Kurt Kloocke (24.2.1937 Hamburg – 6.3.2021 Tübingen)

 

Romanische Philologie, bes. franz. Literaturwissenschaft

 

Dr. phil. (Tübingen) 1971; Dr. phil. habil. (Tübingen) 1980, Priv.-Doz. 1980, Akad. ORat, apl. Prof. Tübingen; Leiter der Edition des Gesamtwerks von Benjamin Constant (ab 1980).

 

Straßburg-Preis 1981

 

Association Benjamin Constant; Société des Études Staëliennes;  Société Française d’Étude du XVIIIe Siècle

 

Joseph Bédiers Theorie über den Ursprung der Chansons de geste und die daran anschließende Diskussion zwischen 1908 und 1968, Göppingen 1972 (Diss.); Benjamin Constant, une biographie intellectuelle, Genève 1984 (Histoire des idées et critique litteraire; 218).

 

„Von zentraler Bedeutung ist für die vorliegende Untersuchung schließlich die ,Biographie intellectuelle‘, die Kurt Kloocke 1984 Benjamin Constant gewidmet hat. Während Gall vorwiegend den Systemcharakter und die Wirkungsgeschichte des Constantschen Denkens betont, zeichnet Kloocke die Entwicklung seiner Theorien im biographischen und historischen Kontext nach und bezieht auch sein literarisches und religionswissenschaftliches Werk ein. Beide Arbeiten sind daher als komplementär zu betrachten. Die vorliegende Untersuchung teilt mit Kloockes Darstellung eine zentrale methodische Prämisse: Constants Werk ist nur in der ständigen Interaktion zwischen politischer Theorie und konkretem Handeln zu verstehen. Dies gilt nicht nur in dem Sinn, dass die Kontextualisierung in der Praxis das Constantschen Denken erklärt; vielmehr zeitg die Praxis gerade im Bereich der Repräsentation Perspektiven auf, die einen Ausweg aus theorieimmanent überwindbaren Aporien bieten, so etwa die Vermittlung zwischen freier und gebundener Repräsentation. Das Handeln des Abgeordneten erscheint somit nicht als Umsetzung eines theoretischen Konzepts, sondern als dessen Fortwirkung im Raum der praktischen Politik“ ( Peter Geiss, Der Schatten des Volkes, Benjamin Constant und die Anfänge liberaler Repräsentationskultur im Frankreich der Restaurationszeit 1814-1830, Berlin-Boston 2011, 26).

 

Nachruf von Peter Prange, „Kurt Kloocke: In jeder Hinsicht außerplanmäßig“, Schwäbisches Tagblatt 15.3.1921.

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