Medizin; Wissenschaftlicher Beirat der DMtG, stv. Vorsitzender kammermusik heute e. V.

 

 

Monika Smetana, Prof. PhD, Musiktherapeutin, seit 2021 Vertretungsprofessorin für Musiktherapie und Studiengangsleiterin für den MA Musiktherapie an der Universität Augsburg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der musiktherapeutischen Grundlagenforschung u.a. zu Wechselwirkungen therapeutischer Beziehung und Techniken, Dialog und Intersubjektivität, sowie in der Versprachlichung musiktherapeutischer Prozesse.

 

 

Irene Stepniczka, Mag. MSc, studierte Musikwissenschaft und Kognitionswissenschaften (Schwerpunkte: Psychologie, Neurowissenschaften, Künstliche Intelligenz). Seit 2018 ist sie in verschiedene Projekte des Wiener Zentrums für Musiktherapieforschung an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst eingebunden und seit 2021 als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig

 

 

Alexander Wormit, Prof. Dr., ist seit 2008 Professor für Klinische Musiktherapie und seit 2021 Prodekan an der Fakultät für Therapiewissenschaften der SRH Hochschule Heidelberg. Von 2010 bis 2021 leitete er den Bachelorstudiengang Musiktherapie und ist seit 2010 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft (DMtG). Seine Forschungs- und Publikationsschwerpunkte sind: Musiktherapie in der geriatrischen Pflege, Musiktechnologien in der Musiktherapie, Evidenzbasierte Musiktherapie bei chronisch, nicht-malignen Schmerzen und in der Palliativmedizin.

 

 

Thomas Wosch, Prof. Dr., ist Studiengangleiter Master Musiktherapie für Empowerment und Inklusion, Leiter des Labors Musiktherapie am Institut für Angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule Würzburg-Schweinfurt und Projektleiter HOMESIDE Deutschland (EU-JPND research). Seine Forschungsschwerpunkte: Mikroanalysen, Wirkungsforschung Musiktherapie in der Demenzpflege, Automatisiertes Musiktherapie-Assessment.

 

 

 

 

 

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